Woche 3 der NFL steht an und wir bekommen gleich mehrere Prestigeduelle präsentiert. Die Patriots erringen einen Sieg gegen die Steelers, den Bears gelingt eine Überraschung und zwei Faktoren entscheiden das Topspiel der Woche.
Das sind die Predictions von sport.de-Redakteur Marcus Blumberg.
NFL Predictions Week 3
Wir gehen in die dritte Woche, in der beim einen oder anderen Team schon die Alarmsirenen schrillen werden, denn ein 0-3-Start dürfte die Saisonziele vielerorts schon in arge Gefahr bringen. Was meine Tipps angeht, bin ich jedoch ziemlich solide in die Saison gestartet und daher zuversichtlich, was diese Woche angeht.
Ausgewählte NFL-Spiele am Sonntagabend begleitet sport.de ab 19 Uhr im Liveticker!
Miami Dolphins (0-2) @ Buffalo Bills (2-0) (Fr., 2:15 Uhr)
"Um Spiele zu gewinnen, musst du das Spiel gewinnen und es nicht verlieren", sagte Skinny Seth Rogen nach der wilden 27:33-Pleite gegen die Patriots und verwunderte damit die versammelte Presseschar. Wenn man aber drüber nachdenkt, hat er durchaus einen Punkt ...
Wie dem auch sei, die Dolphins müssen am Donnerstagabend nach Orchard Park/NY und ich weiß wirklich nicht, was für sie sprechen könnte gegen ein Bills-Team, das bislang ziemlich gut drauf scheint. Josh Allen wird nach seiner Nasenverletzung mit Visor spielen und sollte auch damit keine Probleme haben.
Ich denke nicht, dass die Dolphins, die bislang eher chaotisch auftraten, eine große Herausforderung sein werden für Buffalo, doch da dies hier ja auch fachlich fundiert sein soll, gibt es diesen Nugget von "NFL Pro": Die Bills spielen seit 2022 hauptsächlich mit Split-Safety-Formationen gegen Miami und Tua Tagovailoa (63,8 Prozent der Dropbacks). In sonstigen Spielen tun sie dies nur in 51,6 Prozent der Dropbacks. Sie spielen dann sehr viel Zone - hauptsächlich Cover-2 und Cover-6 - und bringen den QB damit zum Nachdenken und dazu, den Ball sehr lange zu halten.
Das wiederum ist generell sein Problem in dieser Saison, denn Tua hält den Ball im Schnitt 2,59 Sekunden, was für ihn die zweitlängste Zeit bis zum Wurf seiner Karriere ist. Unterm Strich kommt er damit auf eine Pressure Rate von 35,9 Prozent, was sein Karrierehöchstwert ist. Und da die Bills bislang in Sachen Pass Rush recht gut aussehen, ergibt das ein ziemlich großes Problem für die Dolphins. Auf der anderen Seite hat Miami defensiv noch niemanden gestoppt und wird damit an einem frischen Abend im Nordwesten New Yorks sicherlich auch nicht anfangen.
Mehr dazu:
Tipp: Dolphins @ Bills 16:30
Green Bay Packers (2-0) @ Cleveland Browns (0-2) (So., 19 Uhr)
Die Packers stehen nach zwei Wochen auf Rang 1 in Offense und Defense DVOA und Micah Parsons hat defensiv großen Anteil daran. In begrenzter Spielzeit kam er bis jetzt auf eine Pressure Rate von 18,5 Prozent und Gegner haben nur eine Dropback Success Rate von 31,7 Prozent mit ihm auf dem Feld, was einfach absurd ist. Und ihre Rushing Success Rate liegt sogar nur bei 23,5 Prozent. Ohne ihn steigen die Zahlen auf 47,2 respektive 33,3 Prozent.
