Ein als unangebracht wahrgenommener Jubel von Joshua Kimmich hat den 1:0-Erfolg des FC Bayern gegen den SC Freiburg in den Hintergrund treten lassen.
SC-Mittelfeldspieler Nicolas Höfler jedenfalls zeigte kein Verständnis für Kimmichs emotionale Gesten. "Er soll sich über die drei Punkte freuen und nicht die gegnerischen Fans provozieren", sagte Höfler nach der Niederlage seiner Mannschaft in der Fußball-Bundesliga. Vier Tage zuvor hatten die Freiburger in München durch einen 2:1-Erfolg das Halbfinale im DFB-Pokal erreicht.
SC-Innenverteidiger Matthias Ginter sagte über Nationalmannschafts-Teamkollege Kimmich: "Er hat vor unseren Fans gejubelt und sie ein bisschen provoziert. Aber ich weiß nicht, warum und weshalb er das gemacht hat. Am Ende sind das eben Emotionen, und wir haben jetzt nicht vor den Bayern-Fans am Dienstag gejubelt. Das ist dann halt so."
Freiburgs Trainer Christian Streich wollte die Szene nicht überbewerten, fand die Aktion aber auch nicht angemessen. "Das hat wohl was damit zu tun gehabt, dass wir am Dienstag Bayern geschlagen haben. Das hat niemand erwartet", sagte Streich bei "Sky".
"Da war der Druck vielleicht so groß, dass er das gemacht hat. (...) Wir sind jetzt nicht in die Bayern-Kurve gerannt nach unserem Sieg, wenn ich mich richtig erinnere. Aber vielleicht ist es dann bei den Bayern noch mal was anderes, weil sie so selten verlieren."
"Emotionen sind ein Teil dieses Spiels"
Bayern-Trainer Thomas Tuchel nahm Kimmich dagegen in Schutz. "Am Ende gehört das dazu", sagte der Coach. "Natürlich kriegen wir den Pokalsieg durch den Sieg heute nicht zurück, aber wir waren alle wütend über das Aus. So etwas kann dann passieren, das Spiel war super knapp."
Auch FCB-Torhüter Yann Sommer sprang seinem Teamkollegen zur Seite. "Es gab eine Rudelbildung, und Emotionen sind ein Teil dieses Spiels", sagte der Schweizer. "Wir haben viel Aufwand betrieben. Der Gegner hat uns das Leben schwer gemacht. Da kommen am Ende Emotionen hoch, wenn man das Spiel knapp gewinnt."
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FC Bayern: Joshua Kimmich erklärt Provokation
Kimmich rechtfertigte sich nach der Partie für seinen Jubel. "Als wir uns warm gemacht haben, kam zehn Minuten lang ein Film übers Viertelfinale, wie wir da rausgeflogen sind", sagte 28-Jährige im Interview des Fernsehsenders "Sport1".
"Das sitzt natürlich tief, das tut auch weh. Sie haben ja auch recht, sie haben gewonnen. Auf der anderen Seite war es eine gewisse Provokation. Am Ende habe ich mich hinreißen lassen. Normal macht man das nicht."
Wenig Verständnis erntete Kimmich auch von TV-Experte Dietmar Hamann, der die gesamte Aktion "unnötig" fand. "Nach so einem Spiel auf hohem Niveau, sie haben sich 90 Minuten bekämpft, will ich nicht, dass die Spiele so enden. Da schauen Kinder zu, da schauen viele junge Fußball-Fans zu. Kimmich ist so ein erfahrener Spieler, was erwartet er sich davon", fragte sich der ehemalige Bundesliga-Profi.
"Was am Dienstag war, ist vorbei. Das gibt ihm nicht das Recht, die Freiburger Fans zu provozieren", setzte Hamann hinzu, der betonte, dass er an Karma glaube. "Irgendwann kommt das alles wieder zurück. Wenn du die Leute so behandelst, irgendwann wird es dir vielleicht passieren. Du forderst irgendwo das Schicksal heraus."






























