In der AFC North wird 2024 vieles darauf ankommen, wie gesund die Quarterbacks sind. Und wer überhaupt starten darf. Generell dürfte es erneut zu einer engen Kiste werden, wer am Ende auf den Plätzen landet, während ein Team durchaus als klarer Favorit in die neue NFL-Saison geht.
Eines haben die vier Teams weitestgehend gemeinsam: Neuzugänge dürften schnell prägende Rollen spielen und werden womöglich das Zünglein an der Waage sein. Das gilt besonders bei den Ravens, wo sich ein Traumduo anbahnt.
sport.de blickt voraus und schätzt die Chancen der Teams für die kommende NFL-Saison ein. Heute mit im Gepäck: die AFC North.
NFL Division Preview 2024: AFC North
NFL Preview: Baltimore Ravens
- Bilanz 2023: 13-4
- Wichtigste Zugänge: RB Derrick Henry, EDGE Kyle Van Noy, OT Josh Jones, OT Roger Rosengarten, QB Josh Johnson, WR Devontez Walker, CB Nate Wiggins, S Eddie Jackson, CB T.J. Tampa, EDGE Adisa Isaac
- Wichtigste Abgänge: S Geno Stone, RB Gus Edwards, RB J.K. Dobbins, WR Devin Duvernay, EDGE Jadeveon Clowney, OG John Simpson, OT Morgan Moses, OG Kevin Zeitler, WR Odell Beckham Jr., LB Patrick Queen, CB Rock Ya-Sin, CB Ronald Darby, QB Tyler Huntley
Baltimore Ravens: So wird die Saison ein Erfolg
Nachdem im Vorjahr im AFC Championship Game vorzeitig Schluss war, geht man mit der Zielsetzung "Super Bowl or Bust" in die Saison 2024. Und dazu wurde die Offensive Line kräftig umgekrempelt mit im Grunde drei neuen Startern. Die größte Verstärkung jedoch bekommt das Backfield mit Derrick Henry, der das Read-Option- und RPO-Game des Teams im Zusammenspiel mit Lamar Jackson auf ein neues Level hieven könnte.
Das Receiving Corps bleibt erhalten, wobei Rashod Batemen für OBJ als Starter übernimmt. Da Letzterer aber ohnehin nie seine Höchstform erreichte, sollten die Fußstapfen nicht allzu groß sein.
Defensiv wiederum ist die größte Veränderung, dass der letztjährige Rookie-Linebacker Trenton Simpson an die Seite von Roquan Smith rückt, während Safety Eddie Jackson für Geno Stone übernimmt. Das größte Upgrade jedoch ist Rookie-Cornerback Nate Wiggins, der womöglich schnell in die Startformation rücken könnte. Letztlich ist der Kern aber zusammengeblieben, was eine eingespielte Truppe möglich machen könnte - mit gezielten Upgrades.
Baltimore Ravens: So wird die Saison ein Misserfolg
Wenn der Start misslingen sollte, hätte man womöglich schnell Unruhe in der Mannschaft und der Stadt. Und die ersten fünf Wochen haben durchaus das Potenzial dazu mit Auswärtstrips nach Kansas City, Dallas und Cincinnati sowie einen Heimspiel gegen die Bills. Und selbst in Woche 2 dürfte die neu formierte O-Line gegen die Raiders auf die Probe gestellt werden.
Abgesehen davon bleiben im Receiving Corps Fragezeichen. Ist man wirklich gut genug besetzt für die ganz großen Aufgaben? Fehlt nicht erneut der klare Nummer-1-Receiver? Und defensiv wird sich zeigen müssen, ob Jackson oder jemand anders den zweiten Safety geben kann, um Hamilton wieder für den Slot freizubekommen.
Baltimore Ravens: Der X-Faktor - Derrick Henry
Ein Running Back als X-Faktor? Warum sollte man einem RB so viel Bedeutung beimessen? Aus nur einem einzigen Grund: Wenn er das fehlende Puzzleteil sein könnte, um ein ohnehin gutes Team "over the top" zu bringen. Und Henry hat das Zeug dazu. Wenn er die Leistung bringt, die wir von ihm kennen, dann wären Jackson und er auf dem Boden kaum zu halten, weil man eine perfekt gespielte Read-Option einfach nicht konstant verteidigen kann. Sie könnten ein gefürchtetes zweiköpfiger Monster bilden.
Baltimore Ravens: Saison-Prognose 2024
Wenn alle fit sind, dann werden die Ravens einmal mehr der große Favorit in dieser Division sein. Jackson und Henry allein bergen genug Gefahr, um Spiele auf dem Boden zu dominieren, was darüber hinaus durch die Luft geht, wird in den meisten Wochen daher schon fast egal sein. Und defensiv dürfte sich auch ohne Mike Macdonald nicht viel an der gut besetzten Unit ändern. Es wird Platz 1 in der AFC North.
