Vor dem mit Spannung erwarteten Hamburger Stadtderby in der 2. Bundesliga ist es zu hässlichen Szenen gekommen. Vor dem Stadion am Millerntor gab es nach Vereins- und Polizeiangaben einen Großeinsatz der Polizei, der zum Teil aus dem Ruder gelaufen ist - so zumindest lassen es Videos in den sozialen Medien vermuten.
Knapp vier Stunden vor dem Anpfiff um 18:30 Uhr versammelten sich mehrere Tausend HSV-Anhänger am Altonaer Balkon, um geschlossen in einem angemeldeten Fan-Marsch in Richtung Stadion nach St. Pauli zu ziehen.
Die Polizei begleitete diesen Marsch mit einem massiven Aufgebot, um die strikte Trennung der Fan-Lager gewährleisten zu können. Nach Angaben der Hamburger Polizei sei es rund um den Fan-Marsch zwar zum Abbrennen von Pyrotechnik und Böllern gekommen. "Insgesamt verlief er friedlich" hieß es aber in einem offiziellen Statement.
Bei der Ankunft am Millerntorstadion sollen dann nach Angaben der "Hamburger Morgenpost" circa 150 maskierte St.-Pauli-Fans versucht haben, die Kette der Polizei zu durchtrennen und sich eine Auseinandersetzung mit den Gäste-Fans zu liefern.
Der Polizei soll es zwar gelungen sein, diese Auseinandersetzung zu verhindern. Allerdings sollen die Beamten dabei auch bisweilen rabiat und unverhältnismäßig vorgegangen sein.
FC St. Pauli hinterfragt Verhältnismäßigkeit
Letzteres wurde der Polizei zumindest auf direktem Wege vom FC St. Pauli vorgeworfen, der sich via Twitter äußerte.
"Auf dem Heiligengeistfeld hat es einen massiven Polizeieinsatz gegeben, mehrere Personen wurden verletzt. Angesichts vorliegender Videos und Augenzeugenberichten stellt sich die dringende Frage nach der Verhältnismäßigkeit. Der FC St. Pauli fordert Aufklärung", hieß es in einem Tweet des Kiez-Klubs vom frühen Freitagabend.
Ebenfalls kursierten bei dem Kurznachrichtendienst mehrere Videos, die das Vorgehen der Beamten auf dem Heiligengeistfest dokumentieren sollen.
Ein auf Twitter kursierendes Video zeigt eine solche Ingewahrsamnahme, bei der ein Polizist Zwang in Form von körperlicher Gewalt anwendet. "Ob die Verhältnismäßigkeit gewahrt wurde, gilt es zu prüfen", teilte die Polizei via Twitter mit.
Ein Beamter schlug in dem Video auf einen am Boden liegenden Mann ein, während ein anderer dessen Beine fixiert. Die Aufarbeitung dieser Vorfälle hat gerade erst begonnen.





