Hinzu kommt, dass der Pass Rush der Packers mit Parsons sehr effektiv ist und Joe Flacco unter Druck in den ersten zwei Wochen gar nicht gut aussah. Er brachte nicht mal die Hälfte seiner Pässe an und bringt es allen Ernstes auf ein Passer Rating von 23,5 unter Druck. Zudem sieht er schlecht aus gegen Zone Coverage, was die Packers im überwiegenden Teil ihrer Snaps spielen.
Ganz chancenlos sind die Browns aber nicht, denn ihre Run Defense funktioniert generell sehr effizient, während die Packers in diesem Bereich offensiv durchaus Probleme hatten bislang. Zudem ließen die Packers trotz ihrer dominanten Vorstellung ziemlich viel Pressure zu, was gegen eine Front mit Myles Garrett zum Problem werden kann.
Unterm Strich wird auch das hier keine Zitterpartie, aber die Browns haben zumindest ein paar Mittel, um den Packers wehzutun.
Tipp: Packers @ Browns 24:13
Indianapolis Colts (2-0) @ Tennessee Titans (0-2) (So., 19 Uhr)
Hätte mir jemand vor drei Wochen gesagt, dass die Colts mit Daniel Jones als Quarterback die NFL in Effizienz im Passspiel (0,37 EPA/Pass) anführen würden, hätte ich kräftig gelacht. Doch here we are! Nein, ich habe keine Erklärung dafür, aber Shane Steichen macht offensichtlich einiges richtig. Und da auch die Passverteidigung äußerst effizient ist, zumindest der Coverage-Part, stehen die Colts bei 2-0 - natürlich auch, weil Dondrea (ja, so heißt er wirklich!) Tillman unsauber über den Long Snapper springen musste beim vermeintlich verschossenen Field Goal in letzter Sekunde gegen Denver ...
Wie dem auch sei, die Colts-Offense funktioniert und auch Jonathan Taylor befindet sich in herausragender Form. Letzteres kann man von den Titans bislang nicht behaupten. Sie haben gegen die Broncos immerhin nur knapp verloren, was rückblickend betrachtet aber vielleicht auch eher an Denver lag. Gegen die Rams war es deutlich, auch wenn Quarterback Cam Ward durchaus gute Ansätze gezeigt hat. Er ist vor allem versiert darin, zu improvisieren und hat nun fünf seiner zehn Pässe bei Extended Dropbacks (mehr als vier Sekunden mit Ball) für 68 Yards und einen Touchdown angebracht. Er liegt mit diesen fünf Completions auf einem geteilten zweiten Platz mit Leuten wie Mahomes, Stroud und Daniels!
Am Ende bringen die Colts aber derzeit zu viel Feuerpower mit, als dass ein verlängerter Zirkusakt von Ward reichen würde, um sie wirklich in Gefahr zu bringen.
Tipp: Colts @ Titans 23:17
Cincinnati Bengals (2-0) @ Minnesota Vikings (1-1) (So., 19 Uhr)
Joe Burrow gegen J.J. McCarthy ... also Jake Browning gegen Carson Wentz ist das Quarterback-Duell am Sonntag in Minnesota. Yay. Das hatte sicherlich niemand so auf dem Zettel, doch das ist das, was wir bekommen. Weniger spannend macht es diesen Vergleich aber nicht, denn nun können beide Head Coaches zeigen, was sie wirklich drauf haben. Während Jake Browning bislang durchaus kompetent wirkte in seinen begrenzten Einsätzen in der NFL, war Wentz zuletzt meist ein Desaster.
Aber: Browning - natürlich ohne, dass sich der Gegner auf ihn hätte vorbereiten können, was ein Faktor ist - sah am Sonntag gegen die Jaguars ziemlich kompetent gegen den Blitz aus. Er brachte 7/8 Pässen für 125 Yards und zwei Touchdowns an. Seine drei Picks wiederum kamen gegen den normalen 4-Man-Rush. Dass die Vikings gerne und häufig blitzen unter Brian Flores, dürfte derweil bekannt sein.
