In der echten NFL mag ein Running Back wie Josh Jacobs gerade auf einen Mega-Deal warten. Im Fantasy Football haben Running Backs hingegen immer noch ihren Wert. sport.de verrät dir auf welche Ballträger du in der kommenden Saison bauen solltest.
Ein Ranking hilft dir bei deinem Fantasy Draft ungemein. Vor allem wenn du die Spieler nach "Tiers" einordnest. So verlierst du in der Hektik des Drafts nicht den Überblick und weißt immer, wie viele Running Backs im nächsten Tier noch zu haben sind.
Welchen Spieler du im jeweiligen Draft wählst, hängt nicht zuletzt auch von deinen persönlichen Vorlieben ab. Die Tier ermöglichen dir außerdem, die Übersicht zu bewahren, welche Position gerade gedraftet werden sollte.
Ein Beispiel gefällig: In Tier 1 sind alle Receiver, Running Backs, Quarterbacks und Tight Ends weg. Du bist an der Reihe und auf deinem Board befinden sich im Tier 2 noch fünf Wide Receiver, drei Quarterbacks und ein Running Back. An dieser Stelle solltest du also den letzten verfügbaren Running Back im Tier 2 draften.
Zu den Rankings eine letzte Anmerkung. Sie beziehen sich auf eine "PPR-Liga" in der Spieler neben Punkten für Yards und Touchdowns auch jeweils einen Punkt pro Reception (PPR) erhalten. Gerade Running Backs, die zusätzlich in den Passangriff eingebunden werden, haben hier einen höheren Stellenwert.
Tier 1: Der beste Running Back
Christian McCaffrey / San Francisco 49ers
Es gibt im ersten Tier keinen Plan B. Wenn Christian McCaffrey gesund bleibt, erhält er so viele Carries und Targets aus einem Backfield wie kein anderer. CMC wird zusätzlich aus der Slot agieren und das in einer Offense, die ihm nahezu auf den Leib geschnitten ist. Wenn McCaffrey fit bleibt, holt er sich in diesem Jahr die meisten Fantasy Punkte aller Running Backs.
Tier 2: Sichere Wette
Austin Ekeler / Los Angeles Chargers
Saquon Barkley / New York Giants
Jonathan Taylor / Indianapolis Colts
Austin Ekeler erhielt im letzten Jahr die meisten Bälle unter allen NFL Running Backs. Da das Receiving Corps in Quentin Johnston einen Neuzugang erhält und Justin Herbert gerade erst mit einem Rekordvertrag ausgestattet wurde, dürfte seine Arbeitsleistung etwas zurückgehen.
Saquon Barkley und Jonathan Taylor sind die letzten verbliebenen Schlüsselspieler ihrer jeweiligen Offense. Wir wissen zwar noch nicht, mit welcher Durchschlagskraft wir rechnen dürfen. Aber Barkley, der gerade seinen Vertrag mit garantierten Summen verlängerte, und Taylor, dessen momentaner Verletzungsstatus nicht beunruhigen sollte, liefern jede Woche garantierte Punkte.
Tier 3: Mögliche Top-Ten-Running-Backs
Bijan Robinson / Atlanta Falcons
Nick Chubb / Cleveland Browns
Tony Pollard / Dallas Cowboys
Josh Jacobs / Las Vegas Raiders
Derrick Henry / Tennessee Titans
Ein kleiner Abfall gegenüber Tier 2 begründet sich damit, dass sich hier nun in Bijan Robinson ein Rookie befindet, bei dem wir nie genau wissen, wie schnell er in der NFL einschlägt. Tony Pollard wird zum ersten Mal die Hauptrolle im Backfield übernehmen und bietet damit genauso Potential, wie Nick Chubb, der leider aber immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hat.
Josh Jacobs setzt aktuell die Vorbereitung wegen stockender Vertragsverhandlungen aus. Derrick Henry fängt in einer PPR-Liga einfach zu wenig Bälle, um es in die Top Drei zu schaffen.
Tier 4: Solide Running Backs
Rhammondre Stevenson / New England Patriots
Breece Hall / New York Jets
Najee Harris / Pittsburgh Steelers
Travis Etienne / Jacksonville Jaguars
Joe Mixon / Cincinnati Bengals
Aaron Jones / Green Bay Packers
Kenneth Walker / Seattle Seahawks
Miles Sanders / Carolina Panthers
Jahmyr Gibbs / Detroit Lions
JK Dobbins / Baltimore Ravens
In Tier 4 befinden sich eine Menge Running Backs, die zwar das Talent besitzen, um in die Top Ten vorzustoßen, denen allerdings das richtige Umfeld fehlt. Entweder ist die Konkurrenz im eigenen Team zu groß oder der Fokus wird zu sehr auf den Passangriff gelenkt, sodass für den Running Back zu wenige Carries übrig bleiben.
