Das hatte sich Pep Guardiola sicher anders vorgestellt. Anstatt im Champions-League-Halbfinale seinen Ex-Klub FC Bayern zu fordern, schied der spanische Startrainer mit Manchester City im Viertelfinale sang- und klanglos gegen den mutigen Außenseiter Olympique Lyon aus. In den Medien wird Guardiola vor allem für seine taktische Umstellung kritisiert. Die internationalen Pressestimmen:
England
BBC Sport: "Guardiola sprach von einer "einmaligen" Chance, aber er hat sie verschwendet, weil der Katalane von seiner Vorsicht überwältigt wurde, eingenommen von Konservativismus, der ihn und sein Team teuer zu stehen kam."
Daily Mail: "Peps Qualen. Raheem Sterling sorgte für den Fehlschuss der Saison, als Manchester City nach einer Horrorshow in Lissabon aus der Champions League ausschied. Pep Guardiola sah ungläubig zu, als Sterling aus kürzester Distanz freistehend die Chance zum 2:2 vergab."
Express: "Pep mit gebrochenem Herzen. Die Champions-League-Träume von Manchester City wurden für ein weiteres Jahr durch eine qualvolle 1:3-Viertelfinalniederlage gegen Lyon zunichte gemacht."
Independent: "Pep Guardiola leidet unter seinem wahrscheinlich schlimmsten und peinlichsten Aus in der Champions League. Guardiola wäre besser dran, wenn er sich seine eigenen Fehler eingestehen würde."
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Daily Star: "Guardiola ist dafür bekannt, in entscheidenden Champions-League-Spielen auf einen taktischen Kniff zu setzen. Gegen Lyon setzte er auf ein unorthodoxes 3-1-4-2-System. Doch das Experiment ging daneben. ManCity spielte nicht wie gewohnt und konnte das Spiel nicht kontrollieren, wie es normalerweise der Fall ist. Das führte zum Untergang der Citizens."
Mirror: "Guardiola muss sich nun mit einem weiteren Misserfolg in der Champions League beschäftigen - und der Katalane muss den größten Teil der Schuld auf sich nehmen. Dem City-Coach wurde oft vorgeworfen, sich in den letzten Phasen der Champions League zu verzetteln. Es sollte jetzt also niemanden überraschen, dass er wieder daneben gelegen hat, indem er auf eine Aufstellung gesetzt hat, die er vorher noch nie gewählt hatte."
Guardian: "Wie oft, Pep, wie oft? Dass Pep Guardiola K.o.-Spiele überkompliziert, ist zu einer solchen Binsenweisheit geworden, da scheint es unmöglich, dass ein Trainer mit so klarem Denken diesem Muster noch folgt. Immer noch versucht er Wege zu finden, seine eigenen Ängste, seinen manischen Intellektualismus in die feinen Details des elitären K.o.-Fußballs einzufügen."
Telegraph: "Wieder einmal hat Pep Guardiola in der Champions League an seinem System getüftelt, und wieder einmal hat er dafür einen hohen Preis bezahlt. Zum vierten Mal in Folge hat es Manchester City nicht ins Viertelfinale geschafft, und der Katalane muss sich weitere Vorwürfe gefallen lassen, dass er es mit seiner Taktik-Denkerei übertreibt."
The Sun: "Guardiola hat diese Woche betont, dass er in England so viele neue Freunde gefunden hat, dass er es nicht als Misserfolg ansehen würde, wenn er nicht die Champions-League-Trophäe nach Manchester holt. Aber diese Freunde wird er in den nächsten Wochen brauchen, nachdem sein verändertes System dazu geführt hat, dass ein klobiges City wieder im Viertelfinale rausgeflogen ist."
Frankreich
Le Parisien: "Lyon setzt die großen Heldentaten fort. Im Halbfinale der Champions League treffen zwei französische auf zwei deutsche Vereine. Das gab es noch nie."
L'Équipe: "Lyon schafft das Kunststück gegen Manchester City. Nach dem Sieg gegen Juventus eliminierte OL auch mit ManCity einen großen Favoriten."
France Football: "Einfach unglaublich! Der Verlierer Nummer eins in diesem Match ist zweifellos Pep Guardiola. Er verliert viel Anerkennung, weil er sein System verändert hat, weil er so vorsichtig war, weil er zu lange gebraucht hat, um zu reagieren, weil er erneut auf der Suche nach einer Krönung in der Champions League gescheitert ist. Guardiola, der in der Meisterschaft von Liverpool geschlagen und von OL im Viertelfinale gedemütigt wurde, scheint sich an einem Wendepunkt in seiner Trainerkarriere zu befinden."
Le Monde: "Lyon gewinnt taktischen Kampf gegen Manchester City. OL nutzt die unglückliche Entscheidung von Pep Guardiola."
Spanien
Marca: "Der nächste Schlag für das ManCity des Pep Guardiola. 800 Millionen, um wieder nicht übers Viertelfinale hinaus zu kommen."
Mundo Deportivo: "Ein weiterer Guardiola-Misserfolg gegen die deutsch-französische Front. Seitdem Guardiola den FC Bayern übernahm, hat er in sieben aufeinanderfolgenden Spielzeiten das Finale der Champions League verpasst.
AS: "Neuer monumentaler Misserfolg in Europa. Guardiola segelt wie Barcelona ruhig in den Gewässern der nationalen Ligen. Wenn das stürmische Wasser der Champions League eintrifft, beginnt der Albtraum des Katalanen."
Sport: "Lyon ersticht Pep Guardiola und Manchester City. Das Talent von Guardiolas Männern wurde durch die Disziplin und Effizienz der Gallier vor dem Tor übertönt."
Deutschland
Bild: "Nix Pep! Dann haut Bayern eben Lyon weg. Das Traum-Halbfinale gegen Pep Guardiola ist geplatzt!"
kicker: "Lyon hat die dicke Überraschung geschafft und ist durch ein 3:1 gegen Manchester City ins Habfinale der Champions League eingezogen. Die Franzosen spielten eine gute erste Hälfte, drohten nach der Pause aber den Vorsprung zu verspielen. Doch dann kam Joker Dembélé."
Süddeutsche: "Guardiolas Idee zündet nicht. Der FC Bayern trifft im Halbfinale auf Außenseiter Olympique Lyon. Die Franzosen bezwingen Manchester City - auch weil das Team in einer ungewohnten Formation antritt."
Spiegel Online: "Kein Pfund Sterling. Manchester City ist wieder früh aus der Königsklasse ausgeschieden. Kurz vor Schluss gab es die Riesenchance, sich in die Verlängerung zu retten. Aber Raheem Sterling produzierte den Fehlschuss des Turniers."

















































