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Hoffenheim will nicht jammern: "Tolle Reaktion gezeigt"

Sebastian Hoeneß bleibt trotz der Rückschläge optimistisch
Sebastian Hoeneß bleibt trotz der Rückschläge optimistisch
Foto: © Oliver Zimmermann via www.imago-images.de
22. November 2020, 10:37

Fußball-Bundesligist TSG Hoffenheim hat sich angesichts des Corona-Notstands zwar achtbar aus der Affäre gezogen, die Krise aber dennoch nicht überwunden.

Nach den zahllosen Nackenschlägen der vergangenen Tage brach der Trotz aus Sebastian Hoeneß heraus. "Hinter uns liegen positive Tests, eine Quarantäne und mentale Rückschläge. Dass wir dann auch noch den Ausgleich in der Nachspielzeit kassieren, ist natürlich hart", sagte der Trainer der TSG Hoffenheim im Anschluss an das nervenaufreibende 3:3 (1:2) gegen den VfB Stuttgart: "Aber auch das werden wir wegstecken."

Tatsächlich musste die TSG rund um das baden-württembergische Derby so einiges verkraften. Der Corona-Notstand, die schwache erste Halbzeit, der starke zweite Durchgang, der verspielte Sieg in Kombination mit dem verpassten Schritt aus der Krise stellten die Belastungsfähigkeit aller Beteiligten auf die Probe.

"Zuletzt kam da ein bisschen was auf uns zu. Da musste ich nach dem Abpfiff erst einmal durchatmen", gab Hoeneß unumwunden zu: "Ich hatte schon gehofft, dass wir den nicht planbaren Dreier in dieser schwierigen Zeit mitnehmen."

Die Hoffnung löste sich in der dritten Minute der Nachspielzeit in Luft auf, als Marc-Oliver Kempf den Schwaben mit seinem Treffer einen Punkt sicherte. Schon zuvor ging es hoch her beim Geisterspiel in Sinsheim. Neben Kempf trafen Nicolas Gonzalez (18.) und Silas Wamangituka (27.) für die überraschend starken Stuttgarter, die seit sieben Spielen nicht verloren haben.

Im Südschlager am Samstag gegen Bayern München muss der VfB aber auf den zuletzt überragenden Gonzalez verzichten. Der Argentinier fällt mit einem Innenband-Anriss im Knie mehrere Wochen aus.

Für Hoffenheim waren Christoph Baumgartner (16.), Ryan Sessegnon (48.) mit seinem ersten Bundesligator und Andrej Kramaric per Foulelfmeter (71.) erfolgreich. Dennoch hält der Negativlauf der Kraichgauer an.

In mittlerweile sechs Partien ohne Sieg verbuchten die Hoffenheimer nur zwei Punkte, seit dem furiosen Erfolg gegen die Bayern Ende September (4:1) wartet die TSG auf einen Dreier.

Das Tief ist allerdings eng mit der Pandemie verbunden. Mit insgesamt neun positiv getesteten Profis führt der Klub die COVID-19-Liste der Liga an. Die Hoffenheimer waren erst am Montag aus einer mehrtägigen Mannschafts-Quarantäne auf den Trainingsplatz zurückgekehrt. Sieben Profis, ein Betreuer und ein Mitglied des Trainerteams waren zuletzt mit dem Virus infiziert.

Nächste Bewährungsprobe steht Hoffenheim bevor

Die erkrankten Kevin Vogt, Sebastian Rudy, Robert Skov, Jacob Bruun Larsen, Munas Dabbur, Ishak Belfodil und Sargis Adamjan fehlten gegen Stuttgart. Zudem musste Hoeneß auf Kapitän Benjamin Hübner, Ermin Bicakcic, Konstantinos Stafylidis und Pavel Kaderabek verzichten. Dazu kam, dass Vize-Weltmeister Kramaric nach seiner überstandenen Infektion im Oktober zum ersten Mal wieder auf dem Platz stand.

Dennoch wollen die Kraichgauer nicht jammern. "Die Mannschaft hat trotz der Widrigkeiten eine tolle Reaktion gezeigt", äußerte Hoeneß: "Und die zweite Hälfte hat gezeigt, dass wir die Situation annehmen und uns in keiner Weise ergeben." Auch Sportchef Alexander Rosen lobte die Profis, den Trainer-Novizen und alle Mitarbeiter für ihre Haltung in der anspruchsvollen Zeit: "Das macht mich sehr stolz."

Die nächste Bewährungsprobe steht allerdings bevor. Am Donnerstag können die Hoffenheimer in der Europa League bei Slovan Liberec zwar ihren ersten Einzug in die K.o.-Runde eines Europacup-Wettbewerbs perfekt machen, die Reise nach Tschechien ist allerdings nicht unproblematisch.

Schließlich begann der Corona-Ausbruch nach dem Hinspiel (5:0), bei dem Liberec auf 15 positiv getestete Spieler verzichten musste. Die Spekulationen, die eine Verbindung zu den Tschechen herstellen, wies Rosen allerdings entschieden zurück.

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