Die Houston Texans haben die NFL Playoffs mit einer Überraschung eröffnet und die Los Angeles Chargers in der Wild Card Round 32:12 besiegt. Der Schlüssel dabei war die Defense der Hausherren.
Chargers @ Texans: Auf einen Blick
- Der Pass Rush der Texans dominierte das Spiel nach anfänglichen Problemen nach Belieben und war entscheidend für den Erfolg des Heimteams.
- C.J. Stroud schrieb nach schwachem Start der eigenen Offense Geschichte und brillierte mit ein paar spektakulären und ungeplanten Plays.
- Justin Herbert leistete sich gleich viier Interceptions, zudem gab auch das Special Team der Gäste Punkte ab.
Chargers @ Texans: Die Analyse
Die Chargers begannen vielversprechend und marschierten direkt zu Beginn mit einem langen Drive in die Red Zone, wo sie jedoch bei 3rd&1 an der 14 gestoppt wurden und sich mit einem kurzen Field Goal begnügten. Direkt im Anschluss bekamen sie den Ball schon wieder zurück, da Wide Receiver John Metchie einen Fumble beim ersten Offensiv-Play der Texans verlor. Doch auch daraus resultierte nur ein Field Goal für die Chargers.
In der Folge übernahmen die Defenses das Kommando, was letztlich zu einer verrückten Sequenz mit zwei Interceptions auf beiden Seiten in Serie führte. Erst warf C.J. Stroud unter Druck einen abenteuerlichen Pick zur Seitenlinie zu Deane Leonard. Doch direkt im Anschluss machte Texans-Cornerback Kamari Lassiter ein starkes Play für eine Interception gegen Justin Herbert. Ein paar Punts später fanden sich die Texans schließlich an der eigenen 1-Yard-Linie wieder.
Es folgte ein Fumble beim Snap, Stroud schnappte sich den Ball und feuerte schließlich einen 34-Yard-Pass auf Xavier Hutchinson. Kurz darauf fand Stroud schließlich Nico Collins für den ersten Touchdown des Spiels über 13 Yards 58 Sekunden vor der Pause. Damit aber nicht genug, denn durch eine weitere schwache Sequenz mit drei Incompletions erhielten die Texans den Ball nochmal zurück. Vor allem dank eines 27-Yard-Scrambles von Stroud gelang den Hausherren dann sogar noch ein Field Goal zum 10:6-Pausenstand.
Nach dem Break verlor Joe Mixon einen Fumble, was den Chargers neue Hoffnung gab. Diese hielt jedoch nicht allzu lange an. Man verlor den Ball bei einem missglückten vierten Versuch, woraufhin Ka'imi Fairbairn noch ein Field Goal nachlegte und ein paar erfolglose Serien später warf Herbert schließlich einen 38-Yard-Pick-Six zu Eric Murray, als er einen Pass über den Kopf von Ladd McConkey feuerte. Und auch im darauffolgenden Angriff leistete sich Herbert gleich noch eine Interception, die zu einem weiteren Field Goal zum Start des vierten Viertels führte.
Rund zehn Minuten vor Schluss gelang den Chargers dann auch ein Touchdown - Herbert fand McConkey nach Fehler von Safety Calen Bullock über die Mitte und der Rookie machte daraus einen 86-Yard-Touchdown-Catch. Doch der anschließende Extra-Punkt-Versuch von Cameron Dicker wurde geblockt, der Kicker schlug ihn dann zu Boden, woraufhin der Ball beim Gegner landete. Und D'Angelo Ross returnierte das Leder für zwei weitere Punkte der Texans in die Endzone. Später legte auch Joe Mixon noch einen Touchdown drauf.
Den Schlusspunkt setzte schließlich Cornerback Derek Stingley mit der vierten Interception gegen Herbert.
Los Angeles Chargers (11-6) @ Houston Texans (10-7)
Ergebnis: 12:32 (6:0, 0:10, 0:10, 6:12) BOXSCORE
Chargers @ Texans: Die wichtigsten Statistiken
- Der 99-Yard-Drive der Texans im zweiten Viertel war der längste in den Playoffs seit Chad Hennes 98-Yard-Touchdown-Drive der Chiefs in der Divisional Round 2022.
- Stroud hat in den letzten fünf Minuten der ersten Hälfte 136 Total Yards erzielt und damit einen Playoff-Rekord von Patrick Mahomes und Peyton Manning eingestellt.
- Die Texans sind dank diesem Spiel weiter ungeschlagen in den Playoffs, wenn sie mit einer Führung in die Pause gingen. Sie sind in diesen Fällen nun 5-0.
- Stroud ist mit diesem Erfolg der erste Quarterback in der Geschichte der Texans, der mehr als ein Playoff-Spiel gewonnen hat.
- Herberts vier Interceptions sind die meisten für einen Chargers-Quarterback in den Playoffs seit Stan Humphries (4) 1995. Zudem ist es eine mehr, als Herbert in der gesamten Regular Season geworfen hatte (3).
Der Star des Spiels: Pass Rush (Texans)
Nach schwachem Start übernahm die Defensive Line der Texans dieses Spiel. Unterm Strich brauchten die Texans kaum Blitzes, um zum Quarterback durchzukommen. Sie produzierten fast 20 Pressures, kamen auf 4 Sacks und dominierten dieses Spiel nach Belieben.
Der Flop des Spiels: Justin Herbert (Quarterback, Chargers)
Ja, Herbert stand unter Druck und seine Offensive Line half ihm auch wenig. Aber das erklärt am Ende eben doch nicht, wie viele Fehler er insgesamt im Spiel machte. Speziell der Pick-Six war schmerzhaft und geht auf seine Kappe.
Analyse: Chargers @ Lions - das fiel taktisch auf
- Nachdem die Texans überraschend mit ihrer Base Defense begannen, wechselten sie schnell wieder auf ihr Nickel-Package. Zudem fiel auf, dass sie für ihre Pressures fast komplett auf Blitzes verzichteten und nur ihre üblichen vier Defensive Linemen für den Pass Rush nutzten. Sie setzten allerdings häufiger auf Stunts, was die Chargers-O-Line verunsicherte.
- Die Texans setzten im Passspiel häufiger auf Slants und Stop-Routes als sonst. Das half Stroud nach einem ganz schwachen Start, besser in einen Rhythmus zu finden. Speziell über die Mitte fand er damit immer wieder offene Receiver, allen voran Collins. Sie nutzten dabei die häufige Off-Coverage der Chargers aus, die gerade underneath viele Räume ließ.
- Eines der größten Probleme der Chargers war mal wieder das Play Calling. Nachdem sie zu Beginn noch häufiger auf Play Action gesetzt hatten, verzichteten sie darauf mit fortlaufender Spieldauer immer häufiger. Das machte die ganze Offense sehr berechenbar, gerade in Short-Yardage-Situationen überall auf dem Feld.