Auf der anderen Seite spielen die Bengals sehr häufig Press Man Coverage, was Vikings-Superstar Justin Jefferson jedoch gewöhnt ist und diese Coverage in 44 Prozent seiner Routes sieht. Doch was heißt das nun für dieses Spiel? Beide Offenses können Nadelstiche setzen, doch traue ich Kevin O'Connell eher zu, Wentz halbwegs brauchbar aussehen zu lassen - siehe Darnold, Sam -, als ich Zac Taylor zutraue, Browning durch die crazy Blitzes und Disguises von Flores zu lotsen, zumal die Bengals Defense noch dazu weiterhin zumindest fragwürdig ist.
Tipp: Bengals @ Vikings 20:23
Pittsburgh Steelers (1-1) @ New England Patriots (1-1) (So., ab 18:45 Uhr live auf RTL+*)
Beide Teams sind nicht sonderlich sattelfest und stehen zu Recht bei 1-1, könnten jedoch auch gut und gerne 0-2 sein. Insofern gibt es hier ein Duell auf Augenhöhe.
Die Patriots zeigten zuletzt ein gutes Run Game, in dem vor allem Rhamondre Stevenson in Woche 2 groß aufspielte. Die Steelers wiederum haben nach zwei Wochen eine Missed Tackle Rate von 18,2 Prozent und führen damit die Liga an. Zudem könnte das auch ein Ansatz für mehr Läufe von Drake Maye sein, der sich in Sachen Scramble-Runs bislang eher zurückgehalten hat. Die Steelers allerdings haben im Vorjahr die wenigstens Yards nach QB-Scramble-Runs der NFL zugelassen.
Auf der anderen Seite wirft derzeit kaum ein Quarterback so kurze Pässe wie Aaron Rodgers (5,7 Air Yards im Schnitt). Daraus resultiert, dass 70,9 Prozent seiner Passing Yards nach dem Catch kommen, was mehr als zehn Prozent mehr sind als bei jedem anderen QB. Das muss aber kein Problem sein am Sonntag, denn die Patriots lassen Completions in 82,9 Prozent der Pässe zu Receivern unter zehn Air Yards zu und haben die viertmeisten Yards nach dem Catch abgegeben. Womöglich hilft eine Rückkehr von Cornerback Christian Gonzalez, der am Mittwoch erstmals seit Ende Juli wieder trainierte.
Ein weiteres Gegenmittel könnte Milton Williams sein, der mit Pressure durch die Mitte Rodgers' Rhythmus zerstören könnte.
Insgesamt wird hier wohl das Team gewinnen, das weniger Fehler macht. Oder das, das ein Play mehr macht. Das hier ist ein Toss Up, ich tippe aber knapp aufs Heimteam.
Tipp: Steelers @ Patriots 24:26
Los Angeles Rams (2-0) @ Philadelphia Eagles (2-0) (So., 19 Uhr live bei RTL)
Es ist die Neuauflage des Divisional Games aus dem Januar, das die Eagles knapp mit 28:22 im Schneegestöber für sich entschieden haben. Die Rams waren damals sicherlich das Team, das Philly am meisten zugesetzt hat auf dem Weg zum Super-Bowl-Triumph. Nun unternehmen die Rams den nächsten Anlauf und bringen erneut eine ziemlich effiziente Offense mit, die gerade durch das Duo aus Puka Nacua und Davante Adams schwer zu spielen ist. Hinzu kommt, dass das Run Game mit Kyren Williams an der Spitze ebenfalls schon gut in Schwung ist.
Die Eagles hingegen zeigten bis auf ein gutes Run Game noch keinerlei Konstanz, was ihre Offense angeht. Das Passspiel sah eher holprig aus und lebte von einzelnen Highlights, nicht jedoch von einem klar ersichtlichen Plan. Besonders auffällig war bislang, dass Wide Receiver A.J. Brown noch kaum ins Spiel einbezogen wurde. Gegen eine angeschlagene und ohnehin dünn besetzte Secondary der Rams könnte hier gerade über ihn einiges gehen. L.A. verfügt jedoch über einen gefährlichen Pass Rush, während Jalen Hurts schon sehr viel Pressure gesehen hat in nur zwei Spielen.
