Fußball Deutschland 3. Liga  2016/2017 30. Spieltag Werder Bremen II - Holstein Kiel Liveticker

Fazit
Der Kieler SV Holstein schlägt sich auch in Bremen souverän und nimmt verdientermaßen die drei Punkte mit nach Holstein. Nach der eher glücklichen Führung aus Halbzeit eins machten es die Störche im zweiten Abschnitt weitaus besser, erarbeiteten sich mehrere Chancen und erhöhten zurecht auf 0:2. Werder versuchte zunächst noch dagegen zu halten, musste aber bereits relativ früh einsehen, dass gegen starke Kieler im zweiten Durchgang nichts mehr zu holen war. Der KSV klettert somit bis morgen auf den dritten Rang, könnte vom VfL Osnabrück allerdings wieder eingeholt werden, während Werders Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz um einen Punkt auf nun drei Zähler geschmolzen ist.

Kiel bleibt in den letzten Minuten souverän in Ballbesitz und lässt die Kugel gut laufen. Die jungen Bremer können den Ball kaum noch erobern, die Motivation ist im Keller.

Werder lässt die Schultern jetzt hängen. Das war in der zweiten Hälfte schon eine Machtdemonstration der Kieler Profis, die den Gastgebern kaum eine Chance ließen, das Spiel nochmal spannend zu machen.

Und wieder Pfosten! Sicker probiert es diesmal aus der zweiten Reihe und tritt damit den linken Pfosten, von wo aus das Ding ins Aus rollt.

Mit Schindler geht der überragende Mann des Spiels nach einer klasse Leistung vom Platz - da gibt es zurecht Standing Ovations von den Gästefans,

Viele Unterbrechungen, Wechsel und Fouls in dieser Phase. Werder muss allmählich vorne gefährlich werden, sonst wird das nichts mehr mit einem Punktgewinn gegen den Favoriten aus dem hohen Norden.

Gelbe Karte für Niklas Schmidt (Werder Bremen II)

Tooor für Holstein Kiel, 0:2 durch Kingsley Schindler
Werder fahrlässig offen in der Defensive! Ein langer Ball wird von Ducksch mit dem Kopf perfekt in den Lauf von Schindler weitergeleitet. Dieser enteilt seinem Gegenspiel pfeilschnell, geht am herausstürmenden Zetterer elegant vorbei und schiebt mit links ins leere Tor. Gutes Konterspiel Kiels!

Es gibt nun wieder mehr Unterbrechungen und weniger Spielfluss, beide Teams versuchen jetzt defensiv wieder gefestigter zu sein.

Gelbe Karte für Dominik Schmidt (Holstein Kiel)

Eins steht fest: Das Spiel ist nun viel rassiger als im müden ersten Durchgang, beide Teams riskieren jetzt mehr und kommen so auch endlich zu Torchancen - das Spiel ist jetzt völlig offen!

Jetzt Werder mit dem Pfostentreffer! NAch einem Freistoß von weit rechts köpft Verlaat in der Mitte zu Kazior, der über seinen Kopf hinweg den langen Pfosten anvisiert, diesen aber tatsächlich auch trifft - Kronholm wäre da chancenlos gewesen!

Doppelriesenchance für Kiel! Dürholtz setzt sich vor dem Strafraum mit einem starken Antritt durch, schließt mit links in die linke obere Ecke ab, scheitert aber zunächst an der Unterkante der Latte, von wo aus die Pille vor den Fünfer springt, wo Azemi das Leder aber mit einem Kopfstoß nur gegen den Pfosten drücken kann - das hätte der zweite Treffer sein müssen!

Kronholm scheint sich bei einer Strafraumaktion leicht am Kopf verletzt zu haben, kann aber nach kurzer Behandlungspause weitermachen.

Lenz zieht aus der zweiten Reihe an und erwischt Tormann Zetterer damit auf dem falschen Fuß, sodass der Keeper das Ding nur noch oben abklatschen kann, von wo aus der Ball oben auf die Latte springt. Großes Glück für Werder!

Kazior versucht den Ball gegen seine Ex-Kollegen über die Mauer zu heben, drischt das Leder aber mit viel zu viel Wucht weit über den Kasten Kronholms.

