Lucas Hernández ist mit einer Ablösesumme von 80 Millionen Euro mit Abstand der teuerste Neuzugang aller Zeiten beim FC Bayern. Doch der Franzose sitzt in München zumeist nur auf der Bank. Landsmann und Bayern-Ikone Bixente Lizarazu ist dennoch vom Weltmeister überzeugt.
"Ich glaube sehr stark an Lucas Hernández", so Lizarazu, der zwischen 1997 und 2006 insgesamt achteinhalb Jahre für den deutschen Rekordmeister auflief, im Interview mit der "Abendzeitung".
Man habe das ganze Potenzial des Rekord-Transfers auch deshalb noch nicht sehen können, weil Hernández länger verletzt war. "Im Moment ist es natürlich schwierig für ihn, er spielt sehr wenig."
Der 24-Jährige komme dadurch "auch nicht in seinen Rhythmus, hat weniger Selbstvertrauen", sagte Lizarazu.
Zudem sei das "erste Jahr bei einem großen Klub wie Bayern" nie einfach: "Du musst die Mentalität kennenlernen, die Sprache, den Klub verstehen." An der "Klasse" von Hernández will Lizarazu grundsätzlich aber keine Zweifel aufkommen lassen.
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Dass sich Hernández im Saisonendspurt noch einmal bewähren kann, ist allerdings vorerst nicht abzusehen. "Aktuell ist es kompliziert, denn Alaba spielt sehr gut im Zentrum und Davies auf der linken Seite. Es gibt also keinen Grund für Flick, etwas zu ändern", analysierte Lizarazu.
Durch Verletzungen oder Formschwankungen könne sich die Situation und das "Gefühl des Trainers" aber noch einmal ändern. "Es ist nicht vorbei für Hernández, er muss kämpfen. Und nochmal: Ich glaube ganz fest an ihn."
Zu den Stärken des etatmäßigen Innenverteidigers zählt laut Lizarazu vor allem seine Vielseitigkeit: "Es gibt nicht so viele Außenverteidiger auf der Welt, die defensiv und offensiv herausragend sind. Hernández kann beides."
FC Bayern: Großes Lob für Pavard, Kimmich und Thiago
Anders als bei Hernández läuft es für einen weiteren Landsmann von Lizarazu derweil extrem gut: Benjamin Pavard. Auch der Rechtsverteidiger bestreitet seine erste Spielzeit beim FC Bayern. "Um ehrlich zu sein, hatte ich vor der Saison ein bisschen Angst um ihn. Ich war nicht sicher, ob Pavard das hohe Niveau von Kimmich als Rechtsverteidiger erreichen würde, aber er hat es meiner Meinung nach geschafft", sagte Lizarazu.
Der 50-Jährige zollte Pavard deshalb "großen Respekt", die kurze Eingewöhnungszeit komme überraschend. "Eigentlich dachte ich, dass es für Hernández leichter sein würde, auf Spielzeit zu kommen, als für Pavard. Aber da habe ich mich ein bisschen getäuscht."
Mit ein Grund für Pavards Höhenflug ist wohl auch, dass Kimmich von der rechten Abwehrseite ins zentrale Mittelfeld gerückt ist.
Dort zähle der deutsche Nationalspieler neben Thiago zu den entscheidenden Spielern, so Lizarazu: "Sie sind derzeit das beste Mittelfeld-Duo der Welt, spielen auf einem sehr hohen Level. Technisch sind beide perfekt und sie wollen immer den Ball haben."
Kimmich sei im Mittelfeld gar noch besser als auf der rechten Abwehrseite und habe das Zeug, künftig die Kapitänsbinde bei den Münchnern zu tragen, erklärte der Ex-Profi.