Fußball Deutschland 3. Liga  2012/2013 38. Spieltag VfL Osnabrück - Alemannia Aachen Liveticker

Fazit
Minutenlang stehen die Jungs jetzt schon auf dem Feld und warten auf das Endergebnis aus Heidenheim. Und dann bricht lauter Jubel los! Es gibt kein Halten mehr! Sie haben es geschafft. Der VfL Osnabrück klettert in letzter Sekunde auf Platz drei und wird in der Relegation entweder gegen Dresden oder Aue um den Aufstieg in die zweite Liga spielen. Heute hatte der VfL überhaupt keine Mühe. Aachen hat sich relativ schnell in sein Schicksal ergeben und kaum Gegenwehr geleistet. Für den Traditionsverein geht es in eine ungewisse Zukunft und man kann nur hoffen, dass sie die nächsten Wochen unbeschadet überstehen. Damit verabschieden wir uns für heute aus Osnabrück und wünschen viel Spaß beim Saisonfinale in der 1. Bundesliga.

Nachspielzeit ist keine angezeigt. Die braucht es hier auch nicht wirklich.

Die letzte Minute der regulären Spielzeit bricht an. Jetzt wäre es beinahe schon unglücklich, wenn der VfL die Relegation verpassen sollte. Schließlich sind es auch in Heidenheim nur noch wenige Sekunden.

Tooor für VfL Osnabrück, 4:0 durch Timo Staffeldt
Nach Minuten der Langeweile gibt es nochmal ein echtes Highlight! Staffeldt bekommt das Zuspiel an der linken Strafraumgrenze und schweißt das Ding aus einem fast unmöglichen Winkel an den rechten Innenpfosten. Traumtor der Nummer acht.

Inklusive Nachspielzeit sind hier noch knapp 15 Minuten zu spielen. Fast jeder Zweite hat das Smartphone zur Hand und schaut gebannt auf den Zwischenstand aus Heidenheim. Nach all dem Trubel in der letzten Woche wäre es schon eine Überraschung, wenn der VfL Osnabrück tatsächlich noch die Chance auf Liga 2 bekommt.

Der VfL spielt das völlig unaufgeregt runter. Sie suchen den Weg nach vorne überhaupt nicht mehr. Immer wieder kommt der Rückpass. Aachen pfeift aus dem letzten Loch und kann nur noch dem Abpfiff entgegenfiebern.

Der letzte Wechsel des Spiels, das unterdessen kaum noch Unterhaltungswert bietet, ist vollzogen. Es ist förmlich zu spüren, wie sehr sich alles auf den Zwischenstand in Heidenheim konzentriert.

Auf jeden Fall passt jetzt die Stimmung. Die Heimfans machen mächtig Betrieb. Die Hoffnung auf Platz drei wird von Sekunde zu Sekunde größer.

Nichts Neues von der Bremer Brücke! Keine Gefahr vor einem der beiden Tore. Aachen ist jetzt natürlich auch darauf bedacht, nicht völlig auseinander genommen zu werden.

Die Luft ist nun schon seit einer ganzen Weile raus. Der VfL läuft zwar Angriff nach Angriff, lässt jetzt allerdings die Konsequenz im Abschluss vermissen.

Noch immer steht es in Heidenheim 0:0 - dementsprechend gut ist die Stimmung unter den knapp 14000 Zuschauern. Noch 30 Minuten und der Traum von der Relegation würde wahr werden.

Staffeldt holt aus 25 Metern den Hammer raus und Simon kann den Ball nur nach vorne klatschen lassen. Zoller kommt vor dem Keeper an das Leder, knallt es aber ans Außennetz.

Weiter geht´s im Takt - Ecke für Osnabrück. Aachen kommt jetzt überhaupt nicht mehr hinten raus. Immerhin diesen Eckstoß können sie entschärfen.

Claus Costa setzt zu einem spektakulären Flugkopfball an, jagt das Runde aber gefühlte vier Meter über den Querbalken.

Gaetano Manno spielt den tollen Pass in die Tiefe, schickt Costa zentral auf die Reise. Der legt das Leder am Torhüter vorbei, kommt aber nicht mehr ran.

Marcel Heller muss nach dieser Harakiri-Aktion seines Torhüters vom Platz.

Rote Karte für Mark Flekken (Alemannia Aachen)
Au weia! Was hat den Schlussmann denn da geritten? Simon Zoller wird links in die Tiefe geschickt, aber noch von zwei Abwehrspielern begleitet. Mark Flekken ist das scheinbar egal, denn der Keeper kommt 20 Meter aus seinem Kasten gesprintet und packt die Blutgrätsche aus. Klarer Platzverweis.

Oguzhan Kefkir ist aus irgendeinem Grund in der Pause ausgewechselt worden. Dabei war er in Durchgang eins noch der beste Akteur der Aachener.

Weiter geht´s im verregneten Osnabrück. Vor 13900 Zuschauern hat die zweite Halbzeit begonnen.

