Die National Football League wird in dieser Saison ihrem Namen als größte und spannendsten Liga mehr als gerecht. Die NFL ist zum Start von Week 7 spannend wie selten zuvor. Das erstaunt auch den deutschen Profi Jakob Johnson.
Mehr als eine Binse: In der NFL kann gerade jeder jeden schlagen. Teams, die wenige auf dem Zettel hatten, blühen auf. Favoriten stürzen plötzlich ab. Die NFL 2025 ist eine wilde Angelegenheit.
"Es ist ein bisschen komisch. Also die 'Parity' in der Liga ist gerade krass", sagt der deutsche Texans-Profi Jakob Johnson im exklusiven Interview mit RTL/ntv und sport.de. "Du hast viele Mannschaften, die glaube niemand auf dem Schirm hatte vor der Saison, die extrem gut performen. Die normalen Contender wie Kansas City haben ein bisschen underperformed zum Start der Season." Während die Chiefs nur bei einer Bilanz von 3:3 stehen, führen die Indianapolis Colts die AFC an (5:1).
"Das heißt, du hast eine sehr ausgeglichene Liga. Es macht jedes Wochenende spannend. Jeder, der irgendwie in Sportwetten involviert ist, tut mir leid, weil du echt nicht sagen kannst, wer am Wochenende gewinnt und wer nicht", so Johnson.
Dessen Houston Texans haben mit zwei Siegen und drei Niederlagen einen eher durchwachsenen Start hingelegt.
Johnson-Ansage: "Hier ist niemand deprimiert"
"Ich meine, wenn du verlierst – das ist nie schön. Es ist immer ein bisschen Anspannung da, weil wir einfach auch wissen, dass wir besser sind, als unser Record zeigt, und besser als die Leistung, die wir in den Spielen abgeliefert haben", zieht Johnson als Zwischenfazit.
Aber niemand habe den Kopf in den Sand gesteckt, betont er. "Wir wussten, dass es nicht viel braucht, damit die Ergebnisse anders aussehen. Wir haben alle drei Spiele mit einem Score oder weniger verloren – meistens im vierten Quarter. Ein Schlüsselmoment, ein Spielzug, der irgendwie falsch lief."
Johnson weiter: "Hier in Houston ist die Stimmung trotzdem gut. Wir kommen gerade aus der Bye-Week, die Jungs haben jetzt einen Westküstentrip – Monday Night Game. Wenn du Football magst, dann sind diese Monday-Night-Football-Spiele einfach die, bei denen du spielen willst. Hier ist also niemand deprimiert." Am Montagabend (Ortsszeit) treffen die Texans auf die Seattle Seawhaks.
NFL: Johnson warnt vor Seahawks
Ein Team, das gerade im Aufwind sei, so Johnson. "Eine sehr gute Special-Teams-Unit, gecoacht von einem jungen Coach, dazu eine starke Offense und eine starke Defense. Es wird sicherlich nicht leicht – aber am Ende ist es das in dieser Liga sowieso nie", sagt Johnson zum kommenden Gegner.
Er selbst kann weiter nicht mitwirken. Johnson fällt derzeit mit einer Verletzung am hinteren Oberschenkel aus. Das Team packte ihn Ende September auf die Injured Reserve List, was bedeutet, dass er mindestens vier Spiele verpassen wird. Wann sein Comeback steigt, ist derzeit noch offen.
In den ersten drei Spielen der Texans kam der Fullback jeweils in 76 Snaps (40 in der Offense und 36 in Special Teams) zum Einsatz. Im Duell mit den Tampa Bay Buccaneers (19:20) in Week 2 erregte der gebürtige Stuttgarter mit einem geblockten Punt direkt Aufsehen.
International Games: Johnson hat Wunsch an NFL
Am Sonntag steigt das nächste London Game der NFL (LIVE ab 14:30 Uhr bei RTL und auf RTL+), wenn im Wembley Stadium die Jacksonville Jaguars auf die Los Angeles Rams treffen. Die anstrengende Reisethematik beschäftigt die Teams regelmäßig. Auch Johnson war 2024 als Teil der New York Giants beim Munich Game dabei und kann aus erster Hand berichten.
"Die eine Theorie ist: Du kommst sehr, sehr früh, damit dein Rhythmus sich wirklich akklimatisieren kann. Die andere Theorie ist: Du fliegst erst ganz kurz vor dem Spiel, damit du dich gar nicht erst an diese neue Zeitzone gewöhnst, weil du eben nur für ein Spiel da bist. Du hast ein Spiel in der Zeitzone, danach geht’s sofort zurück in deine Zeitzone", sagt er.
Er favorisiert klar die erste Variante. "Ich bin ein Fan davon, früher zu fliegen, damit du wirklich ein bisschen was von der Experience hast. Also, wir waren in München. Es hat gerade mal gereicht, um einmal essen zu gehen, mit den Jungs und der Familie zu sehen. Und dann war schon das Spiel."
Er formuliert einen Wunsch in Richtung NFL: "Ich finde, wenn wir schon so lange fliegen, dann lass die Jungs doch wirklich was davon haben und dieses Land ein bisschen entdecken."





































