Speziell in den sozialen Netzwerken wurde über kaum eine BVB-Verpflichtung im Sommer so viel gesprochen wie über die von Jermain Nischalke. Dabei spielt der 20-Jährige nur für die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund in der 3. Fußball-Liga. Das Trikot entwickelt sich zum Verkaufsrenner - und setzt ganz neue Maßstäbe.
Ein BVB-Spieler namens Nischalke: Das hätten sich selbst ausgewiesene Marketingstrategen nicht besser ausdenken können. Der Nachname des Youngsters kommt wie eine Ablehnung des großen BVB-Rivalen im Revier daher. Kein Wunder also, dass das Trikot mit der Nummer 29 gerade neue Maßstäbe in Dortmund setzt.
"Es gibt Namensgebungen, die außergewöhnlich sind. Der Name Nischalke zählt mit Sicherheit dazu und erfährt durch unsere Fans großen Zuspruch", bestätigte BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer den "Ruhr Nachrichten".
Konkrete Zahlen zum Verkauf des Nischalke-Trikots verriet Cramer nicht. Er räumte jedoch ein, dass das Trikot für ein Novum beim BVB sorgt: "Seit dieser Saison haben wir auch die U23-Spieler als Flock vorrätig und der Name Nischalke ist gefragt. Die Resonanz geht über das normale Maß eines U23-Spielers hinaus."
BVB: Nischalke will auch im Trikot überzeugen
Nischalke wechselte Anfang August für ein Jahr auf Leihbasis vom 1. FC Nürnberg zum BVB II. Schon bei der Vorstellung des 20-Jährigen stellte Dortmunds U23-Trainer Jan Zimmermann klar, dass der Klub keine Marketingkampagne im Sinn hatte. "Das ist kein PR-Gag. Wir haben ihn nicht geholt, damit die Klickzahlen in die Höhe schießen. Die Verpflichtung hat natürlich sportliche Gründe", betonte der Coach damals.
Für die BVB-Reserve kommt Nischalke bisher auf acht Einsätze in der 3. Liga. Auf den ersten Torerfolg im BVB-Trikot wartet der gebürtige Berliner noch.
Dass der erste Treffer nicht mehr auf lange sich warten lassen wird, davon ist Zimmermann überzeugt: "Jermain ist ein Schlitzohr. Er ist ein klassischer Strafraumstürmer, hat einen Torriecher, kann die Bälle gut behaupten, bewegt sich gut im Strafraum. Er braucht eine gewisse Anlaufzeit, wird mit Sicherheit aber noch absolut wichtig für uns werden."
Das würde sich auch Nischalke selbst wünschen. "Manchmal kommen Fans zu mir und sagen mir, sie hätten sich das Trikot nur wegen des Namens geholt. Dann denke ich mir immer: Da steckt mehr als ein Name dahinter, da steckt ein Mensch drin", hofft der Youngster, bald nicht mehr auf seinen Nachnamen reduziert zu werden: "Ich wünsche mir, dass sich die Fans das Trikot in Zukunft nicht nur wegen des Namens kaufen, sondern weil ich fußballerisch überzeugt habe."


