Mehr dazu:
NFL Preview: Cincinnati Bengals
- Bilanz 2023: 9-8
- Wichtigste Zugänge: S Geno Stone, TE Mike Gesicki, OT Trent Brown, RB Zack Moss, DT Sheldon Rankins, OT Amarius Mims, WR Jermaine Burton, OT D'Ante Smith, TE Erick All Jr., S Vonn Bell, DT Kris Jenkins Jr.
- Wichtigste Abgänge: CB Chidobe Awuzie, RB Joe Mixon, D.J. Reader, Irv Smith Jr., OT Jonah Williams, WR Tyler Boyd,
Cincinnati Bengals: So wird die Saison ein Erfolg
Joe Burrow ist nach seiner Handgelenksverletzung zurück, was die Defense merklich verbessern wird. Zudem bekommt er einen neuen Right Tackle - vermutlich wird sich Rookie Mims gegen Veteran Brown durchsetzen - sowie mit Zack Moss im Backfield einen neuen Running Back, der zumindest auf dem Papier variabler daherkommt als Joe Mixon.
Defensiv blieben die starken Pass-Rusher im Team, ebenso die jungen Wilden auf der Cornerback-Position. Geno Stone wiederum könnte die Lücke schließen, die Jessie Bates vor über einem Jahr hinterlassen hat. Rückkehrer Vonn Bell stabilisiert die Unit zudem enorm.
Damit es richtig gut und ohne Unruhen läuft, sollte es dem Management des Teams derweil zeitnah gelingen, eine Einigung über eine Vertragsverlängerung mit Ja'Marr Chase zu erzielen. Dieser blieb zuletzt dem Training fern. Auch würde es helfen, wenn sich Drittrundenpick Wide Receiver Jermaine Burton schnell in den Vordergrund spielen würde.
Cincinnati Bengals: So wird die Saison ein Misserfolg
Wie die letzte Saison schon zeigte, wird es ohne Burrow schwer, konkurrenzfähig zu sein. Daher muss man hoffen, dass er gesund durch die Saison kommt. Das offensichtliche Problem neben der zuletzt meist schwachen O-Line ist derweil die Kadertiefe auf Wide Receiver. Stand jetzt würde der letztjährige Sechstrundenpick Andrei Iosivas im Slot spielen und dahinter halten sich die Alternativen in Grenzen.
Zack Moss ist zumindest auf dem Boden kein Mixon und in der Secondary müssen sich besagte junge Wilde deutlich steigern, denn auch wenn sie allesamt gute Ansätze zeigten, präsentierte sich keiner von ihnen sonderlich konstant.
Cincinnati Bengals: Der X-Faktor - Die Offensive Line
Wir müssen hier niemanden herausheben, allesamt sind sie nach schwacher Vorsaison in der Pflicht, sich enorm zu steigern, um Burrow zu beschützen und ihn somit weitestgehend fit zu halten. Nur wenn das gelingt, spielen die Bengals wieder lange oben mit.
Cincinnati Bengals: Saison-Prognose 2024
Die Bengals haben den Luxus, mindestens mal den zweitbesten Quarterback der AFC North zu haben, zudem ist es nicht übertrieben, ihnen das beste Top-Receiver-Duo der Division nachzusagen. Für ganz oben wird es wohl aufgrund einiger Fragezeichen nicht reichen, doch Platz 2 ist möglich.
NFL Preview: Cleveland Browns
- Bilanz 2023: 11-6
- Wichtigste Zugänge: LB Jordan Hicks, RB D'Onta Foreman, QB Jameis Winston, DT Quinton Jefferson, QB Tyler Huntley, WR Jerry Jeudy, LB Devin Bush, DT Mike Hall Jr., OG Zak Zinter, OT Germain Ifedi
- Wichtigste Abgänge: LB Anthony Walker, LB Sione Takitaki, RB Kareem Hunt, TE Harrison Bryant, QB Joe Flacco
Cleveland Browns: So wird die Saison ein Erfolg
Die größte Grundlage für Erfolg im Dawg Pound wäre ein von Anfang an gesunder und am besten auch noch fitter und formstarker Deshaun Watson. Letzteren sahen wir schon lange nicht mehr in der NFL. Um da wieder hinzukommen, blieb die Offensive Line beieinander, während das Receiving Corps mit Jerry Jeudy nochmal merklich verbessert wurde. Nun sollte auch der Slot erstklassig besetzt sein. Watson bieten sich damit zusammen mit David Njoku gleich vier formidable Anspielstationen.
Defensiv wiederum setzen die Browns auf Konstanz, obgleich die Defensive Line in der Mitte nochmal an Masse gewonnen hat, um für die Laufverteidigung besser gerüstet zu sein.
Und da Kevin Stefanski sein Team zuletzt auch ohne Watson in die Playoffs geführt hat, dürfte der Optimismus nun noch größer sein in Ohio.
Cleveland Browns: So wird die Saison ein Misserfolg
Alles ist nicht ideal bei den Browns, denn beide Starting Tackles, Wills und Conklin, könnten das Jahr auf der PUP List beginnen. Und dann müssten zwei eher unerfahrene Backups ran, was angesichts der Verletzungsanfälligkeit von Watson nichts Gutes verheißt.
