Nach einer monatelangen Negativserie in der Fußball-Bundesliga reagierte der 1. FC Heidenheim im Winter und eiste Zweitliga-Toptorjäger Budu Zivzivadze für eine Millionen-Ablöse vom Karlsruher SC los. Vor dem Playoff-Rückspiel der Conference League gegen den FC Kopenhagen wartet der Georgier jedoch immer noch auf seinen ersten Treffer.
Schon vor zwei Wochen war Frank Schmidt die Ungeduld anzumerken, als er über Wintereinkauf Budu Zivzivadze sprach. Bei dem neuen Angreifer warte man darauf, "dass der Knoten platzt", erklärte der Kultcoach des 1. FC Heidenheim vor dem Auswärtsspiel beim SC Freiburg.
Im Breisgau (0:1) blieb sein Team aber ebenso ungefährlich wie jüngst daheim beim 0:2 gegen Mainz 05. Keine Tore, keine Punkte - den Start der Zusammenarbeit dürften sich Zivzivadze und der FCH ganz anders vorgestellt haben.
Zwischen den letzten beiden Liga-Pleiten sendete Heidenheim immerhin ein Lebenszeichen in der Conference League, wo im Playoff-Hinspiel beim FC Kopenhagen ein überraschender 2:1-Erfolg gelang. Der Einzug ins Achtelfinale ist vor dem Wiedersehen am Donnerstagabend (18:20 Uhr live bei NITRO und auf RTL+* und im LIVE-Ticker bei sport.de) greifbar.
Doch Zivzivadzes Ladehemmung hat weiter Bestand. Zum Leidwesen des zunehmend verkrampft wirkenden Spielers, seines neuen Arbeitgebers, der in der Bundesliga nach wie vor tief im Keller feststeckt, - und natürlich auch des Karlsruher SC, der ohne seinen Hinrunden-Knipser (zwölf Tore) in eine Krise geraten ist und seine Aufstiegsträume nach nur einem Punkt aus fünf Partien wohl begraben muss.

"Natürlich hätten wir uns alle erhofft, Budu mit aller Macht bei uns zu behalten", haderte KSC-Kapitän Marvin Wanitzek bei "Sky". Durch den Zivzivadze-Verkauf habe man sich "ein Stück weit die Chance genommen", an die Top-Hinserie, die auf Platz zwei endete, anzuknüpfen.
Einmalige Gelegenheit für Zivzivadze
Aus Sicht des EM-Teilnehmers war die Wechsel-Entscheidung freilich zu verstehen. In wenigen Wochen wird Zivzivadze 31 Jahre alt, allzu viele Chancen, in Deutschlands Oberhaus zu spielen, hätte der Georgier voraussichtlich nicht mehr bekommen.
Zumal Heidenheim ihm einen Vertrag über viereinhalb (!) Jahre vorgelegt hat - eine besondere Gelegenheit für den Routinier, der bis zu zwei Millionen Euro Ablöse gekostet haben soll.
Allerdings dürften weder ein langfristiger Kontrakt, noch ein gestiegenes Gehalt bei Zivzivadze für Zufriedenheit sorgen. Dem großgewachsenen Stürmer ist anzumerken, wie sehr er mit seiner Torflaute hadert. Auch nach acht Pflichtspielen, sieben davon in der Startelf, steht in seiner persönlichen Statistik die Null.
Heidenheim verliert den Anschluss im Keller
Dabei war der erfahrene Neuner eigentlich als Soforthilfe gesehen worden, sein Mix aus Wucht und Kaltschnäuzigkeit sollte die in der Hinrunde vermisste Durchschlagskraft in der Offensive vergrößern.
Bislang ist der Plan nicht aufgegangen, Heidenheim droht im Kampf um den Klassenerhalt den Anschluss zu verlieren. Der Tabellen-17. VfL Bochum ist seit dem vergangenen Wochenende punktgleich mit der Schmidt-Truppe, die derzeit den Relegationsrang belegt. Die TSG Hoffenheim auf Platz 15 hat bereits sieben Zähler Vorsprung.
Ob die Conference League nun eine willkommene Abwechslung zum tristen Liga-Alltag darstellt oder doch eher eine Zusatzbelastung - sie bietet Zivzivadze die nächste Gelegenheit, den eingangs erwähnten Knoten zum Platzen zu bringen. Es wird höchste Zeit.
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