Jon Gruden ist vor knapp vier Jahren wegen eines Eklats als Head Coach der Las Vegas Raiders zurückgetreten. Seitdem wartet der ehemalige TV-Experte offenbar sehnsüchtig auf eine zweite Chance in der NFL.
In dieser Woche besuchte Gruden das Training Camp der Detroit Lions. Die Aktivitäten vor Ort riefen bei ihm wohl Erinnerungen an seine langjährige Trainerkarriere wach. Gegenüber Reportern bekräftigte der 61-Jährige am Rande der Trainingseinheiten schließlich, dass er den Traum von einer NFL-Rückkehr immer noch nicht aufgegeben hat.
"Hoffentlich bin ich noch nicht raus. Ich bin dabei, ein Comeback vorzubereiten. Ich arbeite hart, um vielleicht noch eine Chance zu bekommen und hoffentlich können mich einige der Jungs, die mal unter mir gearbeitet haben, vielleicht einstellen, denn ich suche einen Job", berichtete Gruden.
In der NFL war der Routinier zuletzt bei den Raiders angestellt, bevor im Oktober 2021 E-Mails veröffentlicht wurden, in denen er unter anderem den damaligen Vorsitzenden der Spielergewerkschaft (NFLPA), DeMaurice Smith, rassistisch beleidigte. Darüber hinaus fiel er in diesen Texten mit homophoben, frauenfeindlichen und sexistischen Bemerkungen auf. Seine Beleidigungen zielten ferner auf Teambesitzer ab, was ein Grund für dessen Vorbehalte ihm gegenüber sein dürfte.
NFL-Teams arbeiten mit Gruden zusammen
Am 11. Oktober 2021 gab Gruden seinen Trainer-Posten bei den Raders unter dem Druck der Öffentlichkeit dann auf. Trotz dieses Skandals suchen die NFL-Franchises aber weiterhin die Nähe zu ihm. Der Super-Bowl-Sieger von 2002 arbeitete in der Vergangenheit bereits als Berater für verschiedene Organisationen. Doch sein Herz schlägt laut eigener Aussage für den Job als Head Coach, weshalb der Name seines zukünftigen Teams nur eine untergeordnete Rollen spielen würde.
"Es ist mir egal, ob ich an der Jones Junior High trainiere", scherzte Gruden und versprach: "Ich werde wieder trainieren. Ich trainiere immer noch. Ich bin zwar nicht offiziell bei einem Team angestellt, aber ich habe einige private Aufträge, an denen ich arbeite und ich trage beim Anschauen der Spiele bestimmte Klamotten, sodass niemand weiß, wen ich anfeuere."