Gelbe Karte für Ilir Azemi (Holstein Kiel)
Der Stürmer eilt mit zurück und begeht ein taktisches Foul vor dem Strafraum, das die erste Karte in diesem Spiel nach sich zieht.

Werder versucht es über links, findet den durchstartenden Jacobsen, doch der Linksverteidiger legt sich den Ball mit dem Kopf etwas zu weit vor. Defensiv hat Jacobsen heute erhebliche Probleme mit dem agilen Schindler.

Ohne Wechsel tänzeln beiden Mannschaften zurück auf den Rasen.

Halbzeitfazit
Ziemlich glücklich führt der Favorit von Holstein Kiel im Nordduell beim SV Werder II mit 1:0. Nach einer schwachen Anfangsphase von beiden Seiten erspielten sich die Jungbremer im Laufe des Durchgangs ein klares Übergewicht und trafen sogar den Kieler Pfosten. Mitten in diese Drangphase hinein zeigte der Aufstiegsaspirant jedoch seine ganze Klasse und ging mit einem fein herausgespielten Tor durch Schindler in Front. Werder muss das jetzt erstmal schlucken und darf sich durch das Tor nicht in seinem ordentlichen Spiel verunsichern lassen.

Wie bitter für den SVW, der hier gerade besser in Fahrt kam und Kiel in die eigene Hälfte drückte.

Tooor für Holstein Kiel, 0:1 durch Kingsley Schindler
Starke Kombination des KSV! Lenz und Azemi spielen auf der rechten Seite einen technisch starken Doppelpass, bis Lenz das Ding mit Wucht flach auf den langen Pfosten zieht, wo Rechtsaußen Schindler sträflich frei steht und nur noch ins leere Tor einschieben muss.

Wieder die Jungbremer: Schmidt avanciert sich bis an den Strafraum, kann seinen Abschluss aber nicht aufs Tor bringen und verfehlt das breite Ziel. Aber Kiel muss in dieser Phase aufpassen, nicht in Rückstand zu geraten.

Werder bleibt am Ball: Freistoß von rechts in die Mitte, aber diesmal ist Kronholm aufmerksam und fängt das Ding sicher.

Außenpfosten! Endlich wird's mal richtig gefährlich: Zander setzt ich auf seiner rechten Seite stark bis an die Grundlinie durch und findet mit seiner Flanke Manneh in der Mitte, dessen Kopfstoß erst am Aluminium scheitert - Glück für Kiel, Kronholm war da schon geschlagen.

Endlich wieder ein Abschluss! Eilers ist vor dem Sechzehner mit etwas Platz ausgestattet und schließt flach in die linke Ecke ab, verfehlt das Tor aber doch um einen Meter - wieder muss Kronholm nicht eingreifen.

Ein hoher Ball der Kieler versucht den kopfballstarken Azemi zu finden, doch Zetterer kommt stark heraus und fängt das Leder vor dem Kosovaren. Wo bleibt die Gefahr auf Platz 11?

Kazior versucht es mit einem Schlenzer in die lange Ecke, trifft die Kugel von links aber nicht richtig und hebt das Ding weit raus - so wird das nichts mit dem ersten Torschuss der Bremer am heutigen Nachmittag.

Es ist ein umkämpftes, aber im letzten Drittel noch zu ungenaues Spiel. Verlaat geht nun bei einer Hereingabe Schindlers dazwischen und hindert Azemi so am Abschluss.

Kaziors Ball in den Strafraum ist aber viel z flach, Kiel kann locker klären. Den folgenden Konter kann Schindler nicht mit Power abschließen, Zetterer wehrt den Abschluss von der Strafraumgrenze sicher ab.

Jetzt vielleicht: Freistoß für Werder vom linken Halbfeld, die Spieler sammeln sich im Sechzehner...

Kiel versucht nun Sicherheit über Ballbesitz zu erlangen und das Spiel erstmal langsam zu machen. Im letzten Drittel läuft jedoch noch gar nichts zusammen, da steht Werder bisher einwandfrei.

