Derrick Henry ist im vergangenen Januar 30 Jahre alt geworden. Einige NFL-Experten rechnen deshalb damit, dass die besten Jahre des Running Backs hinter ihm liegen. Der Betroffene will diese Kritiker wiederum Lügen strafen.
In der Offseason hat Henry bei den Baltimore Ravens angeheuert und dort einen Zweijahresvertrag mit einem Grundwert von 16 Millionen Dollar unterschrieben. Doch kann der Running Back diesen Betrag in den beiden kommenden NFL-Saisons tatsächlich rechtfertigen?
Henry selbst ist zumindest weiterhin von sich überzeugt und bereit, gegen die allgemeine Meinung, dass RBs jenseits der 30 zum alten Eisen zählen, anzukämpfen. "Das wird immer gesagt, wenn ein Running Back älter wird, das Stigma dieser Position", erklärte der viermalige Pro Bowler gegenüber "ESPN".
"Aber ich konzentriere mich einfach darauf, gesund zu sein, meinen Job zu machen, wenn ich hier bin und dann lasse ich mein Spiel für mein Alter sprechen", berichtete Henry, der in fünf der letzten sechs Spielzeiten jeweils die 1.000-Yards-Marke knackte.
Seitdem seinem NFL-Einstieg im Jahr 2016 zählt der ehemalige Zweitrundenpick der Tennessee Titans ohnehin zu den besten RBs der Liga. Zweimal (2019, 2020) führte er die National Football League beispielsweise als Rushing Leader an.
NFL-Vorsaison lässt Henry kalt
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Henry in der vergangenen NFL-Saison durchschnittlich nur 4,2 Yards pro Lauf und 68,6 Rushing Yards pro Spiel erreichte - Karriere-Tiefstwerte für den sonst so beständigen Ballträger. An dessen Selbstbewusstsein nagen diese Zahlen unterdessen nicht.
"Ich versuche, mir darüber keine Gedanken zu machen. Es ist irgendwie lustig: Seit der Highschool hatte ich manchmal 56 [Carries] pro Spiel und 57 in der nächsten Woche. Im College waren es 44, 46. In der NFL waren es 30,35", führte Henry vor Augen. Einen Verschleiß erkennt er deshalb offenbar noch nicht bei sich selbst.
Zumal er dem Alter generell nicht zu viel Bedeutung schenken will. "Ich glaube wirklich, es ist einfach eine Frage der Einstellung, wie man auf seinen Körper achtet und sich nicht zu sehr auf 'er sagt, sie sagt' versteift", sagte der NFL Offensive Player of the Year der Saison 2020.