Der 19-jährige Nachwuchsspringer Klemens Joniak hat bei den polnischen Skisprung-Sommermeisterschaften in Zakopane für eine faustdicke Überraschung gesorgt und den Titel von der Normalschanze gewonnen. Wie er das schaffte, weiß der Skispringer selbst nicht.
"Eine gigantische Sensation in Zakopane", titelte das polnische Portal "Gazeta" am Tag des Triumphes von Klemens Joniak. Der 19-Jährige hatte zuvor für einen echten Paukenschlag gesorgt, als er sich nach Sprüngen auf 104 und 102,5 Metern den Titel bei den nationalen Sommermeisterschaften sicherte. Auch "Onet" schrieb von einem "sensationellen neuen polnischen Meister" und widmete dem Teenager gleich mehrere Artikel binnen weniger Stunden.
Bei seinem Titel-Coup ließ der international bisher weitgehend unbekannte Joniak gleich mehrere große Namen der polnischen A-Mannschaft hinter sich, so zum Beispiel Titelverteidiger Dawid Kobacki, Maciej Kot und Piotr Zyla. Am Ende gewann der neue Meister das Springen mit einem Vorsprung von 8,5 Punkten auf den zweiten Rang.
"Das habe ich nicht erwartet"
Eine Erklärung für seinen Sieg hatte auch Joniak nicht. "Ich frage mich, wie das passieren konnte", sagte er nach dem Wettkampf verwundert zur versammelten Presse. Er habe zwar schon gemerkt, dass seine Sprünge zuletzt immer besser und besser wurden, "aber das habe ich nicht erwartet". Vor seinem zweiten Sprung habe er großen Druck gespürt, "aber der hat sich in positive Energie umgewandelt", berichtete er.
Joniaks Erfolg ist auch deshalb so überraschend, weil er im vergangenen Winter mit großen Problemen zu kämpfen hatte. Zwölf Mal ging er dort bei Wettbewerben im zweitklassigen Continental Cup an den Start. Sein bestes Resultat dabei war ein 27. Platz. Anzeichen für die jetzige Leistungsexplosion gab es dementsprechend keine.
Polens neuer Sportdirektor Alexander Stöckl zeigte sich von Joniaks Triumph ebenfalls angetan, auch wenn er weniger überrascht darüber war. "Er ist zuletzt gut gesprungen und hat zwei gute Sprünge bei den Meisterschaften gezeigt. Es ist toll zu sehen, dass unsere jungen Springer das Team herausfordern", teilte der Österreicher der norwegischen Zeitung "Dagbladet" nach dem Wettkampf mit.