Am Ende wird daher wohl viel darauf ankommen, ob es den Rams gelingt, den Run zu stoppen, denn offensiv sind explosive Plays für sie keine Seltenheit, zumal Matthew Stafford laut "PFF" eine zehnprozentige Quote an "Big Time Throws" hat, was einfach bedeutet, dass er derzeit sehr aggressiv unterwegs ist und damit Erfolg hat.
Am Ende haben die Eagles jedoch defensiv die Mittel, um das zu kontern. Gleichzeitig waren ihre bisherigen Gegner deutlich höher anzusiedeln als die der Rams, weshalb ich Philly noch für besser halte.
Tipp: Rams @ Eagles 21:24
New York Jets (0-2) @ Tampa Bay Buccaneers (2-0) (So., 19 Uhr)
Bis auf die starke Offensivleistung gegen die Steelers in Woche 1 haben die Jets bislang so gespielt, wie das zu erwarten war. Erschwerend kommt jetzt hinzu, dass sich Justin Fields im Concussion Protocol befindet und ausfallen wird. Also muss Tyrod Taylor ran, der bei weitem nicht so gut zu Fuß ist wie Fields. Und da "Mach du mal irgendwas, Justin" ohne Justin nicht funktioniert, verheißt das nicht viel Gutes für Gang Green. Obgleich die Chance besteht, dass Taylor den Ball womöglich effizienter verteilen kann als Fields ...
Die Bucs wiederum hatten natürlich auch Glück bei ihrem Comeback-Sieg in Houston am Montagabend. Doch insgesamt zeigte sich mal wieder, wie gut die Bucs-Offense mit Baker Mayfield und all seinen starken Receivern sowie dem Run Game um Bucky Irving einfach ist. Die Chance für die Jets liegt aber nun darin, dass die Offensive Line der Bucs geschwächt ist. Am Montag verletzte sich auch noch Right Tackle Luke Goedeke, sodass nun beide Starting Tackle ausfallen. Nach Goedekes Ausscheiden hatte Mayfield schlagartig weniger Zeit zum Werfen. Auch die Jets könnten das ausnutzen.
Am Ende sollten die Bucs aber zu gut besetzt sein, um wirklich Probleme zu bekommen.
Tipp: Jets @ Buccaneers 16:23
Las Vegas Raiders (1-1) @ Washington Commanders (1-1) (So., 19 Uhr)
Wem die Kurzform reicht: Wenn Jayden Daniels (Knie) tatsächlich ausfallen und Marcus Mariota starten sollte, haben die Raiders richtig gute Karten.
Und wer mehr wissen will: Daniels wird schon spielen. Damit einher geht dann die Info, dass er in dieser Saison bislang nur 6/19 Pässen gegen den Blitz angebracht hat. Diese 31,6 Prozent sind der schlechteste Wert der NFL gegen Blitz. Die Raiders wiederum blitzen in knapp unter 30 Prozent der gegnerischen Dropbacks (Rang 13). Diese Zahl zu steigern, könnte vielleicht ein Ansatz sein in der Hauptstadt.
Ebenfalls spannend ist, dass die Commanders überwiegend in 11-Personnel spielen und daraus auch laufen. Die Raiders wiederum stellen dagegen normalerweise ihre Base-Defense und lassen damit im Schnitt nur 2,4 Yards pro Lauf zu, was der zehntbeste Wert der NFL ist. Ein ruhiger Nachmittag wird das also nicht für die Commanders. Haben die Raiders den Ball, wird derweil Edge Rusher Dorance Armstrong im Fokus stehen, denn er hat derzeit die dritthöchste Pressure Rate der NFL und wird auf Tackles der Raiders treffen, die die neuntmeisten Pressures aller Tackles in der NFL abgegeben haben.