Besonderer Blick gilt hier auch den Teams, die häufiger in Rückstand geraten. Wer im vierten Quarter zurückliegt, spielt mehr Pässe. Die Punkte in der sogenannten "Crunchtime" dürfen genauso wenig unterschlagen werden, wie Rushing Yards für ein Team, welches weit in Front liegt, in der "Garbage Time".
Eine Besonderheit ist hier Breece Hall. Das Umfeld stimmt. Die Rolle stimmt und das Talent, um ein Backfield zu führen, ist nachweislich da. Doch Running Backs, die sich gerade von einem Kreuzbandriss erholen, hatten statistisch gesehen ein schwaches Jahr in der darauffolgenden Saison. Zusätzlich besteht ein großes Risiko für eine erneute Verletzung. Erst nach der Saison 2023 ist wieder mit Hall in vollem Umfang zu rechnen.
Tier 5: Potential vorhanden
Dameon Pierce / Houston Texans
Cam Akers / Los Angeles Rams
James Conner / Arizona Cardinals
Alexander Mattison / Minnesota Vikings
Rachaad White / Tampa Bay Buccaneers
Isaiah Pacheco / Kansas City Chiefs
David Montgomery / Detroit Lions
Javonte Williams / Denver Broncos
Alvin Kamara / New Orleans Saints
D’Andre Swift / Philadelphia Eagles
James Cook / Buffalo Bills
Brian Robinson / Washington Commanders
Antonio Gibson / Washington Commanders
A.J. Dillon / Green Bay Packers
Khalil Herbert / Chicago Bears
Das Potential ist auch bei den Running Backs in Tier 5 durchaus vorhanden. Während die Ausbeute zwar insgesamt recht ordentlich sein dürfte, werden die Punkte von Woche zu Woche stark schwanken. Diese Spieler sind in einem erheblichen Maß davon abhängig, ihren Score mit Touchdowns auszubessern, da sie selten auf 100 Total Yards im Rushing und Receiving kommen.
Wer in den ersten Runden keinen Running Back holt, muss wohl oder übel mit ihnen Vorlieb nehmen und jede Woche nach guten Matchups suchen und danach aufstellen. Die Gewissheit, exzellente Receiver nach dem Fantasy Draft in den eigenen Reihen zu wissen, kostet eben etwas.
Ohne Tier: Ohne Vertrag
Dalvin Cook
Ezekiel Elliott
Leonard Fournette
Eine Besonderheit sind in diesem Jahr drei ehemals wichtige Punktelieferanten ihrer Fantasy Teams, die noch auf einen neuen Vertrag in der echten NFL warten. Dalvin Cook ist gewiss der heißeste Anwärter, die Draft Boards von hinten aufzurollen, sobald bekannt ist, welches Team ihn verpflichtet hat.
Doch Vorsicht ist geboten. Wer Cook, Zeke Elliott oder Lenny Fournette zu einem Schlüsselspieler in seinem Angriff machen will, hätte seinen Running Back noch vor der Saisonvorbereitung verpflichtet. Alle drei werden daher ein Nischendasein fristen und sollten nicht verfrüht geholt werden. Im besten Fall wäre Dalvin Cook in Tier 4 anzusiedeln. Elliott unter Umständen auch. Fournette würde ich, ohne zu wissen, bei welchem Team er landet, erst in der allerletzten Runde draften.
Nun hast du dir das Fantasy Football Position Ranking 2023 der Running Backs zu Gemüte geführt. In der nächsten Woche folgen die Wide Receiver, bevor es zu den Quarterbacks und Tight Ends geht. Dann gehst du bestens vorbereitet in deinen NFL Fantasy Draft.
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Über den Autor: Philipp Forstner alias "Draft Nerd" ist Kommentatoren-Assistent bei RTL und moderiert die Konferenz der German Football League. Als Podcaster für "Footballquark" und Autor sind seine Expertisen zur NFL und zum College Football gern gefragt. Philipp wird in den nächsten Wochen jeden Donnerstag über Fantasy Football berichten.



































