Der frühere Bundesliga-Fußballer und heutige TV-Experte Mario Basler hat nach der Entlassung von Tim Walter beim Hamburger SV gegen den geschassten Coach ausgeteilt und gleichzeitig bereits weitere personelle Konsequenzen in den Blick genommen, sollte der HSV den Aufstieg erneut vergeigen.
Platz drei in der 2. Bundesliga, zwei Punkte Rückstand auf Platz zwei, fünf Zähler auf die Spitze: Das reichte dem Hamburger SV um Tim Walter am Montag nach der zurückliegenden 3:4-Niederlage gegen Hannover 96 von seinen Aufgaben zu entbinden. Seit Sommer 2021 war Walter im Amt gewesen, so lange wie kein anderer HSV-Trainer in den letzten zwei Jahrzehnten.
Aus Sicht von Mario Basler aber am Ende viel zu lange. "Für mich war es klar, dass Tim Walter rausfliegt. Ich habe es sowieso nicht verstanden, warum man so lange noch gewartet hat. Man hat so viele Punkte schon liegen lassen, hat schon so viele Punkte verschenkt", sagte Basler in seinem Podcast "Basler ballert" zur Bilanz des 48-Jährigen beim Elbe-Klub, die mit durchschnittlich 1,82 Punkten pro Spiel auf dem Papier eigentlich recht erfolgreich anmutete.
Am Ende wurde Walter jedoch zum Verhängnis, dass er bereits zweimal den Aufstieg verpasste.
Basler jedoch scheint auch in menschlicher Hinsicht nicht mit Walter klarzukommen. "Ich sehe ihn auch nicht gerne da draußen an der Außenlinie. Am Wochenende habe ich gesehen, dass er am Samstag früh zum Training kam, nach der Niederlage am Freitagabend gegen Hannover, und grinst in die Kameras rein, so völlig arrogant und überheblich", teilte der 55-Jährige aus.
Der TV-Experte zeigte sich "froh, dass das Thema erledigt ist, weil der HSV gehört einfach in die Bundesliga." Dieser Schritt wäre mit Walter nicht drin gewesen, so Basler weiter.
Basler: HSV hätte früher reagieren müssen
Sollte der Aufstieg auch nach der Saison 2023/24 nicht gelingen, könnte es weitere Konsequenzen beim HSV geben, so Basler weiter.
"Jonas Boldt zu entlassen wäre dann der nächste Schritt, wenn es nicht funktioniert. Jetzt hat er eine Patrone, die muss er jetzt nutzen. Er stand ja auch in Hamburg schon ein bisschen in der Kritik", schätze der frühere Bundesliga-Fußballer die Lage um den Sportchef ein. Dieser hätte in der Causa Walter "viel früher reagieren müssen".
In Hamburger werden derzeit gleich mehrere Trainer-Kandidaten als Nachfolger für Walter gehandelt.