Das könnte dazu führen, dass sich Geno Smith eher auf kurze, schnelle Pässe beschränkt, zumal sein Downfield-Passing bislang zu wünschen übrig lässt - er brachte nur 9/26 solcher Pässe (mindestens 10 Air Yards) an den Mann und warf dabei vier Interceptions (die meisten der NFL).
Eigentlich sollte dies eine klare Sache werden, doch da die Commanders noch keine Topform gezeigt haben und ihrerseits offensiv so ihre Probleme haben, wird es lange offen bleiben.
Tipp: Raiders @ Commanders 17:20
Atlanta Falcons (1-1) @ Carolina Panthers (0-2) (So., 19 Uhr)
Das Falcons haben nun tatsächlich einen Pass Rush! Diesen Satz konnte man legitim in diesem Jahrzehnt wohl noch nie schreiben. Hauptsächlich ist dafür Rookie James Pearce verantwortlich, der derzeit die fünfthöchste Pressure Rate (24,1 Prozent) der Liga (mindestens 25 Pass Rush Snaps) aufweist. Und da kommen die Panthers genau richtig, denn ihre Tackles Yosh Nijman und Ikem Ekwonu geben derzeit die zweithöchste Pressure Rate aller Tackles ab.
Hinzu kommt, dass Bryce Young nur bei kurzen Pässen (weniger als 10 Air Yards) wirklich effektiv ist. Alles, was darüber hinaus geht, ist unterirdisch. Bei längeren Pässen hat er die zweitniedrigste Completion Percentage (32,4 Prozent) und auch schon zwei Picks auf dem Konto.
Die größte Herausforderung für die Falcons-Offense wiederum könnte Cornerback Jaycee Horn sein, der vermutlich gegen Drake London spielen wird, der die Hauptanspielstation für Michael Penix ist. Gegnerische Quarterbacks meiden Horn in aller Regel, zumal er bei seinen wenigen Targets auch noch die sechstbeste "Completion Percentage below Expected" produziert hat. Pässe in die andere Richtung oder Runs von Bijan Robinson hingegen sollten hingegen zum Erfolg führen.

Tipp: Falcons @ Panthers 20:16
Houston Texans (0-2) @ Jacksonville Jaguars (1-1) (So., 19 Uhr)
Die Texans haben in diesem AFC-South-Duell mehr als die Hälfte der Spiele für sich entschieden (31-15) und die letzten beiden Duelle ebenfalls gewonnen. Aber in der aktuellen Saison spricht einiges für die Mannen aus #Duuuuuuval. Das geht schon damit los, dass derzeit kein Run Game effizienter ist als das der Jaguars, während man schon intensiv suchen muss, um eine Defense zu finden, die schlechter gegen den Run verteidigt als die Texans.
Was das Passspiel betrifft, waren Trevor Lawrences Vorstellungen bislang alles andere als spektakulär, doch da er nun unter Liam Coen deutlich kürzere Pässe wirft als früher, ist sein Passspiel auch etwas weniger risikofreudig, sodass die Ballhawks in der Texans-Secondary keinen leichten Stand haben werden.
Zudem hat Edge Rusher Josh Hines-Allen die fünftmeisten Pressures in der NFL gesammelt und trifft nun voraussichtlich auf Rookie-Left-Tackle Aireontae Ersery, der noch nicht sattelfest wirkte in seinem Startdebüt der Vorwoche. Insgesamt lässt die Texans-O-Line schon wieder viel zu viel Pressure zu. Nimmt man das alles zusammen, könnten die Texans am Sonntagabend bei 0-3 stehen.
Tipp: Texans @ Jaguars 22:24
Denver Broncos (1-1) @ Los Angeles Chargers (2-0) (So., 22:05 Uhr)
Die Broncos haben ihr Spiel in Indy auf eine Art und Weise verloren, die man in der AFC West gemeinhin als "Chargering" bezeichnen würde. Ansonsten stünden auch sie bei 2-0. Was man aber sagen muss, ist, dass die Passing Offense der Chargers deutlich imposanter ist als das, was die Broncos machen, auch wenn sie bislang eine grandiose Protection für Bo Nix geliefert haben.
