Insgesamt viermal, zuletzt interimsmäßig im Dezember 2020, hat Huub Stevens in seiner langen Laufbahn den FC Schalke 04 trainiert. Zudem saß der Jahrhunderttrainer von S04 bei den Königsblauen im Aufsichtsrat und agierte als Berater. Im Sommer 2021 zog er sich letztlich zurück. Nun kartete der 67-Jährige gegen das Personal nach, das die Knappen ins Unterhaus geführt hat.
"Es war richtig, dass viele abgeschossen wurden. Die waren auf Schalke, um sich die Tasche zu füllen. Wir brauchen wieder Spieler, die Charakter haben", zitiert die "WAZ" Stevens. Die Worte fielen im Rahmen der Vorstellung des Buches "Das Runde lehrt das Leben" von Ex-Schalke-Profi Ingo Anderbrügge.
Nach dem Abstieg tauschte der FC Schalke 04 beinahe das komplette Team aus, schickte einige Stars aus wirtschaftlichen Gründen weg und trennte sich von teuren "Altlasten" teils ablösefrei oder zum Schnäppchenpreis. Bei der Zusammenstellung des neuen Teams betonte man zudem, dass Charakter und Mentalität im Fokus stünden.
Nach einem durchwachsenen Saisonstart trägt das Vorgehen inzwischen auch erste Früchte. In der Liga steht man nach vier Zu-Null-Siegen derzeit auf dem dritten Rang, einen Rückschlag setzte es allerdings im Pokal, wo man am Drittligisten TSV 1860 München scheiterte. Ein Umstand, der auch Stevens überraschte: "Pokal ist auch wichtig. Wir sind alle enttäuscht", so der Niederländer.
Tönnies auf Schalke? "Es ist vorbei"
Während Stevens auf Schalke noch viele Anhänger hat, war das Gros der Fans froh, dass der Verein nicht mehr mit dem langjährigen Mäzen und Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies zusammenarbeitet. Eine Rückkehr schloss sich der Milliardär im Rahmen der Buchvorstellung aus.
Natürlich vermisse er den FC Schalke 04, aber in aktiver Tätigkeit habe er mit seinem Herzensklub abgeschlossen, erklärt Tönnies. "Mir tut der Abstieg weh. Ich habe versucht, noch was zu verhindern. Aber ich war raus, und ich bleibe draußen. Es ist vorbei", so der Unternehmer.