Jahrhundert-Trainer Huub Stevens wirbt angesichts der sportlich und wirtschaftlich angespannten Lage beim FC Schalke 04 für ein Comeback des langjährigen Aufsichtsratschefs Clemens Tönnies.
"Ich weiß nicht ob er das Amt wieder übernehmen würde, aber ich würde Clemens zurückholen. Wir dürfen nicht vergessen, wie wichtig er für Schalke war. Sollte er es in der Zukunft noch einmal machen, glaube ich nicht, dass der Verein davon schlechter werden würde", sagte Stevens in einem "Sky"-Interview.
Tönnies hatte im Sommer 2020 seine Ämter auf Schalke niedergelegt, nachdem sich im Zuge der Corona-Ausbrüche in seiner Fleischfabrik nicht zum ersten Mal massive Kritik aus der Fan-Szene an ihm regte.
Zuletzt hatte sich der millionenschwere Unternehmer bei der Veranstaltung "Doppelpass on Tour" über die fehlende Rückendeckung der damaligen S04-Führung beklagt. "Wo sind die Verantwortlichen, denen ich immer gesagt habe, über Jahrzehnte, da marschieren wir lang und sie sind mitgegangen? Niemand war an meiner Seite. Niemand", sagte Tönnies.
Außerdem erklärte der 68-Jährige: "Ich war 26 Jahre lang Tag und Nacht für diesen Verein da. Ich habe meinen Kopf immer hingehalten. Auch wenn kein Geld da war, wir waren erfolgreich und haben 16 Jahre international gespielt."
FC Schalke 04: Was Stevens von van Wonderen fordert
Davon ist Schalke heutzutage weit entfernt. Stattdessen steht der Abstiegskampf in der 2. Bundesliga auf der Tagesordnung - ein Thema, das natürlich auch Vereinsikone Stevens beschäftigt.
Besonders in seinem Fokus: die Arbeit seines niederländischen Landsmannes Kees van Wonderen auf der Trainerbank.
"Auf Schalke muss man auch mal einfachen Fußball spielen. Das ist für einen niederländischen Trainer nicht leicht, weil er strategisch sein, taktisch gut da stehen und Druck auf den Gegner machen will. Aber du brauchst auf Schalke auch Mentalität, das darfst du nicht vergessen", sagte Stevens über die Arbeit des 55-Jährigen.
Van Wonderen, unter dessen Regie in vier Spielen noch kein Sieg gelang, müsse nach seiner Eingewöhnungszeit nun "Schritte machen, um die Mannschaft richtig zu begreifen", forderte Stevens.