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VAR-Flut und Last-Minute-Sieg: Halligalli beim HSV

Der HSV hat gegen Dynamo Dresden Spektakel geliefert
Der HSV hat gegen Dynamo Dresden Spektakel geliefert
Foto: © Cathrin Mueller, getty
24. November 2019, 12:44

Viermal Videobeweis, Last-Minute-Sieg, Tabellenführung: Durch ein dramatisches 2:1 gegen Dynamo Dresden kletterte der Hamburger SV wieder auf Platz eins.

Vom Last-Minute-Wahnsinn des Vortags war am Sonntagmorgen nicht mehr viel zu spüren. Die Startelf des Hamburger SV lief entspannt ihre Runde durch den Volkspark, die Reservisten um Matchwinner David Kinsombi zockten eine Runde Fußballtennis.

Und Trainer Dieter Hecking? Der genoss die Ruhe nach dem Sturm der in der Nachspielzeit zurückeroberten Tabellenführung sichtlich. "Das ist auch ein Zeichen von Mentalität, dass wir sowas ziehen können", sagte Hecking am Tag nach dem dramatischen 2:1 (0:0) gegen Dynamo Dresden.

Ja, Mentalität bewiesen die Hamburger in der Tat. Sie ließen sich vom Dresdner Rückstand ebensowenig beeindrucken wie von zwei nach Videobeweis wegen Abseits aberkannten Toren durch Martin Harnik (71.) und Aaron Hunt (83.). Als Kinsombis Treffer, der wie schon das 1:1 durch Sonny Kittel (67.) ebenfalls im Kölner Keller untersucht wurde, in der vierten Minute der Nachspielzeit grünes Licht erhielt, bebte das mit über 50.000 Zuschauern erneut fast ausverkaufte Stadion.

"Es war ein wahnsinniges Spiel. Wir haben alles reingehauen und uns am Ende verdient belohnt", jubelte HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes. Und Torschütze Kinsombi sprach abgeklärt von einem "schönen Moment, so spät in der Nachspielzeit zum Sieg zu treffen".

Dass die Zuschauer gegen Dresden keinen fußballerischen Leckerbissen serviert bekamen, war Coach Hecking am Ende ziemlich egal. Es gehe in den Wochen vor der Weihnachtspause "nicht mehr ums Schönspielen. Wenn du im Herbst und Winter unterwegs bis, geht es nur darum, die Punkte einzufahren." Und das tut der HSV: Seit dem Derby (0:2 gegen St. Pauli), also über zwei Monate, haben die Norddeutschen in acht Ligaspielen nicht mehr verloren.

Das Halligalli in den Schlussminuten scheint bei den Rothosen inzwischen dazuzugehören. Schon am letzten Spieltag hatte der HSV (1:1 in Kiel) nach Ablauf der regulären Spielzeit getroffen, zuvor in Wiesbaden kassierten sie jenseits der 90. Minute ein Gegentor (1:1).

"So eine Qualität, ein Spiel zu drehen, brauchst du", sagte Hecking: "Wir haben es jetzt zum zweiten Mal geschafft." Seine Mannschaft sei nach dem Rückstand und den nicht gegebenen Treffern "beseelt" davon gewesen, das Spiel zu gewinnen. "Bei einem späten Tor sprechen wir immer von einem glücklichen Sieg, aber er war in diesem Fall auch nicht unverdient."

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