Thomas Helmer, 68-facher deutscher Nationalspieler in den 1990er-Jahren, glaubt an einen Sieg des DFB-Teams im EM-Achtelfinale gegen England am Dienstagabend. Die deutsche Auswahl ist ab 21:00 Uhr im ehrwürdigen Wembley-Stadion in London zu Gast.
Das bisherige Turnier verlief aus englischer und deutscher Sicht ziemlich unterschiedlich. Während die Three Lions gegen Kroatien (1:0), Schottland (0:0) und Tschechien (1:0) zumindest defensiv auf ganzer Linie überzeugten, mussten die Deutschen in drei Partien bereits fünf Gegentreffer schlucken.
Allerdings konnte die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw zumindest gegen Portugal beim 4:2 schon einmal offensiv glänzen und will im Achtelfinale nun unbedingt an diese Leistung aus dem vorletzten Spiel anknüpfen.
Ex-Bundesliga-Profi Helmer traut dem DFB-Team ein Weiterkommen gegen den Rivalen von der Insel in jedem Fall zu: "Ich bin recht optimistisch, weil wir in Wembley bisher immer ganz gut ausgesehen haben. Der Druck auf England dürfte riesengroß sein, gerade vor heimischer Kulisse. Die Mannschaft hat bisher nicht vollumfänglich überzeugen können", so Helmer im Gespräch mit "spox".
Auch der dreimalige Titelträger Deutschland habe zuletzt zwar noch einige Defizite offenbart, allerdings glaubt der 56-Jährige an die Qualitäten der DFB-Auswahl im direkten Duell mit den Engländern: "Die Historie spricht aber ein bisschen für uns. Wenn es ins Elfmeterschießen geht, bin ich noch optimistischer", so der Europameister von 1996 weiter.
Helmer selbst stand beim letzten legendären K.o.-Spiel zwischen Deutschland und England bei einer EM mit auf dem Rasen, als die Truppe des damaligen Bundestrainers Berti Vogts vor 25 Jahren mit 6:5 im Elfmeterschießen gegen England die Oberhand behielt. Das Halbfinale 1996 fand ebenfalls in Wembley statt, Helmer stand 120 Minuten auf dem Feld.
Helmer erinnert sich an seinen Wembley-Moment
"Ich hatte zuvor noch nie in Wembley gespielt, das Halbfinale gegen England war mein erstes Wembley-Erlebnis. Das war etwas ganz Besonderes. Die Stimmung war wahnsinnig, englische und deutsche Fans haben gemeinsam 'Football's coming home' gesungen", erinnerte sich der langjährige Profi des BVB und des FC Bayern München.
In einem hochdramatischen Elfmeterschießen setzten sich die Deutschen denkbar knapp nach nur einem einzigen Fehlschuss vom heutigen Nationaltrainer Gareth Southgate durch und ebneten so den Weg für den späteren Titelgewinn.
"Es ist immer schwierig, solche Momente zu fassen. Man sieht alle jubeln, alle rennen aufeinander zu. Ich konnte zu dem Zeitpunkt nicht mehr rennen, blieb einfach dort stehen, wo ich stand. Ich würde sagen, man ist in gewisser Weise unzurechnungsfähig, so kurz danach. Erst später, wenn man sich das Spiel noch einmal anschaut, realisiert man das Ganze einigermaßen", erinnerte sich Helmer noch an seinen unvergesslichen Wembley-Moment mit der Nationalmannschaft.