Halbzeitfazit
Der VfL Osnabrück wird seine Pflicht im Kampf um Platz drei erfüllen und dieses Spiel gewinnen. Daran besteht nach diesem ganz schwachen Auftritt der Aachener kein Zweifel. Sobald die Gastgeber das Tempo auch nur ein bisschen anziehen, sind die Gelb-Schwarzen hoffnungslos überfordert. Der VfL hätte hier sogar noch höher führen können, wenn nicht sogar müssen. Nun gilt der gesamte Fokus dem Spiel in Heidenheim, in dem es noch immer 0:0 steht. Bleibt es dabei, winkt den Niedersachsen die Relegation.

Auch der VfL macht hinten nicht immer den allerbesten Eindruck, für diese harmlosen Versuche der Aachener reicht das aber locker.

Die letzten zwei Minuten vor der Pause laufen. Zwischenstände werden hier übrigens nicht auf der Anzeigetafel eingeblendet. Ein Großteil der Fans wird aber wohl wissen, wie es in Heidenheim steht.

Yannic Thiel macht mal was für die Galerie! Nach einer verunglückten Kopfballabwehr zieht er volley aus 14 Metern ab. Denkbar knapp zischt die Kugel am rechten Pfosten vorbei.

Tooor für VfL Osnabrück, 3:0 durch Marcus Piossek
Nächstes Tor - und auch das wird über die desolate rechte Abwehrseite der Gäste eingeleitet! Yannic Thiel spielt dort mit Zoller den klasse Doppelpass, ist durch und legt die Pille quer rüber nach rechts. Da ist Marcus Piossek völlig blank. Wieder muss er mit dem rechten Schlappen nur ins leere Tor einschieben. Toreschießen leicht gemacht!

Münster führt in der Zwischenzeit zwar gegen Babelsberg, aber das kann dem VfL herzlich egal sein, solange es hier 2:0 steht.

Saša Strujić ist der größte Aktivposten der Gäste. Einmal mehr wird er von Nils Fischer da hinten vergessen und schlägt die Kugel in die Gefahrenzone. Riemann fängt die Hereingabe ab.

...hui, das hätte auch ins Auge gehen können! Manuel Riemann fliegt unter dem Ball durch und hat Riesenglück, dass Timo Staffeldt hinter ihm auf der Linie steht und das Ding mit dem Kopf rauskratzt.

Jetzt hätte es mal gefährlich werden können, doch schon wieder nutzt Aachen seine Räume auf links nicht. Die Flanke wird zur Ecke geblockt...

Die Gastgeber haben nun zwar einen Gang zurück geschaltet, sind aber immer noch die spielbestimmende Mannschaft. Von Aachen kommt viel zu wenig.

Fischer schickt Zoller halbrechts steil in den Strafraum. Mark Flekken rutscht kurz weg, ist trotzdem vor dem Osnabrücker am Ball und klärt per Grätsche.

...die segelt über alle Köpfe hinweg ins Aus.

Oguzhan Kefkir kommt links zwar nicht an Fischer vorbei, holt aber eine Ecke raus...

Nach 25 Minuten sieht es aus als würden die Niedersachsen ihre Pflicht erledigen. Solange es in Heidenheim beim 0:0 bleibt, ist der Relegationsplatz sicher.

Aha, ein Lebenszeichen der Gäste! In Osnabrücks Abwehr herrscht Unordnung und von links wird die Kugel scharf und flach vor die Kiste gebracht. Nur fehlt in der Mitte der Abnehmer.

Der erste Wechsel nach 20 Minuten - und der könnte schon fast zu spät kommen, denn die rechte Aachener Seite hat sich da bei beiden Gegentoren ziemlich schlecht angestellt.

Tooor für VfL Osnabrück, 2:0 durch Claus Costa
So wie das hier läuft, könnte das schon die Entscheidung sein! Alexander Krük spielt halblinks den starken Doppelpass, wird steil zur Grundlinie geschickt und hebt die Flanke butterweich an den zweiten Pfosten. Da kommt Costa angesprintet und drückt ihn über die Linie. Fast eine 1:1-Kopie des 1:0.

Hier spielt nur eine Mannschaft! Die Gäste sind im Moment schlichtweg überfordert. Der VfL kombiniert sich stark durch Aachens Abwehr und hat Chancen im Minutentakt.

Nils Fischer kommt im Anschluss an eine Ecke von links aus acht Metern frei zum Kopfball. Den drückt er Aachens Keeper allerdings genau in die Arme.

Fast das 2:0! Was brennen die hier für ein Feuerwerk ab! Piossek sprintet mit Dampf durchs Mittelfeld und bekommt 25 Meter vor dem Tor das Zuspiel. Aus 16 Metern versucht er dann den Lupfer, aber Flekken ist noch mit den Fingerspitzen dran und verhindert das zweite Tor der Gastgeber.

Tooor für VfL Osnabrück, 1:0 durch Marcus Piossek
Und dann ist er auf einmal drin! Zu mindestens 80% gehört dieser Treffer Gaetano Manno, der links an das Leder kommt, beherzt in den 16er zieht, dort drei Aachener wie A-Jugendliche stehen lässt und zur Grundlinie geht. Dann hat er auch noch das feine Auge für den am zweiten Pfosten einlaufenden Piossek, der nur noch den Fuß reinhalten muss. Ganze starke Szene vom Vorbereiter!

