Eishockey IIHF Deutschland Cup  2018 3. Spieltag Deutschland - Slowakei Liveticker

Fazit:
Letztlich bleibt die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft im letzten Spiel des Deutschland Cup 2018 ohne eigenen Treffer. In einer betont defensiv geführten Partie fielen die entscheidenden Tore erst spät. Die Slowakei sicherte sich damit hinter Turniersieger Russland und der Schweiz den dritten Rang. Deutschland bleibt in der Abschlusstabelle nur der letzte Platz. Zum Abschied von Bundestrainer Marco Sturm hatten sich alle Beteiligten beim DEB etwas anderes erhofft. Heute allerdings strahlten die Deutschen vor 4.257 Zuschauern im Krefelder Königpalast offensiv kaum Durchschlagskraft aus. Chancen blieben Mangelware. Am Besten sah das Team noch im Mittelabschnitt aus. In der Summe jedoch entwickelte man zu wenig Torgefahr. Da taten die Slowaken zumindest eine Spur mehr – vor allem auch im Schlussdrittel. Gepaart mit deren überragender Abwehrarbeit geht der knappe Sieg der Männer von Craig Ramsay in Ordnung.

Die DEB-Auswahl gewinnt das Bully in der Angriffszone, setzt sich dort fest, doch es fehlen die Abschlusshandlungen. Erst in den letzten Sekunden bringt Leo Pföderl noch einen gefährlichen Schuss an, der abgefälscht wird und links am Tor vorbei trudelt.

Eine knappe Minute vor Schluss nimmt Marco Sturm seine letzte Auszeit als Bundestrainer. Was kann er jetzt noch bewirken.

Etwa 80 Sekunden vor dem Ende verlässt Niklas Treutle sein Tor, macht Platz für einen sechsten Feldspieler. Alles oder Nichts! Der verwaiste Kasten gerät gleich in Gefahr. Andrej Kudrna schießt knapp am linken Pfosten vorbei, verursacht allerdings so einen unerlaubten Weitschuss.

Aus dem linken Bullykreis bringt Fabio Pfohl die Scheibe zum Tor. Moritz Müller fälscht ab, doch der Puck verfehlt den Kasten von Andrej Košarišťan. Und so verrinnen die Sekunden.

Tor für die Slowakei, 0:2 durch Radovan Pulis
Lediglich 24 Sekunden später waschen die Gäste scharf nach. In Folge eines Scheibenverlustes der Deutschen steckt Milos Bubela auf halblinks durch. Radovan Pulis hat freie Bahn und hebt das Hartgummi entschlossen unter die Latte.

Tor für die Slowakei, 0:1 durch Marcel Haščák
Auf der einen Seite verzieht Matthias Plachta aus dem linken Bullykreis. Im Gegenzug schlagen die Slowaken zu. Das ist ein schöner Spielzug. Milan Kytnár legt gut zu Branislav Rapac ab. Dieser passt in den rechten Bullykreis, wo Marcel Haščák ganz frei steht und den Puck im kurzen Eck unterbringt.

Dann unterläuft dem slowakischen Goalie hinter dem eigenen Tor ein Fehler. Andrej Košarišťan legt praktisch für Phil Hungerecker auf. Dieser bringt den Puck sofort zur Mitte. Dort aber ist kein Teamkollege mitgelaufen.

Jetzt forcieren die Slowaken geringfügig, setzen eine Spur mehr auf Offensive. Die letzte Überzeugung lassen die Männer von Craig Ramsay vermissen, weshalb Niklas Treutle nicht in Nöte gerät.

Langsam arbeiten sich die Deutschen in dieses Schlussdrittel, erlangen mehr Spielanteile - ohne damit durchschlagenden Erfolg zu haben. Es geht etwas zäh vonstatten.

Nach vier Sekunden läuft die Strafzeit gegen Sinan Akdağ ab - Deutschland wieder komplett. Und das letzte Drittel des Bundestrainers Marco Sturm läuft.

