Woche 9 der NFL sah einen dramatischen Last-Second-Erfolg der Buffalo Bills über Miami Dolphins, während die Baltimore Ravens mit einem Kantersieg über die Broncos zurück in die Erfolgsspur fanden. Die Cowboys kassierten eine weitere Niederlage und verloren womöglich auch Quarterback Dak Prescott.
NFL Week 9: Die Spiele vom Sonntag im Roundup
Bye Week: 49ers, Steelers.
Dallas Cowboys (3-5) @ Atlanta Falcons (6-3)
Ergebnis: 21:27 (3:7, 7:7, 3:7, 8:6) BOXSCORE
- Während die Falcons ihren zweiten Sieg in Serie eingefahren haben, war es für Dallas die dritte Pleite nacheinander, ihre längste Niederlagenserie seit 2020.
- Den Cowboys gelang vor der Pause ein Zirkus-Touchdown durch Running Back Rico Dowdle, der das Leder nach Pass von Dak Prescott erst nach mehrmaligem Nachfassen unter Kontrolle brachte. Doch das ihr einziges echtes Highlight im Spiel. Ansonsten glänzten sie mit Unzulänglichkeiten. Sie kassierten wieder neun Penalties, waren 1/5 bei 4th Down, vergaben dabei sogar einen Fake-Punt-Pass, der beinahe interceptet wurde und hatten ein Mal bei 4th Down zwölf Spieler in der eigenen Offense auf dem Feld. Und: Laut "PFF" verpassten sie elf Tackles im Spiel.
- Die Falcons wiederum sahen einen abgeklärten Kirk Cousins, der für 222 Yards und drei Touchdowns warf. Bijan Robinson lief für 86 Yards und die Falcons brachten das Spiel letztlich durch einen erfolglosen Onside-Kick der Cowboys nach Hause.
- Folgenreich war das Spiel jedoch für beide Seiten. Bei den Falcons verletzte sich Defensive Tackle Grady Jarrett an der Achillessehne, was sehr wahrscheinlich für ihn das Saison-Aus bedeutet. Zudem musste London nach seinem Touchdown-Catch früh im Spiel mit einer Hüftverletzung raus und kam nicht zurück. Und die Cowboys verloren in der zweiten Hälfte sowohl Prescott (Hinterer großer Oberschenkelmuskel) als auch CeeDee Lamb (Schulter).
Miami Dolphins (2-6) @ Buffalo Bills (7-2)
Ergebnis: 27:30 (3:3, 7:3, 3:14, 14:10) BOXSCORE
- Die Bills ziehen in der AFC East mit ihrem vierten Sieg in Serie weiter einsam ihre Kreise und durften sich dieses Mal bei Kicker Tyler Bass bedanken, der fünf Sekunden vor Schluss einen Field-Goal-Versuch aus 61 Yards zum Sieg versenkte.
- Die Bills taten sich vor heimischer Kulisse lange Zeit schwer und schafften bis zur Pause nur zwei Field Goals, zudem warf Josh Allen eine abgefälschte Interception in der Red Zone - Keon Coleman ließ den Ball durch die Hände rutschen und Jalen Ramsey war zur Stelle. Nach der Pause kamen sie besser ins Spiel und erzielten nach einem Fumble von Raheem Mostert drei Touchdowns in Serie. Die Dolphins glichen schließlich durch Jaylen Waddles ersten Touchdown der Saison 1:38 Minuten vor Schluss aus.
- Kurios: Waddle hatte nur zwei Receptions und brachte es trotz Touchdown-Catch auf gerade mal -4 Receiving Yards. Und: Die Dolphins warten mit dieser Niederlage weiter seit 2016 auf einen Sieg in Orchard Park/New York und verloren ihre vergangenen sechs Spiele gegen die Bills am Stück.
Las Vegas Raiders (2-7) @ Cincinnati Bengals (4-5)
Ergebnis: 24:41 (7:7, 3:10, 0:14, 14:10) BOXSCORE
- Hinter einem überragenden Joe Burrow, der für 25 Yards und fünf Touchdowns geworfen hat (INT), zogen die Bengals schon früh im dritten Viertel davon und blickten nicht mehr zurück.