Osnabrück zeigt hier durchaus gute Ansätze und spielt sich vielversprechend nach vorne, der letzte Pass will bisher aber nicht ankommen.

Vielleicht noch ein Wort zu den äußeren Bedingungen: es ist frisch und feucht. Immer wieder hat es den Tag über leicht geregnet. Fernschüsse könnten also durchaus ein geeignetes Mittel sein.

Gaetano Manno hat auf dem linken Flügel viel Platz und bekommt auch das Zuspiel. Doch er flankt das Leder genau in die Arme von Mark Flekken.

Gute Nachricht für den VfL! Aus dem Dreikampf um Platz drei ist im Moment ein Zweikampf geworden. Münster liegt gegen Babelsberg zurück.

Fast die erste Chance! Gaetano Manno schickt Zoller aus dem Mittelfeld steil, der Knipser ist frei durch, stand aber ein paar Zentimeter im Abseits. Glück für Aachen.

Und los geht´s! Die erste Halbzeit läuft. Die Gäste laufen in gelben Trikots und schwarzen Hosen auf, die Hausherren im gewohnten lila Dress.

Die Mannschaften betreten den Platz! Schiedsrichter der Partie ist Markus Wingenbach. Seine Assistenten sind Markus Schüller und Felix Schmitz.

Das Saisonfinale in der 3. Liga kann steigen! Die Aachener hatten auf der Anreise einige Probleme, steckten im Stau und mussten von der Polizei über den Standstreifen zur Ausfahrt eskortiert werden. Die Fans der Gäste hatten nicht so viel Glück. Einige von ihnen sind immer noch nicht in der Arena angekommen.

Personell nimmt Ukrow gegenüber dem 0:1 in Bielefeld keine Änderungen vor. René van Eck ändert seine Startelf auf zwei Positionen. Für Kevin Rauhut steht Mark Flekken im Kasten und für Norikazu Murakami beginnt Marcel Heller.

Neuer Cheftrainer beim VfL ist Alexander Ukrow. Er ist seit 2008 im Verein tätig und war seit 2010 Co-Trainer der ersten Mannschaft. Für ihn wird es heute aber das erste und gleichzeitig einzige Spiel als Verantwortlicher sein, denn die Clubführung arbeitet bereits an einer Lösung für die kommende Saison, wonach die von Wollitz betreuten Positionen des Trainers und Sportdirektors neu besetzt werden sollen.

Osnabrück stand in dieser Saison regelmäßig auf einem der ersten drei Plätze. Der Knacks kam nach dem 1:0-Sieg gegen Babelsberg am 27. Spieltag. Aus den nachfolgenden sechs Partien holte man nur fünf von 18 möglichen Punkten. Die Konkurrenz punktete weiterhin fleißig, zog vorbei und verpasste den Aufstiegsträumen an der Bremer Brücke einen herben Dämpfer.

Kommen wir zum Sportlichen: Aachen hat in seinen letzten zwölf Spielen zehn Niederlagen kassiert. Die einzigen Erfolgserlebnisse gab es gegen Darmstadt (0:0) und Stuttgart II (4:2). Offensiv steht die Mannschaft mit 40 erzielten Toren gar nicht so schlecht da, aber die 64 Gegentore sind dafür trauriger Ligarekord.

Doch nicht nur die Alemannen, auch der VfL Osnabrück schiebt einen Schuldenberg vor sich her. In Kürze müssen die Niedersachsen eine Liquiditätsreserve in Höhe von 1,75 Millionen Euro beim DFB hinterlegen, um die Lizenz für das kommende Jahr zu erhalten.

Die Aachener kennen sich ihrerseits mit Negativschlagzeilen bestens aus. Ihr angekündigtes Insolvenzverfahren sorgte im letzten Monat für mächtig Wirbel. Schlussendlich hat man sich aber zur Fortsetzung der Saison entschieden. Wie und wo es mit dem klammen Club nach dieser Spielzeit weitergeht, kann wohl noch niemand mit Sicherheit sagen.

Smartphone und YouTube sei Dank, hat es der VfL Osnabrück in der Woche mal wieder in die landesweiten Medien geschafft. Ein zweifelhaftes Vergnügen, das durch die Rücktritts-Ankündigung und anschließende Wutrede von Ex-Trainer Pele Wollitz möglich wurde. Der ehemalige Coach warf den Club-Verantwortlichen Versagen auf ganzer Linie vor und sorgte damit vor diesem wichtigen Spiel für viel Unruhe, die zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt kommt.

Während die Alemannia schon seit Wochen als Absteiger feststeht, kämpfen die Osnabrücker heute im Fernduell mit Heidenheim und Münster um den Relegationsplatz. Gewinnt Heidenheim in Offenbach, haben sie Platz drei und die Relegation gegen Dresden oder Aue sicher. Holen sie aber nur einen oder gar keinen Punkt, werden die Karten wieder neu gemischt. Dann hätten sowohl Osnabrück als auch Münster die Chance, den dritten Rang noch zu erreichen.