Die BR Volleys scheitern in der Champions League überraschend an der SVG Lüneburg. Nach dem ungeplanten Aus ist die Enttäuschung beim erfolgsverwöhnten Serienmeister groß.
Als das Volleyball-Drama von Berlin im sechsten Akt seinen Höhepunkt erreicht hatte, stand den geschlagenen Gastgebern das Entsetzen ins Gesicht geschrieben.
"Das tut schon weh", haderte Diagonalspieler Jake Hanes am Ende eines denkwürdigen Abends in der Max-Schmeling-Halle. Lange hatten die BR Volleys im deutschen Playoff-Duell gegen die SVG Lüneburg ihren Traum vor Viertelfinale der Champions League am Leben erhalten, durch ein 3:2 (25:13, 23:25, 23:25, 27:25, 17:15) im Rückspiel den alles entscheidenden Golden Set erzwungen - nur um dann nach einem 13:15 doch noch krachend zu scheitern.
Kein Happy End für Berlin
"Es ist schade, dass wir uns für diese Aufholjagd nicht belohnen konnten", sagte Hanes. Vor allem der US-Amerikaner hatte sich mit aller Macht gegen die drohende Niederlage gewehrt, mit unglaublichen 44 Punkten seine Mannschaft gegen den Liga-Rivalen im Spiel gehalten.
Doch diesmal blieb das Happy-End für die so erfolgsverwöhnten Berliner aus, erstmals seit 2019 verpasste der Serienmeister den Einzug in die Runde der letzten acht.
Entsprechend groß war die Enttäuschung. "Wir haben bis zum letzten Punkt alles gegeben, und ich wollte der Mannschaft gern noch einen weiteren geben", ärgerte sich Hanes. Auch sein Teamkollege Kyle Dagostino sprach von einem Ausgang, der "natürlich ganz hart" für die Volleys sei.
"Wenn man sich die Spielstände anschaut, sieht man, dass es ein sehr umkämpftes Spiel war, vielleicht abgesehen vom ersten Satz", so Hanes' Landsmann.
BR Volleys blicken auf das Pokalfinale
Diesen hatte Berlin souverän mit 25:13 gewonnen und damit die eigenen Fähigkeiten unterstrichen, die 2:3-Niederlage aus dem Hinspiel noch drehen zu können. In der Folge entwickelte sich dann aber ein grandioser Schlagabtausch auf Augenhöhe, der über fast drei Stunden beste Werbung für Volleyball in und aus Deutschland bot - mit dem besseren Ende für den Außenseiter.
Während also die glücklichen Lüneburger noch ihre Freudentränen über den Premierensieg in der Max-Schmeling-Halle trockneten und den erstmaligen Einzug ins Viertelfinale bejubelten, rückte bei den Gastgebern nach dem bitteren Dämpfer relativ zügig die nächste große Aufgabe in den Fokus. Schon am Sonntag (16:45 Uhr) wartet schließlich in Mannheim das Pokalfinale gegen die SWD powervolleys Düren.
Die Niederlage gegen Lüneburg habe gezeigt, "dass der Rest der Saison nicht einfach wird", sagte Dagostino: "Daher müssen wir jetzt von diesem Spiel lernen und uns bestmöglich auf das Pokalfinale am Wochenende vorbereiten - wir sind dadurch noch motivierter und angezündeter."