Drittelfazit:
Trotz einer Reihe von Strafzeiten sahen die Zuschauer im Königpalast weiterhin keine Tore. Dabei verzeichnete die deutsche Mannschaft im Mittelabschnitt die besseren Szenen, weshalb sich von einer Steigerung der DEB-Auswahl sprechen lässt. Insgesamt aber bestimmen die starken Defensivreihen diese Begegnung, was die bisherige Torarmut erklärt.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Sinan Akdağ (Deutschland)
Nun erlaubt sich Sinan Akdağ einen Stockschlag, der mit den nächsten zwei Strafminuten geahndet wird.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Patrik Svitana (Slowakei)
Eine Minute der Unterzahl überstehen die Deutschen unbeschadet, dann erwischt es Patrik Svitana auf slowakischer Seite, der sich wegen Hakens verabschiedet.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Stefan Loibl (Deutschland)
Dieses Vergehen wird eine halbe Minute später auch Stefan Loibl angelastet. Deutschland gerät in doppelte Unterzahl.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Phil Hungerecker (Deutschland)
Phil Hungerecker hat sich wegen Beinstellens in der Kühlbox einzufinden.

Nun wird es natürlich schwer für die Deutschen, ihrem scheidenden Trainer einen siegreichen Abgang zu bescheren. Lean Bergmann will in der Mitte durch. Da ist naturgemäß wenig Platz und so kommt der Angreifer nicht zum Abschluss.

Beide Mannschaften neutralisieren sich. So steuern wir zielstrebig auf eine Verlängerung zu.

Dávid Bondra setzt einer Scheibe hinterher, hebt so das Icing auf. Von rechts zieht der Stürmer vors Tor, wird aber von Niklas Treutle abgeblockt.

Diese Unterzahl überstehen die Deutschen unbeschadet. Und einige Zeit später dürfen dann beide Mannschaften ihre Reihen wieder auffüllen.

Von der rechten Seite bringen die Deutschen den Puck zum Tor. Im Slot arbeitet David Wolf, lauert auf den Rebound. Doch Andrej Košarišťan packt seinen Fanghandschuh auf das Hartgummi.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Tomáš Malec (Slowakei)
Eine Unterzahl bleibt dem DEB-Team erspart, denn zugleich büßt Tomáš Malec wegen eines Stockschlags.

Kleine Strafe (2 Minuten) für David Wolf (Deutschland)
Wegen Behinderung wird erstmals ein deutscher Spieler auf die Strafbank abkommandiert. Es trifft David Wolf.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Juraj Mikúš (Slowakei)
Zum zweiten Mal muss ein slowakischer Spieler runter - Juraj Mikúš wegen eines hohen Stocks.

Ein Spektakel entwickelt sich so natürlich nicht. Sie Zuschauer benötigen eine Menge Geduld und erfreuen sich stattdessen an den Zweikämpfen.

Obwohl es in dieser Partie nicht mehr um den Turniersieg geht, wird defensiv unglaublich hart gearbeitet. Das spricht für die professionelle Einstellung der Spieler. Für die Deutschen als Turniergastgeber scheint das noch eher nachvollziehbar. Doch auch die Slowaken lassen sich nicht lumpen.

Mehr Zielstrebigkeit strahlt die Slowakei aus. Aber natürlich bleibt die Angelegenheit insgesamt sehr umkämpft. David Wolf blockt den Schuss der Gäste ab.

Im Schlussdrittel legen die Slowaken engagiert los, setzen die ersten Akzente. Erneut nisten sich die Gäste im Angriffsdrittel ein, bringen die Scheibe zum Tor, beschwören diesmal aber nicht wirklich Gefahr herauf.

Bei einem Schuss der Slowaken links von der blauen Linie steht Rastislav Špirko vor dem Tor ganz frei. Niklas Treutle hält den Schuss und pariert auch gegen das Nachsetzen des Stürmers.

Drittelfazit:
Noch sind keine Tore gefallen im Königpalast. Über weite Strecken sahen die Zuschauer ein offenes und ausgeglichenes Spiel, in dem die heißen Torszenen zunächst ausblieben. Vorteile für eine der Mannschaften waren noch nicht auszumachen - auch wenn die Slowakei gegen Drittelende dem ersten Treffer doch einmal recht nahe kam.

Aus dem rechten Bullykreis zieht Milan Kytnár ab. Der Puck fliegt zentral aufs Tor zu. Da muss Niklas Treutle seine Fanghand recht zügig nach oben bringen - und schafft das sehr souverän.

Inzwischen sind alle Strafen abgelaufen. Beide Mannschaften wandeln wieder in voller Mannschaftsstärke übers Eis.