Er wird nur in 16 Prozent seiner Dropbacks unter Druck gesetzt, ist dann aber verheerend. Er brachte dann nur 4/11 Pässen für 21 Yards und zwei Interceptions an. Und das ist dann auch schon der Ansatz der Chargers defensiv - Druck machen auf Nix, auch wenn Khalil Mack (Ellenbogen) wohl sicher fehlen wird. Wenn die Chargers den Ball haben, ist Joe Alt derzeit wohl der beste Left Tackle der Liga und führt die Liga sogar mit einer zugelassenen Pressure Rate von 4,1 Prozent an. Er ist damit wohl der beste Neutralisator für Edge Rusher Nik Bonitto, der die NFL mit einer Pressure Rate von 35,7 Prozent anführt.
Und Justin Herbert hat Blitz in den ersten zwei Wochen zerstört. Warum das relevant ist? Die Broncos haben zuletzt Daniel Jones in 71,1 Prozent seiner Dropbacks geblitzt und wurden dafür böse bestraft. Das könnte dieses Mal ähnlich aussehen.
Tipp: Broncos @ Chargers 20:24
New Orleans Saints (0-2) @ Seattle Seahawks (1-1) (So., 22:05 Uhr)
Was man über die Saints sagen muss, ist, dass sie trotz ihrer fragwürdigen Lage noch nie abgeschossen wurden. Sie haben zwei knappe Spiele verloren, was so nicht unbedingt zu erwarten war. Und auch in Seattle sollten sie wieder konkurrenzfähig sein, denn sie sind in bestimmten Bereichen gut, in denen die Seahawks sonst ihre Stärken haben.
Da wäre etwa die Tendenz der Seahawks und Sam Darnold, schnelle, kurze Pässe (unter 2,5 Sekunden) zu werfen. Die Saints verteidigen solche gut und lassen dann nur 4,3 Yards pro Passversuch zu. Haben die Saints den Ball, sind sie derweil gut im Run Game mit leichten Boxes. Da brilliert Alvin Kamara. Und Spencer Rattler hat zuletzt Play Action für sich entdeckt und das gegen die 49ers zuletzt recht effektiv umgesetzt.
Ferner bringt er erstaunlich viele Pässe gegen Pressure an (76,9 Prozent), was angesichts der Tatsache, dass Seattle die höchste Pressure Rate der Liga aufweist (49,4 Prozent), ein Pfund sein könnte. Aber: wenn Rattler gegen vier oder weniger Rusher unter Druck steht, hat er lediglich eine Success Rate von 34,5 Prozent und damit elf Prozent unter Ligaschnitt.
Tipp: Saints @ Seahawks 16:24
Dallas Cowboys (1-1) @ Chicago Bears (0-2) (So., 22:25 Uhr)
Die Umschreibung Not gegen Elend passt hier wohl recht gut. Die Cowboys haben zuletzt mit Ach und Krach in der Overtime gegen die Giants 40:37 (!) gewonnen und wurde dabei von Russell Wilson über weite Strecken zerlegt. Gerade Trevon Diggs, der von den Eagles noch gemieden wurde, ließ über 100 Yards und zwei Touchdowns als nächster Verteidiger zu. Und die Bears aßen einen 50-Burger in Detroit.
Was machen wir jetzt damit? Die Cowboys sind defensiv kaum noch zu gebrauchen, weil sie Angsthasenfootball spielen und sehr wenig blitzen, weil sie immer noch so spielen, als ob sie einen Megastar auf der Edge-Position hätten. Offensiv dagegen präsentierten sie sich bislang in guter Verfassung und gerade durch die Luft geht einiges, was wiederum ein Problem für die Bears ist, obgleich die Zahlen nach Woche 2 wohl etwas aufgebläht sind.
