Trainer Julian Nagelsmann vom FC Bayern hat den SC Freiburg für dessen Protest gegen die Wertung der 1:4-Heimniederlage gegen den Rekordmeister in deutlichen Worten kritisiert.
"Ich bin nicht überrascht. Ich bin aber nicht so entspannt. Ich kann es aus persönlicher Sicht nicht verstehen", sagte Nagelsmann am Dienstag auf der Pressekonferenz vor dem Hinspiel im Champions-League-Viertelfinale beim FC Villarreal.
Der Chefcoach des FC Bayern führte weiter aus: "Ich finde, dass man einen Fehler eines Dritten ausnutzt, um vielleicht zu Punkten zu kommen, weil der Druck so groß ist. Am Ende muss es jeder selbst entscheiden."
Sollte Freiburg die Punkte zugesprochen bekommen und sich am Ende für den Europa Pokal qualifizieren, hätte das für Nagelsmann einen bitteren Beigeschmack. "Ich weiß nicht, ob du dir im November bei der Jahreshauptversammlung mit den Sponsoren auf die Schultern klopfen kannst, solltest du international spielen aufgrund dieser drei Punkte, die du sportlich de facto nicht gewonnen hast", so der 34-Jährige: "Ich wäre da nicht so glücklich darüber. Deswegen hätte ich dem Verein klar kommuniziert, dass wir keinen Einspruch einlegen."
Freiburg hatte am Montag gegen die Wertung des Spiels Protest eingelegt, weil der FC Bayern in der Partie am Samstag für wenige Sekunden zwölf Spieler auf dem Platz hatte.
Bei der geplanten Auswechslung von Kingsley Coman war durch die Bayer-Teammanagerin die falsche Rückennummer angezeigt worden. Der Franzose fühlte sich wohl nicht angesprochen und ging zunächst nicht vom Feld.
FC Bayern reagiert gelassen
Die Führungsriege des FC Bayern hatte gelassen auf den Freiburger Protest reagiert. Einen Punktabzug befürchtet man nicht.
"Wir sind nicht überrascht, dass der SC Freiburg Einspruch eingelegt hat. Die Angelegenheit liegt nun in den Händen der Sportgerichtsbarkeit, der wir voll vertrauen", teilte Vorstandschef Oliver Kahn am Montagabend auf Anfrage der "Deutschen Presse-Agentur" mit.
Dass die Freiburger Einspruch einlegten, sei richtig und legitim. Auch, um unter anderem mit Blick auf Sponsoren und Fans die Interessen des Vereins zu wahren.
Die wichtigsten Aussagen der PK des FC Bayern zum Nachlesen:
+++ Nagelsmann über Tanguy Nianzou +++
"Ich traue ihm das zu, er ist ein guter Verteidiger. Er hat immer wieder gute Ideen im Spielaufbau, er muss sein Risiko ein bisschen runterschrauben. Er ist auch morgen ein Kandidat für die Startelf."
+++ Nagelsmann über Bouna Sarr +++
"Er hat nicht trainiert, weil er Probleme mit der Patellasehne hat. Das ist eine blöde Stelle. Er wird morgen nicht zur Verfügung stehen."
+++ Nagelsmann über Sané oder Gnabry in der Startelf +++
"Serge hat es gut gemacht und gut trainiert. Leroy hat einen nicht sehr guten Eindruck gemacht. Wir können aus dem Vollen schöpfen."
+++ Nagelsmann über Niklas Süle +++
"Ich habe mich noch nicht entschieden. Er braucht seinen Rhythmus. Er ist ein Spieler, den ich gerne spielen lassen würde. Ich weiß es aber noch nicht."
+++ Nagelsmann über die Aufstellung +++
"Rotieren werden wir ein bisschen. In Augsburg aber sicherlich etwas mehr."
+++ Nagelsmann über die Stimmung im Team +++
"Nach Weihnachten hatten wir eine komische Phase. Das ist seit einigen Wochen wieder anders. Die Stimmung ist sehr gut."
+++ Nagelsmann über den Freiburg-Protest +++
"Ich bin nicht überrascht. Ich bin aber nicht so entspannt. Ich kann es aus persönlicher Sicht nicht verstehen. Ich finde, dass man einen Fehler eines Dritten ausnutzt, um vielleicht zu Punkten zu kommen, weil der Druck so groß ist. Am Ende muss es jeder selbst entscheiden."
