Viereinhalb Jahre lang war Peter Stöger als Cheftrainer beim 1. FC Köln tätig, führte den Klub im Sommer 2017 zum ersten Mal nach 25 Jahren wieder in den Europapokal. Ein halbes Jahr später sorgte Stöger für große Aufregung, als er nach seiner Entlassung im Dezember keine zwei Wochen später beim BVB auf der Bank saß. Jetzt hat sich der Fußballlehrer noch einmal über diese prägende Zeit seiner Karriere geäußert.
Nach dem 2:2-Unentschieden am 3. Dezember 2017 beim FC Schalke 04 war Schluss für Stöger in der Domstadt. Nach desolaten drei Punkten aus 14 Partien beendete der 1. FC Köln die Zusammenarbeit mit dem langjährigen Liebling der Massen, der den Effzeh 2014 in die Bundesliga und 2017 in die Europa League geführt hatte.
Keine zwei Wochen später feierte Stöger als Cheftrainer seinen ersten Sieg mit Borussia Dortmund beim 2:0-Auswärtssieg in Mainz. Der BVB hatte selbst nach einem Fehlstart in die Saison 2017/2018 seinen Coach Peter Bosz entlassen und drohte die Champions-League-Qualifikation zu verspielen.
"Das Angebot ist reingekommen, als ich mich gerade Tag für Tag von einer anderen Gruppe in Köln verabschiedet hatte", erinnerte sich Stöger im "Sky"-Interview über die besonderen Tage in der Adventszeit 2017.
BVB-Trainer? "Chance gibt es nur einmal im Leben"
Die Kölner Anhänger nahmen es dem gebürtigen Wiener zunächst sehr übel, nur eine Woche nach seiner Entlassung bereits bei einem Ligakonkurrenten angeheuert zu haben. Es gab Behauptungen, Stöger hätte schon vor seinem Köln-Aus in Kontakt zu den BVB-Bossen gestanden.
Das sei mitnichten der Fall gewesen, betonte der 55-Jährige einmal mehr. Gleichzeitig gab Stöger zu, heute wohl anders zu entscheiden: "So etwas würde ich wahrscheinlich nicht nochmal machen. [...] Die Geschichte ist nicht optimal verlaufen."
Der Ex-Nationalspieler Österreichs erklärte, warum er sich damals zu einem knapp sechsmonatigen Engagement als Cheftrainer der Schwarz-Gelben entschlossen hatte: "Man muss fairerweise sagen: Das macht man nur, wenn es eine Mannschaft der Kategorie Borussia Dortmund ist. Die Möglichkeit, Trainer in Dortmund zu sein, gibt es einmal im Leben. Dann musst du zupacken", so Stöger, der beim BVB sogar einen Vereinsrekord aufgestellt hatte: Kein Linienchef in Dortmund hatte es zuvor geschafft, in seinen ersten zehn Bundesliga-Partien ungeschlagen zu bleiben (fünf Siege und fünf Remis).
BVB erreicht mit Stöger sein Minimalziel
Obwohl Borussia Dortmund auch unter seiner Regie nicht mehr zu dem Spektakel-Fußball der Zeiten von Jürgen Klopp oder Thomas Tuchel zurückfand, wurde das Minimalziel seines Engagements letztlich erreicht: "Das was wir - Michael Zorc, Aki Watzke und ich - uns vorgenommen haben, haben wir auch hingekriegt", meinte Stöger in dem TV-Interview zum Erreichen des dritten Tabellenplatzes in der Saison 2016/2017.
Nach der direkten Qualifikation für die Champions League endete die Amtszeit Stögers wie vereinbart nach nur etwas mehr als einer Halbserie, Lucien Favre übernahm als neuer Cheftrainer bei den Westfalen.
Stöger gab zu: "Es war für mich schon sehr, sehr belastend. Rein als Person, weil Dortmund schon wahnsinnig groß ist. Die Mannschaft war auch nicht mehr so ganz stimmig, das war eine echte Challenge!"
Nach einer Schaffenspause kehrte Stöger zu seiner alten Wirkungsstätte Austria Wien zurück. Im letzten Jahr endete dann im Dezember ein erfolgloses Engagement in Ungarn bei Ferencvaros Budapest erfolglos nach nur sechs Monaten.





