Bedenklich für Da Bears ist natürlich, dass sie bislang bis auf zwei starke Opening Drives noch nahezu nichts auf die Kette bekommen haben. Mit Dallas kommt aber womöglich genau der richtige Gegner, um das nun zu ändern. Dieses Spiel ist komplett offen, ich gehe aber mit der Theorie, dass die Bears es ihrem Ex-Coach Matt Eberflus zeigen wollen, der nun die Defense der Cowboys verantwortet.
Tipp: Cowboys @ Bears 25:27
Arizona Cardinals (2-0) @ San Francisco 49ers (2-0) (So., 22:25 Uhr live bei RTL)
Die wichtigste Erkenntnis der Vorwoche dürfte in der Bay Area gewesen sein, dass die Offense auch mit Mac Jones funktioniert. Und das ziemlich gut. Jones sah hauptsächlich Zone Coverage gegen die Saints und hatte damit im Gegensatz zu früher wenig Probleme. Er ist zwar generell besser gegen Man, doch die Cardinals spielen überwiegend ohnehin in Zone, was ein gutes Vorzeichen für die Niners sein dürfte. Allerdings hat Kyle Shanahan nun auch eine schnelle Rückkehr von Brock Purdy in Aussicht gestellt, was die Chancen der Niners nicht unbedingt verringern würde.
Auf der anderen Seite hat sich Kyler Murray mittlerweile zu einem guten Quick-Passer entwickelt und braucht derzeit im Schnitt nur 2,55 Sekunden bis zum Pass. Die 49ers schicken Nick Bosa dagegen, der gegen die Saints mit fünf Quick Pressures (unter 2,5 Sekunden) einen neuen Karrierehöchstwert aufgestellt hat. Leicht wird seine Aufgabe aber auch nicht, denn beide Tackles - Paris Johnson und Jonah Williams - rangieren in den Top 10, was zugelassene Pressures angeht in dieser Saison.
Unterm Strich ist aber auch die Passverteidigung der 49ers ein Vorteil, sodass am Ende ein Sieg für San Francisco steht.
Tipp: Cardinals @ 49ers 20:23
Kansas City Chiefs (0-2) @ New York Giants (0-2) (Mo., 2:20 Uhr)
War es wahrscheinlich, dass die Chiefs nicht nochmal so extrem viel Glück mit One-Score Games wie im Vorjahr haben werden? Ja klar. Doch, dass sich das Blatt so schnell wendet und man nach Woche 2 0-2 in solchen Spielen ist, war schon etwas überraschend. Und es steht zu befürchten - also aus Chiefs-Sicht -, dass auch diese Begegnung ein One-Score Game wird.
Warum? Weil die Chiefs offensiv nicht gut genug sind, um sich abzusetzen. Sie haben Protection-Probleme und werden mit einer monströsen Defensive Front konfrontiert werden, die noch dazu gerne blitzt - die Giants haben mit 30,9 Prozent die zehnthöchste Blitz Rate der Liga aktuell. Und Patrick Mahomes kommt damit derzeit nicht gut klar. Er brachte nur 6/18 Pässen für 85 Yards (TD, INT) gegen Blitz an. Helfen könnte eine Rückkehr von Wide Receiver Xavier Worthy nach dem Friendly Fire von Travis Kelce in Brasilien und der daraus resultierenden Schulterverletzung.
Auf der anderen Seite hat Russell Wilson zuletzt eines der besten Spiele seiner Karriere absolviert, nachdem der katastrophale Left Tackle James Hudson auf die Bank verbannt und durch Rookie Marcus Mbow ersetzt wurde. Zudem hat Wilson das Gegenmittel für die Press Man Coverage der Chiefs, Malik Nabers. Dieser wird die Liga gegen Press mit 105 Yards und einem Touchdown an.