+++ Nagelsmann über Corentin Tolisso +++
"Er ist fertig mit der Welt, das ist verständlich. Es ist keine leichte Situation für ihn, es tut mir sehr leid für ihn."
+++ Nagelsmann über Villarreal +++
"Villarreal ist eine erfahrene Mannschaft, sie haben einen erfahrenen Trainer. Man muss sich auf verschiedene Situationen einstellen. Sie spielen risikoreich. Eine Mannschaft, die erstmal zu knacken sein wird. Sie können mit Rückschlägen umgehen, wir sind auf alles vorbereitet."
+++ Nagelsmann über Alphonso Davies +++
"Davies wird wieder dabei sein. Er könnte von Beginn an spielen. Grundsätzlich habe ich schon die Idee, das werde ich aber nochmal mit dem Trainerteam diskutieren."
+++ Warten auf Nagelsmann +++
Lucas Hernández hat das Podium verlassen. In wenigen Augenblicken dürfte Julian Nagelsmann erscheinen.
+++ Hernández über den Süle-Abgang +++
"Niklas ist ein großartiger Spieler, ich verstehe mich gut mit ihm. Wir haben auch andere gute Spieler, die gute Leistungen zeigen. Wir müssen uns neu aufstellen und versuchen, diesen Verlust zu kompensieren. Aber wir haben genug Qualität."
+++ Hernández über den Wechsel-Fehler gegen Freiburg +++
"Es geht um die Champions League morgen. Ich konzentriere mich darauf und denke über Freiburg nicht nach."
+++ Hernández über die Spielweise von Villarreal +++
"Sie stehen sehr gut. Wenn sie in Ballbesitz sind, arbeiten sie gut nach vorne. Wir wollen ihnen keinen Raum lassen."
+++ Hernández über die Stimmung bei Villarreal +++
"Es ist kein großes Stadion, aber es wird ein schwieriger Anfang für uns. Die Fans werden ihren Beitrag dazu leisten."
+++ Hernández über Unai Emery+++
"Er ist ein großartiger Trainer. Er hatte überall, wo er war, Erfolg. Er macht einen fantastischen Job in Villarreal."
+++ Hernández über die Favoritenrolle +++
"Es ist klar, dass wir gewinnen wollen. Wir wollen in die nächste Runde einziehen. Für Villarreal ist es ein besonderes Spiel, sie werden alles versuchen. Wir wollen so weit kommen wie möglich."
+++ Hernández über seine Rolle in der Abwehr +++
"Ich passe mich immer besser an. Ich will immer mein bestes geben. Ich bin sehr glücklich hier und das gibt mir viel Selbstvertrauen."
+++ Hernández über die Rückkehr von Goretzka +++
"Er ist ein toller Spieler, er ist sehr wichtig für die Mannschaft und ein Leader. Er ist ein wichtige Faktor, wir sind alle sehr glücklich. Er gibt uns Aggressivität und Körperlichkeit. Sein Selbstvertrauen ist zurück."
+++ Hernández über Villarreal +++
"Ich habe ihr Spiel gegen Juventus gesehen. Sie hatten weniger Ballbesitz und waren trotzdem immer gefährlich. Sie waren gut organisiert in der Defensive und aggressiv in den Zweikämpfen. Wir werden sie nicht unterschätzen."
+++ FC Bayern vor dem FC Villarreal gewarnt +++
Glückslos Villarreal? Thomas Müller winkte ab. "Es werden keine Spaziergänge, auf keinen Fall", warnte der Routinier. Das "Gelbe U-Boot" mag international keinen großen Namen haben, doch Müller weiß aus erster Hand, wie gefährlich es ist.
"Ich habe beide Spiele gesehen", sagte er über das Achtelfinale gegen Juventus Turin, "wir sind gewarnt". Gegen die Alte Dame hatte der amtierende Sieger der Europa League für die größte Überraschung in der ersten K.o.-Runde gesorgt (1:1/3:0).
Auch FCB-Kapitän Manuel Neuer erwartet am Mittwoch einen "spielerisch starken" Gegner, der durchaus "den Ball halten kann". Die Marschroute des deutschen Rekordmeisters ist klar: Trotz Favoritenrolle bloß nicht überheblich werden!



