Werder macht hier den besseren Eindruck und versucht offensiv mehr als der Favorit, obwohl es gerade die Offensivabteilung ist, die dem SVW in dieser Spielzeit Probleme bereitet.

Vom KSV kommt offensiv noch überhaupt nicht. Erstmals wird Schindler auf der rechten Seite geschickt, doch die Kugel ist zu weit gespielt, sodass der Rechtsaußen den Ball nicht mehr unter Kontrolle bringen kann.

Flanke von der linken Bremer Seite, doch die Kugel kommt zu weit für Justin Eilers in der Mitte, der den Ball so nicht kontrollieren kann.

Gut 800 Kieler Fans haben die nicht allzu lange Reise aus Schleswig-Holstein ins Bundesland Bremen aufgenommen und unterstützen ihr Team dementsprechend gut.

Erste Situation für die Gastgeber: Nach einer Ecke springt der Ball etwas konfus im Sechzehner herum, doch die zwei Abschlüsse der Werderaner können von zwei Störchen geblockt werden, noch keine Gefahr also für Krohnholm im Kasten.

Auf geht's auf Platz 11 in Bremen direkt neben dem Weserstadion! Werder in Grün mit orangen Stutzen, Kiel heute ganz in Blau.

Bedeckter Himmel aber angenehme Temperaturen in Bremen bilden einen idealen Fußballrahmen. Das Stadion füllt sich heute auch ganz gut, da der KSV Holstein seine Fans heute die Eintrittskarten in den Gästebereich schenkt.

Störche-Coach Markus Anfang weiß aber auch, dass in dieser Liga niemand zu unterschätzen ist: „Die Partie in Lotte war auch aufgrund der Platzverhältnisse ein reines Kampfspiel, in Bremen erwartet uns dagegen ein Spiel, in dem es wieder mehr um den Fußball gehen wird. Wir haben uns wie immer intensiv mit dem Gegner beschäftigt, aber bei einer U23 ist schwer vorherzusagen, wer letztlich auf dem Platz spielen wird. Bestes Beispiel war unser Auswärtsspiel bei Mainz 05 II, da stand eine absolute Top-Mannschaft auf dem Platz, obwohl der FSV derzeit Tabellenletzter ist. Die Tabelle, das hat der bisherige Saisonverlauf deutlich gezeigt, hat in dieser Liga keine Aussagekraft. Deshalb sind wir gut beraten, wenn wir sie vor dem Bremen-Spiel einfach ausblenden.“

Auch in Kiel gab es in den letzten beiden Partien etwas Ernüchterung. Nach starken Ergebnissen im Jahr 2017 und der Annäherung an die Aufstiegsränge konnte weder gegen Magdeburg noch gegen Lotte im direkten Aufstiegsduell dreifach gepunktet werden. So bleiben die Ostseestädter nach wie vor einen Punkt hinter Osnabrück auf Rang vier. Ein Sieg in Bremen würde bei der engen Tabellensituation allerdings vermutlich schon reichen, um erneut zu klettern und einen der drei Goldenen Ränge zu erklimmen.

Dabei sah es bis vor kurzem noch gar nicht so schlecht aus für den Außenseiten in Grün-Weiß. Durch drei 1:0-Siege in vier Spielen konnten sich die einst im Abstiegssumpf festgefahrenen Bremer innerhalb eines Monats unten rausboxen. Vielleicht hat sich dadurch ein wenig Hochmut breitgemacht, denn zuletzt verloren die Werderaner wieder zweimal in Folge daheim - das soll nun im dritten Heimspiel in Serie gegen die Störche besser werden, obwohl der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz mit vier Punkten und einem Spiel mehr als Frankfurt noch recht komfortabel ist.

Zwei Teams aus dem Hohen Norden - zwei Teams mit entgegengesetzen Vorzeichen vor der Partie am heutigen Nachmittag in Bremen: Während Holstein sich nach oben gekämpft hat und noch voll im Rennen um den Aufstieg ist, muss Werder den Blick nach den jüngsten Ergebnissen wieder nach unten richten und steht nur ganz knapp über dem Strich. Logisch also, dass das Nordduell somit unter ganz besonderen Vorzeichen steht.