Backup-Quarterback Drew Lock hat die Seattle Seahawks in Woche 15 der NFL zu einem wichtigen 20:17-Comeback-Sieg in den Schlusssekunden gegen die Philadelphia Eagles geführt. Während die Hausherren damit weiter auf die Playoffs hoffen dürfen, haben die Eagles einen herben Dämpfer im Kampf um den Top-Seed der NFC erlitten.
Eagles @ Seahawks: Auf einen Blick
- Drew Lock erfuhr erst kurz vor Spielbeginn, dass er das Spiel gegen die Eagles starten würde, und führte das Team letztlich zum Sieg mit einem Drive, der historische Ausmaße hatte.
- Jalen Hurts spielte trotz Krankheit übers Wochenende und erzielte dennoch zwei Touchdowns. Am Ende aber passierten ihm zwei Interceptions im vierten Viertel, die Seattle im Spiel hielten.
- Safety Julian Love schaffte beide Interceptions gegen Hurts und beendete damit letztlich auch das Spiel.
Eagles @ Seahawks: Der Spielbericht
Am Ende war es eine sehenswerte Interception von Safety Julian Love an der Seitenlinie innerhalb der eigenen Red Zone, die die Entscheidung mit sechs Sekunden zu spielen bedeutete. Doch zuvor war es ein hartes Stück Arbeit für die Seahawks, um nach frühem Rückstand zurückzukommen.
Die Eagles begannen die Partie mit einem starken ersten Drive, den der über das Wochenende kranke Jalen Hurts mit einem Scramble über drei Yards zum Touchdown vollendete. Anschließend allerdings geriet der Favorit ins Stocken und schaffte bis zur Pause nur noch ein Field Goal. Und nach einem Field Goal ihrerseits erwachten die Hausherren vollends auch erst in der zweiten Hälfte.
Angeführt von Backup-Quarterback Drew Lock, der einmal mehr für den am Ellenbogen verletzten Geno Smith startete - Smith war allerdings auch im aktiven Kader und hätte spielen können -, schlugen die Seahawks mit einem Touchdown-Drive zum Start des dritten Viertels zurück. Kenneth Walker sorgte mit einem 23-Yard-Touchdown-Run für den Ausgleich. Philly schlug zwar prompt mit einem Touchdown durch Hurts per Brotherly Shove zurück, doch das war auch ihr letzter guter Drive im ganzen Spiel.
Seattle gelang zum Start des Schlussviertels ein weiteres Field Goal, anschließend warf Hurts seine erste von zwei Interceptions gegen Love, woraus die eigene Offense aber nichts machte. Erst mit unter zwei Minuten auf der Uhr starteten die Hausherren dann ihren Game-Winning Drive. Ausschließlich mit Pässen marschierten sie übers Feld, Lock fand D.K. Metcalf unter anderem für 18 und 34 Yards und warf dann einen 29-Yard-Touchdown-Pass zu Rookie-Receiver Jaxson Smith-Njigba mit 28 Sekunden auf der Uhr.
Im Gegenzug beendete dann besagte zweite Interception von Love gegen Hurts das Spiel. Die Eagles haben damit die Vorlage der Cowboys vom Samstag nicht ausgenutzt und sind wieder auf Rang 5 der NFC im Playoff Picture zurückgefallen. Es war ihre dritte Niederlage in Serie. Die Seahawks wiederum bleiben im Wild-Card-Rennen an den Los Angeles Rams (7-7) dran.
Philadelphia Eagles (10-4) @ Seattle Seahawks (7-7)
Ergebnis: 17:20 (7:0, 3:3, 7:7, 0:10) BOXSCORE
Eagles @ Seahawks: Die wichtigsten Statistiken
- Die Eagles haben nach diesem Spiel ein Turnover-Verhältnis von -6. Nur die Washington Commanders sind in der NFC aktuell schlechter (-9).
- Smith-Njigba ist jetzt der erste Rookie seit 1960 mit zwei Touchdown-Receptions zum Sieg in den letzten zwei Minuten von Spielen in einer Saison überhaupt. Ihm gelang dies zuvor schon in Woche 7 gegen die Browns.
- Lock bekam den Ball mit mindestens vier Punkten Rückstand in den letzten zwei Minuten des Spiels zurück, führte sein Team dann zu einem Touchdown-Drive zum Sieg, der mindestens 90 Yards ging und vollendete mit einem Touchdown-Pass von mehr als 25 Yards. Das war in der NFL zuletzt Hall-of-Famer Brett Favre im September 1992 gelungen.
Der Star des Spiels: Drew Lock (Quarterback, Seahawks)
Die Seahawks hatten drei aktive Quarterbacks im Spiel und entschieden erst kurz vor Spielbeginn, dass Lock dieses Spiel starten würde. Und unter diesen Voraussetzungen zeigte der eigentliche Backup eine beeindruckende Leistung und führte sein Team zu einem enorm wichtigen Sieg.
Der Flop des Spiels: Defensive Front (Eagles)
Naheliegend wäre es, Hurts für seine zwei Interceptions spät im Spiel zu kritisieren, doch er war eindeutig durch seine Krankheit gehandicapt und führte sein Team dennoch mit 82 Rushing Yards und zwei Touchdowns an. Die Ursache für die Niederlage dürfte daher eher die eigene Defense sein, die gerade gegen Ende kaum Zugriff fand. Es gelangen ihr nur zwei Sacks und drei QB-Hits. Zudem ließen sie 4,2 Yards pro Carry zu.
Das Highlight des Spiels
Deckel drauf! Mit seiner zweiten Interception an der Seitenlinie sorgte Julian Love für die Entscheidung zu Gunsten der Seahawks in den letzten Sekunden des Spiels.




