- Die Raiders, die ihre fünfte Niederlage am Stück kassierten, erwachten erst im vierten Viertel und nutzten die Garbage Time, um ihre Zahlen noch ein wenig aufzupolieren. Derweil dürfte das Thema Quarterback einmal mehr heiß diskutiert werden, denn Gardner Minshew wurde im Laufe de Spiels auf die Bank gesetzt und durch Desmond Ridder ersetzt. Jener warf für 74 Yards und einen Touchdown, kassierte jedoch auch vier Sacks und verlor wie Minshew einen Fumble.
Los Angeles Chargers (5-3) @ Cleveland Browns (2-7)
Ergebnis: 27:10 (7:0, 13:3, 0:0, 7:7) BOXSCORE
- Obwohl er sechs Sacks einstecken musste, ließ sich Justin Herbert nicht beirren und führte die Chargers zu einem Auswärtssieg im Dawg Pound mit 282 Yards und zwei Touchdowns. Quentin Johnsten glänzte mit 118 Yards (4 REC) und einem Touchdown und Running Back J.K. Dobbins lief für 85 Yards und zwei Touchdowns.
- Die Browns, die offensiv kaum zur Geltung kamen, sahen derweil einen Jameis Winston wie in alten Zeiten - er warf für 235 Yards und einen Touchdown, leistete sich jedoch auch drei Interceptions - seine ersten war dabei seine 100. in der NFL.
New England Patriots (2-7) @ Tennessee Titans (2-6)
Ergebnis: 17:20 OT (0:7, 3:0, 7:3, 7:7, 0:3) BOXSCORE
- Patriots-Rookie-Quarterback Drake Maye stand im Mittelpunkt bei der unnötigen Pleite seines Teams in Nashville. Er war es, der sein Team mit einem verrückten Scramble und Touchdown-Pass auf Rhamondre Stevenson mit auslaufender Uhr im Spiel hielt. Doch er war es auch, der das Spiel letztlich in der Overtime mit einer Interception beendete.
- Zuvor hatte Titans-Kicker Titans-Kicker Nick Folk sein Team mit einem 25-Yard-Field-Goal mit 2:32 Minuten zu spielen in Führung gebracht, nachdem die Titans effektiv fast acht Minuten von der Uhr genommen und die Patriots schon allein dadurch unter Druck gesetzt hatten.
- Insgesamt legte Maye eine wilde Leistung hin, warf zwei Interceptions und leistete sich zwei Fumbles, von denen einer verloren ging - sieben Minuten vor Schluss in der eigenen Hälfte. Die Titans nutzten diese Vorlage für einen Touchdown zum zwischenzeitlichen 17:10 per Sechs-Yard-Touchdown-Pass von Mason Rudolph zu Nick Westbrook-Ikhine. Insgesamt warf Maye für 206 Yards und kassierte vier Sacks. Er führte sein Team derweil auch mit 95 Rushing Yards an, während der Rest des Teams auf dem Boden ganze 15 Yards erzielte (TD).
Washington Commanders (7-2) @ New York Giants (2-7)
Ergebnis: 27:22 (7:0, 14:7, 3:3, 3:12) BOXSCORE
- Die Washington Commanders haben ihr drittes Spiel in Serie gewonnen und damit ihre Bilanz auf 7-2 gestellt. So gut waren sie seit 1996 nicht mehr in eine Saison gestartet. Mehr noch: Mit diesem Sieg komplettierten sie den Season-Sweep über die Giants, was vor Jayden Daniels noch keinem Rookie-Quarterback gegen die Giants gelungen war.
- Daniels fand Terry McLaurin für zwei Touchdowns vor der Pause, hinzu kam ein Score von Running Back Austin Ekeler, der mit zwei Kollegen dabei half, den Ausfall von Brian Robinson zu kompensieren. Insgesamt liefen die Gäste für 150 Yards.
- Daniel Jones warf für 2 Touchdowns und hatte damit seinen ersten Touchdown-Pass im MetLife Stadium seit 672 Tagen. Zudem hatte er vor der Pause eine kuriose Statline: Er war 4/6 für 0 Yards und hatte einen Touchdown. Laut "NFL Research" ist er damit der erste QB seit mindestens 1991, der 0 oder weniger Passing Yards in einer ersten Halbzeit hatte und dabei mindestens einen TD-Pass bei mindestens fünf Passversuchen hatte.
