Angeführt von Doppelpacker Jonas Hofmann hat Borussia Mönchengladbach die TSG Hoffenheim tief in die Krise geschossen.
Fast-Food-Fan Jonas Hofmann verteilte gerade Sandwiches, da schmierte André Breitenreiter den eigenen Anhängern seinen Frust aufs Brot.
"Noch nie wurde einer meiner Mannschaften unterstellt, dass sie nicht kämpft", lamentierte der Trainer der TSG Hoffenheim nach dem 1:4 (0:2) gegen Borussia Mönchengladbach über entsprechende Gesänge aus dem Block: "Das hilft der Mannschaft nicht. Entweder wir stehen auch in schwierigen Zeiten zusammen - oder nicht."
Kritik an den Fans dürfte die miese Stimmung im Kraichgau allerdings kaum verbessern. Schließlich warten die Hoffenheimer seit acht Spielen auf einen Sieg in der Fußball-Bundesliga.
Nur zwei Punkte stehen für die Breitenreiter-Elf, die weit hinter den Erwartungen zurückbleibt, in diesem Zeitraum zu Buche. Nach dem verpatzten Rückrundenstart gegen Gladbach droht den Hoffenheimern der Abstiegskampf - nur drei Punkte trennen die TSG vom Relegationsplatz.
TSG hadert mit dem Fehlstart
"Der Druck wird natürlich immer größer. Aber Heulerei bringt uns nichts, uns wird trotzdem keiner die Punkte schenken", sagte Offensivspieler Christoph Baumgartner im Anschluss an die Pleite vor 24.119 Zuschauern, bei der es nur zum Ehrentor durch Ihlas Bebou (80.) reichte: "Es liegt nicht an der Klasse der Spieler oder des Trainers."
Breitenreiter wirkt nach sieben Monaten im Amt allerdings angeschlagen. "Wir müssen ein Erfolgserlebnis erzwingen", äußerte der Coach, der noch vor dem Pokalspiel am Mittwoch bei RB Leipzig und dem Kellerduell am Samstag beim VfL Bochum auf die angestrebte Verpflichtung des früheren Bundesligaprofis Thomas Delaney hofft.
"Die Jungs wollen unbedingt. Aber eine gewisse Verunsicherung ist da. Deshalb treffen sie auf dem Platz oft falsche Entscheidungen."
Hofmann versorgt Kollegen mit Sandwiches
Das galt am Samstag unter den Augen von Bundestrainer Hansi Flick nicht für den früheren TSG-Junior Hofmann. Der Nationalspieler traf doppelt (12./37.), Kapitän Lars Stindl (83.) und Hannes Wolf (90.+1) legten nach. Vor allem das von Trainer Daniel Farke explizit gelobte Trio aus Hofmann, Stindl und Christoph Kramer sorgte dafür, dass die Borussia den ersten Auswärtsdreier in der laufenden Saison holte.
Für die entsprechende Belohnung sorgte der in Heidelberg geborene Hofmann, dessen Einsatz noch kurz vor der Partie fraglich war, per Bestellung aus dem eigenen Laden. "Die Sandwiches sollte schon bereitstehen", verriet der Jung-Unternehmer, der im Umkreis des Sinsheimer Stadions mit einem Freund drei Subway-Filialen betreibt: "Im Bus darf hoffentlich gegessen werden."
Appetit auf mehr verspürte Hofmann auch in sportlicher Hinsicht. "Der Sieg war wichtig, damit wir nicht ins Niemandsland der Tabelle abdriften", sagte der 30-Jährige: "Wenn es immer so laufen würde, wäre es perfekt."
