Nach dem 0:4-Debakel gegen Mainz 05 wächst bei Borussia Mönchengladbach der Druck auf Trainer Daniel Farke. Auch Rekord-Nationalspieler und Ex-Gladbach-Profi Lothar Matthäus stellt die Arbeit des 46-Jährigen in Frage.
"Ich bin nicht einverstanden mit dem, was die Borussia gerade auf dem Platz abliefert", schrieb Matthäus in seiner "Sky"-Kolumne.
Sowohl Farke als auch Sportdirektor Roland Virkus seien "neu auf der großen Bundesliga-Bühne", erklärte der 61-Jährige, der von 1979 bis 1984 die Fußballschuhe in Gladbach schnürte. "Das muss sich noch einspielen und beide brauchen noch ein wenig Zeit, bis auch sie besser performen. Allerdings hätte ich mehr Verständnis, wenn ich wüsste, dass diese Mannschaft es nicht besser kann."
Besonders die Diskrepanz zwischen den Auftritten gegen große Teams wie beim 3:2 gegen den FC Bayern und den schwachen Leistungen gegen vermeintlich kleine Gegner stößt Matthäus auf. Er unterstellte den Gladbachern in diesem Zusammenhang ein "Einstellungsproblem. Das ist nicht Borussia Mönchengladbach, wie ich es kenne."
"Große Unzufriedenheit" in Gladbach?
Er wisse nicht, ob Farke "die richtige Ansprache bei jedem Spieler findet", vor allem angesichts der Wechselgerüchte um Profis wie Torjäger Marcus Thuram. "Hier geht es um Persönlichkeit, um Menschenführung und die Gespräche, bei denen es vor allem der Trainer schaffen muss, einem Spieler, den möglicherweise auch das ein oder andere stört und enttäuscht ist, trotzdem dazu zu bringen, immer Höchstleistungen abzuliefern und nicht nur gegen Bayern München zu glänzen, wenn die ganze Welt zuschaut", forderte Matthäus.
In Gladbach herrsche "große Unzufriedenheit rund um den Verein und auf den Rängen in der Fankurve", konstatierte der Weltmeister von 1990. "Ich würde nicht sagen, dass der Trainer wackelt, aber doch, dass es in Gladbach ziemlich windig ist. Jeden Spieler scheint Farke jedenfalls nicht mehr zu erreichen."
Die Borussia belegt nach 22 Spieltagen nur einen enttäuschenden zehnten Tabellenplatz, genauso wie nach der Saison 2021/2022. Damals musste Adi Hütter seinen Hut als Chefcoach nehmen und wurde durch Farke ersetzt.




























