Italiens Rekordmeister Juventus zieht nach der Niederlage gegen Lazio Rom (0:1) die Reißleine: Cheftrainer Igor Tudor muss seinen Platz an der Seitenlinie der Alten Dame räumen. Zunächst übernimmt eine Interimslösung, auch zwei ehemalige BVB-Coaches werden gehandelt.
Igor Tudor ist nicht mehr länger Cheftrainer von Juventus Turin. Das gaben die Italiener am Montagmittag offiziell bekannt. Auch sein Trainerstab, bestehend aus Ivan Javorcic, Tomislav Rogic und Riccardo Ragnacci, wurde mit sofortiger Wirkung vor die Tür gesetzt.
"Der Klub dankt Igor Tudor und seinem gesamten Team für ihre Professionalität und ihr Engagement in den letzten Monaten und wünscht ihnen alles Gute für ihre zukünftige Karriere", heißt es in dem Statement.
Juve hatte am Sonntagabend das Liga-Spiel gegen Lazio Rom mit 0:1 (0:0) verloren - und war damit auf den enttäuschenden achten Rang in der Serie A abgerutscht. Mit zwölf Punkten aus acht Partien fällt die Ausbeute unter dem kroatischen Coach äußerst mager aus, nur drei Siege konnte der Klub bislang einfahren. In der Champions League steht Juventus nach zwei Remis - darunter dem 4:4 gegen den BVB - und einer Niederlage auf dem 25. Tabellenplatz der Ligaphase.
Der frühere kroatische Nationalspieler Tudor hatte sein Amt Ende März als Nachfolger von Thiago Motta angetreten. Als Tabellenvierter sicherte er in einer Saison ohne Titel immerhin noch die Teilnahme an der Champions League, schon in der Sommerpause hatte es aber Spekulationen um seine Ablösung gegeben. Gegen Lazio blieb die Mannschaft nun schon im vierten Spiel in Serie ohne eigenen Treffer.
Zwei ehemalige BVB-Trainer bei Juventus gehandelt
Wie Juve nun bekannt gab, wird die erste Mannschaft vorübergehend von Massimo Brambilla geleitet. Der 52-Jährige trainiert eigentlich die Nachwuchsmannschaft der Turiner, sein Debüt bei den Profis gibt er am Mittwochabend (18:30 Uhr) im Ligaspiel gegen Udinese Calcio.
Eine wirkliche Chance, den Posten langfristig zu bekleiden, wird Brambilla in italienischen Medien aber eher nicht eingeräumt. Als Kandidaten gelten vor allem Luciano Spalletti, Roberto Mancini oder Raffaele Palladino.
Ersterer soll nach Angaben von "TaorminaNews24" sogar schon seine Zustimmung für erste Sondierungsgespräche gegeben haben. Der 66-Jährige hatte bis Juni noch die italienische Nationalmannschaft trainiert, davor arbeitete unter anderem bereits bei den Top-Klubs SSC Napoli, Inter Mailand oder AS Rom.
Gehandelt wurden bei "Tuttosport" zudem bereits zwei ehemalige Bundesliga-Trainer: Marco Rose und Edin Terzic, die ebenfalls derzeit ohne Anstellung als Trainer sind. Der "Corriere dello Sport" hatte zudem die These ins Leben gerufen, wonach auch ausgerechnet Igor Tudors Vorgänger Thiago Motta zu den Kandidaten zählen könnte.


