Wird das nun zum nächsten Chiefs-Rückschlag führen? Nein. Am Ende wird die Defense der Chiefs gut genug sein, um Wilson in Fehler zu zwingen. Realistisch betrachtet war der einzige Grund, warum das Spiel gegen die Cowboys wirklich eng war, die Tatsache, dass die Cowboys eine lausige Defense haben. Die Chiefs sind zwar für einen Kantersieg nicht in der Lage, aber gewinnen werden sie dank ihrer Defense schon.
Tipp: Chiefs @ Giants 23:17
Detroit Lions (1-1) @ Baltimore Ravens (1-1) (Di., 2:15 Uhr)
Der absolute Kracher findet in dieser Woche in der Nacht zum Dienstag statt. Und wenn man jetzt auf die Zahlen schaut, wird man sicherlich zum Schluss kommen, dass die Lions der Favorit sind. Aber während die Ravens offensiv zweimal herausragend agierten und letztlich in Woche 1 nur zu früh gegen ein absolutes Topteam den Spielbetrieb eingestellt haben, hatten die Lions einen wirklich schwachen Auftritt gegen ein überragendes Team und einen 50-Burger gegen ein desolates.
Sprich: Vergessen wir die Overall-Zahlen! Wir wissen in Wahrheit nicht wirklich, ob die Lions mit ihren neuen Koordinatoren immer noch das Vorjahresniveau haben. Was wir wissen, ist, dass sie immer noch einen herausragenden Kader haben. Und dieser steht vor einer besonderen Herausforderung, denn die Secondary der Ravens ist scary, während die Front weiter zu wünschen übrig lässt - im Pass- wie im Laufspiel. Sie erzeugen kaum Druck und stoppen den Run nicht. Beides spricht dann für Detroit, auch wenn dessen Run Game auch schon mal effizienter war.
Das Passspiel funktionierte zuletzt sehr gut, vor allem nach Play Action, was Jared Goff zuletzt in einem Drittel seiner Dropbacks nutzte und damit noch häufiger als unter Ben Johnson. Allerdings verteidigt derzeit kein Team PA besser als die Ravens. Und das könnte Ausschlag geben in dieser Partie.
Auf der anderen Seite wird Edge Rusher Aidan Hutchinson ein Problem für die Ravens werden. Deren O-Line war bislang nicht allzu sattelfest unterwegs, speziell die Tackles hatten die eine oder andere Schwäche. Hutchinson kommt zwar derzeit einen Bruchteil einer Sekunde langsamer als im Vorjahr vom Fleck, führt sein Team aber mit neun Pressures schon wieder an. Er spielt gleichermaßen auf links und rechts, wird also beide Tackles attackieren, wobei Left Tackle Ronnie Stanley bislang den schlechteren Eindruck in Pass Pro hinterließ. Entscheidend wird aber eher die Coverage der Lions, die bislang schlecht war. Lamar Jackson dagegen ist durch die Luft weiterhin ein Beispiel an Effizienz.
Am Ende gehe ich auf einen Heimsieg, denn Goff lebt von Play Action und die Ravens stoppen dies. Zudem kann sich Lamar wie kein Zweiter aus Pressure winden, lange den Ball halten und dann immer noch den offenen Mann finden. Das sind die entscheidenden Faktoren im Monday Night Game.
Tipp: Lions @ Ravens 26:30
Woche | Bilanz | Alle Prognosen zum Nachlesen |
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Woche 1 | 12-4 | Predictions Woche 1 |
Woche 2 | 13-3 | Predictions Woche 2 |
Woche 3 | ||
Woche 4 | ||
Woche 5 | ||
Woche 6 | ||
Woche 7 | ||
Woche 8 | ||
Woche 9 | ||
Woche 10 | ||
Woche 11 | ||
Woche 12 | ||
Woche 13 | ||
Woche 14 | ||
Woche 15 | ||
Woche 16 | ||
Woche 17 | ||
Woche 18 | ||
Gesamt | 25-7 | - |
Gesamt 2024 | 195-90 | (inklusive Playoffs) |
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