Erschwerend kommt hinzu, was ich bereits erwähnte: Watson wartet seit langer Zeit darauf, mal wieder sein Topniveau zu erreichen, dass er zuletzt annähernd 2020 gezeigt hat, als die Texans schon unter ferner liefen anzutreffen waren. Mit seinen bald 29 Jahren müsste er also bald mal die Kurve bekommen, um legitim noch zu den besseren QBs der Liga gezählt zu werden.
Ein weiteres Hindernis könnte werden, dass die Personaldecke hinter den Topleuten unter den Receivern recht dünn ist. Viel sollte in Sachen Verletzungen also generell nicht mehr passieren.
Cleveland Browns: Der X-Faktor - Jerry Jeudy
Ohne am Receiving Corps zu viel zu nörgeln, muss klar sein, dass lediglich Amari Cooper ein unumstrittener Top-Receiver ist. Jeudy hat das Zeug dazu, rief sein Talent in vier Jahren in Denver aber viel zu selten ab. Vielleicht reicht ein Tapetenwechsel dazu, in jedem Fall aber muss er sich in den Vordergrund spielen, um diese Offense deutlich zu verbessern im Vergleich zur Vorsaison.
Cleveland Browns: Saison-Prognose 2024
Die AFC North wird einmal mehr hart umkämpft sein und grundlegende, kleinere Dinge werden den Ausschlag geben. In welche Richtung auch immer. Während die Defense weiter furchteinflößend wirkt, muss offensiv schon vieles richtig laufen für die Browns. Daher reicht es dieses Jahr nur zu Rang 3.
NFL Preview: Pittsburgh Steelers
- Bilanz 2023: 10-7
- Wichtigste Zugänge: QB Russell Wilson, QB Justin Fields, LB Patrick Queen, WR Quez Watkins, C Zach Frazier, OT Troy Fautanu, WR Roman Wilson, OG Mason McCormick, RB Cordarrelle Patterson, WR Van Jefferson, LB Payton Wilson, CB Donte Jackson, S DeShon Elliott, Beanie Bishop Jr.
- Wichtigste Abgänge: QB Mason Rudolph, WR Diontae Johnson, EDGE Markus Golden, C Mason Cole, CB Patrick Peterson, S Keanu Neal, WR Allen Robinson
Pittsburgh Steelers: So wird die Saison ein Erfolg
Die Offensive Line bekam ein paar Upgrades, allen voran werden die Rookies Frazier und Fautanu voraussichtlich direkt in Woche 1 starten. Ersterer, weil sich Center Nate Herbig schwer verletzt hat und erstmal ausfällt. Die größte Herausforderung wird es jedoch sein, einen Quarterback aus Wilson und Fields zu wählen und ihn dann nach Kräften zu unterstützen. Je schneller derweil Rookie Roman Wilson einen Stammplatz ergattert, desto gefährlicher dürfte das Passspiel werden.
Derweil kommen alle Leistungsträger defensiv zurück, darunter auch Edge Rusher T.J. Watt und Alex Highsmith, die beide auf enorm hohem Niveau gespielt haben in der Vorsaison. Mit Patrick Queen kam zudem eine Verstärkung fürs zweite Level.
Pittsburgh Steelers: So wird die Saison ein Misserfolg
Die Frage, die sich einem mit Blick auf diese Offense stellt, ist: "Woher soll's denn auch kommen?" Sowohl Fields als auch Wilson warfen mehr Checkdowns bei sauberer Pocket als nahezu alle anderen Quarterbacks seit 2021. Und das Receiving Corps hinter Pickens lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Am Ende muss es also doch wieder das Run Game lösen. Nicht ganz so einfach wird derweil auch die Zusammenstellung der Offensive Line, schließlich blicken wir hier de Facto sogar auf drei neue Starter, denn Broderick Jones spielte im Vorjahr noch überwiegend Right Tackle, wird also vermutlich eine Weile brauchen, um links Fuß zu fassen.
Abgesehen davon hatten die Steelers im Vorjahr ein paar Mal Glück mit knappen Ergebnissen und sowas hat die Angewohnheit, sich im kommenden Jahr wieder auszugleichen, was nichts Gutes für diese Spielzeit verheißt.
Pittsburgh Steelers: Der X-Faktor - Der Quarterback
Wer auch immer nun startet, wird sich enorm zur Vorsaison steigern müssen, denn eigentlich kann man den Steelers schon vorwerfen, nur nach Namen eingekauft zu haben auf dieser Position.
Pittsburgh Steelers: Saison-Prognose 2024
Mike Tomlin wartet nach 17 Jahren als Steelers-Head-Coach immer noch auf eine Saison mit am Ende negativer Bilanz. Auch in diesem Jahr hat er wieder die Chance, einer solchen zu entgehen. Doch einfach wird es nicht mit der eigenen überschaubaren Offense und einer starken Konkurrenz. Rang 4 im Norden.







































