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Leipzigs Pokal-Traum lebt: "Wollen was mitnehmen"

RB Leipzig steht nach dem Sieg gegen Werder im Pokalfinale
RB Leipzig steht nach dem Sieg gegen Werder im Pokalfinale
Foto: © Joachim Sielski via www.imago-images.de
01. Mai 2021, 11:14

Julian Nagelsmann saß am Ende einer turbulenten und emotionalen Woche im Bauch des Weserstadions und lächelte zufrieden. "Ich möchte mich sehr gern mit dem Titel verabschieden", sagte der Trainer von RB Leipzig nach dem Einzug ins Pokalfinale durch einen schwer erkämpften 2:1-Sieg nach Verlängerung bei Werder Bremen. Es war knapp, sehr knapp - aber Nagelsmanns Traum vom perfekten Abschied lebt weiter.

Der Pokaltriumph ist der letzte große Auftrag für den 33-Jährigen, bevor er im Sommer für die Rekordablöse von 25 Millionen Euro zu Bayern München wechselt. Sein Klub lechzt nach der ersten prestigeträchtigen Trophäe für die noch leere Vitrine.

Ein Titelgewinn am 13. Mai in Berlin gegen Borussia Dortmund oder Holstein Kiel würde dem Shootingstar der Szene aber auch persönlich gut zu Gesicht stehen, sein Standing weiter zu stärken, bevor er in der kommenden Saison auf der Bank des Rekordmeisters sitzt. Nagelsmann hätte dann schon bewiesen, dass er ein Finale gewinnen kann.

RB-Boss 180 km auf dem Rad nach Berlin

Der späte, wild umjubelte Treffer von Emil Forsberg (120.+1) kurz vor dem drohenden Elfmeterschießen bewahrte Leipzig zudem vor der unschönen Diskussion um das Timing der Wechselbekanntgabe. Nach Verkündung des Nagelsmann-Deals mit den Bayern hatte RB am Donnerstag auch noch Jesse Marsch (RB Salzburg) als Nachfolger verpflichtet. "Wenn man sieht, wie sich die Jungs nach einer solch turbulenten Woche den Allerwertesten aufreißen, ist das natürlich toll", sagte Nagelsmann.

Es lag weniger am mangelnden Fokus als mehr am stark verbesserten Werder-Auftritt, dass es im Vergleich zum 4:1 vor drei Wochen deutlich enger zuging. Den Treffer des Pokalspezialisten Hee-Chan Hwang (93.) konterten die Hanseaten noch durch Leonardo Bittencourt (105.+1). Die Schlusspointe gehörte aber den Gästen, die in der Liga mit sieben Punkten Rückstand auf die Bayern klar auf Kurs Vizemeisterschaft sind.

Das große Ziel ist nun ein Triumph in der Hauptstadt. "Wir waren einmal da 2019, jetzt wollen wir was mitnehmen", sagte Geschäftsführer Oliver Mintzlaff, der aufgrund einer Wette die 180 Kilometer von Leipzig gen Berlin auf dem Fahrrad strampeln wird.

Werder hält an Kohfeldt fest

Die Strapazen hätte sein Werder-Kollege Frank Baumann für die Chance auf den siebten Pokalsieg sicher auch gerne auf sich genommen. Die Bremer waren schwer enttäuscht, aber gewannen am Freitagabend nach zuvor sieben Liga-Niederlagen in Serie auch ein gutes Stück Zuversicht zurück. Florian Kohfeldt, für den die Partie ein Endspiel um seinen Job war, darf weitermachen.

"Ich bin froh, weil ich absolut überzeugt bin, dass wir die Klasse halten können", sagte der 38-Jährige: "Eine Mannschaft so wie sie heute gespielt hat, kann kein grundlegendes Problem mit dem Trainer haben. "

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