New Orleans Saints (2-7) @ Carolina Panthers (2-7)
Ergebnis: 22:23 (6:0, 7:10, 3:7, 6:6) BOXSCORE
- Erstmals seit Woche 3 sind die Carolina Panthers wieder als Sieger vom Platz gegangen und haben zudem ihren ersten Heimsieg der Saison eingefahren. Chuba Hubbard lief in der zweiten Hälfte für zwei Touchdowns und sorgte für den entscheidenden Score mit einem 16-Yard-TD-Run 2:18 Minuten vor Schluss. Anschließend hielt die Defense Derek Carr und Co. ein letztes Mal auf.
- Quarterback Bryce Young, der im 20. Start seinen dritten Sieg in der NFL eingefahren hat, warf für 171 Yards und einen Touchdown (INT) auf Xavier Legette und sammelte damit weitere Argumente für einen weiteren Start - nächster Stopp für die Panthers ist das Munich Game in der Münchner Allianz Arena gegen die Giants.
- Die Saints, bei denen Alvin Kamara mit 215 Scrimmage überragte, verloren derweil noch vor der Pause Wide Receiver Chris Olave, der nach einem harten Hit von zwei Gegenspielern liegen geblieben war und ins Krankenhaus gebracht wurde. Bei ihm wurde eine Gehirnerschütterung diagnostiziert, weitere Verletzungen wurden jedoch ausgeschlossen und er wurde bereits aus der Klinik entlassen.
Denver Broncos (5-4) @ Baltimore Ravens (6-3)
Ergebnis: 10:41 (0:7, 10:17, 0:14, 0:3) BOXSCORE
- Ohne große Mühe haben die Ravens den Weg auf die Siegerstraße zurückgefunden. Hinter einer Galavorstellung von Lamar Jackson und Derrick Henry war für die Broncos in Maryland nichts zu holen.
- Allen Augen waren auf Henry gerichtet, der seine NFL-Rushing-Touchdowns 100 und 101 erzielte und noch dazu für 106 Yards lief. Es war sein zehntes Spiel in Serie mit mindestens einem Touchdown - die derzeit längste Serie zusammen mit Kyren Williams von den Rams in der NFL. Henry hat damit Rang 8 der All-Time List erklommen und damit Marshall Faulk und Shaun Alexander (je 100) hinter sich gelassen. Zudem war es sein 21. Spiel mit 100 Yards und mehreren TDs in der NFL - die drittmeisten in der NFL-Geschichte (zusammen mit Emmitt Smith). Mehr solcher Spiele hatten nur Jim Brown und LaDainian Tomlinson (je 25).
- Jackson wiederum warf für 280 Yards und 3 Touchdowns. (16/19) und hatte damit ein perfektes Rating von 158,3. Es war sein viertes Spiel mit einem perfekten Rating und mindesten 15 Passversuchen. Er und Peyton Manning sind die einzigen Spieler, die so viele solcher Spiele in der NFL hingelegt haben.
- Die Broncos wiederum kamen nur einmal in die Nähe der Ravens im zweiten Viertel, mussten dafür aber tief in die Trickkiste greifen. Sie spielten ihre Version des "Philly Specials" mit einem Handoff von Bo Nix zu Running Back Javonte Williams, der den Ball zu Wide Receiver Courtland Sutton weiterreichte. Und der fand einen gecoverten Nix in der Endzone zum Touchdown. Vielmehr gelang der Gäste-Offense jedoch nicht.
Jacksonville Jaguars (2-7) @ Philadelphia Eagles (6-2)
Ergebnis: 23:28 (0:7, 0:9, 16:6, 7:6) BOXSCORE
- Die Eagles haben ihr viertes Spiel in Serie gewonnen und bleiben den Commanders damit in der NFC East auf den Fersen.
- Mit Jalen Hurts' 18-Yard-Touchdown-Run Mitte des dritten Viertels führten die Eagles bereits mit 22:0 und alles sah nach einem weiteren Erfolg für Philly aus. Doch dann verloren die Hausherren ein wenig den Faden. Trevor Lawrence verkürzte mit einem 1-Yard-TD-Run und direkt im folgenden Defensiv-Play trug Travon Walker einen Fumble von Saquon Barkley über 35 Yards zum Touchdown. Plötzlich stand es nur noch 22:16 aus Eagles-Sicht.