Aus dem hohen Slot zieht Leon Niederberger ab, schießt am Tor vorbei. Den Abpraller von der Bande nimmt links im Bullykreis Nico Krämmer direkt - und trifft den linken Pfosten.

Nun geht die Initiative an die Deutschen über. Die Männer von Marco Sturm arbeiten zum Tor. Da wird es kurz unübersichtlich. Rechts vor dem Kasten erwischt Lean Bergmann die Scheibe nicht.

Recht zügig findet die DEB-Auswahl in die Powerplay-Aufstellung. Drei Überzahltore hat man im Turnierverlauf bereits erzielt - so viele wie sonst nur die Russen, die aber in drei kompletten Partien. Lean Bergmann zieht von der blauen Linie ab und findet seinen Meister in Andrej Košarišťan.

Die Slowaken arbeiten sich in die Angriffszone vor, kommen dort aber nicht zum Abschluss. Die Deutschen befreien sich gut - aber nur für den Moment. Die Gäste drängen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Martin Gernát (Slowakei)
Erstmals öffnet sich die Tür zu einer der Strafbänke. Dort hat sich Martin Gernát wegen Stockschlags einzufinden.

Im Königpalast zu Krefeld sollen die Schiedsrichter Benjamin Hoppe und Sirko Hunnius für Ordnung auf dem Eis sorgen. Den beiden gehen die Linesmen Maksim Cepik und Wayne Gerth zur Hand.

Nach einem langen Pass aus der eigenen Zone kommt Marcel Haščák im linken Bullykreis frei zum Abschluss - und scheitert an Niklas Treutle.

Andrej Kudrna geht in der Mitte frei durch, hat nur noch Niklas Treutle vor sich und setzt die Scheibe am Tor vorbei. Das ist die bislang größte Gelegenheit in dieser Partie.

Auf der Gegenseite nimmt Bernhard Ebner links an der blauen Linie Maß. Andrej Košarišťan hat freie Sicht und regelt das ebenfalls mit der Fanghand, in der das Hartgummi verschwindet.

Rechts von der blauen Linie zieht Martin Gernát per Onetimer ab. Da zuckt die Fanghand von Niklas Treutle raus und fischt die Scheibe weg.

David Wolf schleppt den Puck über rechts ins Angriffsdrittel, legt dann zurück zu Marcel Noebels. Dessen Handgelenkschuss verfehlt das Gehäuse von Andrej Košarišťan.

Es entwickelt sich ein abwechslungsreiches Spiel. Es geht rauf und runter. Noch bleiben die ganz heißen Torszenen aus. Beide Mannschaften arbeiten defensiv sehr konzentriert.

In der Folge sind die Gastgeber weiterhin bemüht, den Ton anzugeben. Optisch zumindest haben die Deutschen etwas mehr vom Spiel.

Letztlich bleibt diese Überzahl ungenutzt. Jetzt dürfen die Slowaken ihre Reihen wieder auffüllen.

Inzwischen beteiligen sich auch die Deutschen aktiv am Spiel, setzen sich immer mal wieder in der Angriffszone fest und sind bemüht, erste Scheiben zum Tor zu bringen. Doch sind die großen Chancen nicht dabei.

Die Slowaken bringen aus dem linken Bullykreis gleich mal eine Scheibe zum Tor. Niklas Treutle lässt gar nichts anbrennen, macht das Ding souverän fest.

Zwischen den Pfosten beginnen Niklas Treutle auf deutscher und Andrej Košarišťan auf slowakischer Seite.

Zweimal waren die deutschen Herren schon ganz nah dran bei diesem Turnier. Gegen Russland verloren sie in der Verlängerung, gegen die Schweiz im Penaltyschießen. Immerhin zwei Punkte landeten somit auf dem Konto. Die Slowaken hingegen fingen sich zwei Niederlagen ein und sind damit Tabellenletzter.

Nun wollen die deutschen Eishockeycracks Marco Sturm einen gelungenen Abgang verschaffen. Der Trainer wechselt in den Stab der Los Angeles Kings und bestreitet sein letztes Spiel in verantwortlicher Position für den DEB.

Der Sieger des Deutschland Cup 2018 steht bereits fest, Russland setzte sich soeben mit 4:2 gegen die Schweiz durch und holte sich bei der sechsten Teilnahme (inklusive UdSSR) zum sechsten Mal den Titel. Effizienter geht's nicht!