- In der Folge verloren die Eagles auch noch den Ball nach erfolglosem vierten Versuch, was die Jaguars noch mehr am Comeback riechen ließ. Doch stattdessen punteten sie in der gegnerischen Hälfte und Philly sagte danke: Hurts fand DeVonta Smith für einen 25-Yard-Touchdown. Lawrence erzielte daraufhin noch einen Touchdown, Jake Elliott vergab einen 57-Yard-Field-Goal-Versuch für die Gäste und so musste eine Red-Zone-Interception von Nakobe Dean gegen Lawrence in den Schlussminuten die Entscheidung bringen.
- Die Eagles bangen derweil um Wide Receiver A.J. Brown, der vor der Pause mit einer Knieverletzung raus musste und nicht zurückkehrte.
Chicago Bears (4-4) @ Arizona Cardinals (5-4)
Ergebnis: 9:29 (0:7, 9:14, 0:3, 0:5) BOXSCORE
- Dank eines beachtlichen Meltdowns der Gäste kurz vor der Pause ist es den Cardinals gelungen, ihren dritten Sieg in Serie einzufahren und sich damit an der Spitze der NFC West zu behaupten.
- Die Bears verkürzten den Rückstand nach Touchdowns von Trey McBride und Trey Benson durch ein drittes Field Goal von Cairo Santos im Spiel auf 9:14. Danach waren noch 26 Sekunden auf der Uhr und alles sah nach dem Ende der ersten Halbzeit aus. Doch mit 15 Sekunden zu spielen lief Emari Demercado allen für einen 53-Yard-Touchdown-Run davon. Pausenstand damit 21:9 für die Cardinals!
- Nach dem Break gelang den Bears offensiv dann im Grunde gar nichts mehr. Caleb Williams warf für 217 Yards und kassierte sechs Sacks und zwölf QB-Hits. Bei den Cardinals hatte Kyler Murray nur 154 Yards und drei Sacks, konnte sich aber auf sein Run Game verlassen. James Conner lief für 107 Yards und insgesamt kam Arizona auf 213 Yards und drei Touchdowns.
Los Angeles Rams (4-4) @ Seattle Seahawks (4-5)
Ergebnis: 26:20 OT (0:0, 3:13, 10:0, 7:7, 6:0) BOXSCORE
- Mit einem dramatischen Finish meldeten sich die Rams offiziell im Rennen um die NFC West zurück und verpassten den Seahawks einen empfindlichen Rückschlag.
- Nach ausgeglichenen drei Vierteln gingen die Rams durch einen Fehler von Geno Smith elf Minuten vor Schluss in Führung: In der Red Zone warf Smith eine Interception in die Endzone zu Kamren Kinchens, der den Ball über 103 Yards zum Touchdown trug - es war das längste Play der NFL in dieser Saison.
- In der Folge blockten die Seahawks einen Punt, woraufhin gleich noch einen Pick in der Red Zone warf - erneut war Kinchens der Abnehmer mit sechs Minuten zu spielen. Und 51 Sekunden vor Schluss fand Smith dann Jaxon Smith-Njigba für einen 14-Yard-Touchdown. Anstatt das Spiel dann aber zu entscheiden, ließ Head Coach Mike Macdonald den Extrapunkt zum Ausgleich kicken. Overtime!
- In der Overtime hatten die Seahawks zuerst den Ball, wurden jedoch bei 4th&1 an der 16 gestoppt. Vier Spielzüge später warf Matthew Stafford dann einen 39-Yard-Touchdown-Pass zum Sieg für die Rams.
- Die Rams bestritten indes weite Teile des Spiels ohne Star-Receiver Puka Macua, der nach einem Faustschlag in Folge einer Interception von Stafford des Feldes verwiesen wurde.
Detroit Lions (7-1) @ Green Bay Packers (6-3)
Ergebnis: 24:14 (0:3, 17:0, 7:3, 0:8) BOXSCORE
Indianapolis Colts (4-5) @ Minnesota Vikings (6-2)
Ergebnis: 13:21 (0:0, 7:0, 0:14, 6:7) BOXSCORE



































