Ohne NBA-Stars und EuroLeague-Profis kämpfen die deutschen Basketballer in Patras um eine Chance auf den Gruppensieg in der WM-Qualifikation. Dieser könnte mit Blick auf das Turnier 2019 in China wichtig werden.
Dennis Schröder ist fast 10.000 Kilometer weit weg. Der NBA-Star bereitet sich auf seine nächsten Auftritte für Oklahoma City Thunder vor, seine Gedanken kreisen aber immer auch um die deutsche Basketball-Nationalmannschaft. Gerade jetzt, vor dem ersten Duell in Griechenland um den Gruppensieg in der WM-Qualifikation.
"Ich glaube an die Jungs und ihr Talent", sagte Schröder mit Blick auf die wegweisende Partie am Freitag (18:00 Uhr) in Patras: "Es ist sehr wichtig, die Qualifikation mit dem bestmöglichen Ergebnis abzuschließen."
Denn das würde wohl zu einer besseren Auslosung für das Großevent 2019 in China führen, für das sich das deutsche Team bereits qualifiziert hat.
Im Reich der Mitte will Schröder im kommenden Jahr etwas reißen, das Potenzial sieht er. In der Quali hofft der 25 Jahre alte Aufbauspieler trotz Abwesenheit der NBA-Legionäre und der EuroLeague-Profis auf das Maximum für den Deutschen Basketball Bund: Auf den Gruppensieg ohne Niederlage.
Für Bundestrainer Henrik Rödl, dessen Mannschaft am Montag in Ludwigsburg (20:00 Uhr) auch noch auf Außenseiter Estland trifft, wird dies allerdings zur Höchstschwierigkeit.
Rödl muss improvisieren: Vier Neulinge dabei
Vor dem ersten Kräftemessen der beiden bislang herausragenden Teams der Staffel L muss der Coach erneut kräftig umbauen. Zuletzt standen ihm mit Schröder und Maximilian Kleber (Dallas Mavericks) zwei Nordamerika-Profis zur Verfügung.
Jetzt fehlen sogar die in der EuroLeague geforderten Akteure von Doublesieger Bayern München, die ebenfalls keine Freistellung für die Länderspiele bekommen.
Für Rödl ist das personelle Hin- und Her durch den wenig abgestimmten internationalen Terminkalender allerdings kein Neuland. Es zieht sich durch die gesamte Qualifikation, und auch Griechenland ist davon stark betroffen.
Rödl hat bislang immer wieder Lösungen gefunden. Für die anstehenden Aufgaben berief er nun die vier Neulinge Philipp Herkenhoff (19), Kostja Mushidi (20), Tim Schneider (21) und Sid-Marlon Theis (25), die von Routiniers wie Kapitän Robin Benzing (29) geführt werden.
Rödl: Neulinge brauchen keine lange Integrationsphase
"Das ist ja die Idee unserer Spielkonzeption und des Gesamtplans, dass die Nationalspieler möglichst früh damit in Berührung kommen und das verinnerlichen können", sagte Rödl, der mit seinem Team am Mittwoch von Karlsruhe nach Patras flog: "Insofern rechne ich jetzt nicht mit Problemen bei der Integration der vier Neuen und habe auch keine besondere Zeit dafür eingeplant."
Auf lange Sicht kann sich die Erfahrung für die Youngster als enorm wertvoll erweisen. Das sieht auch Schröder so, der aus der Ferne die Daumen drückt: "Ich unterstütze sie bis zum Ende der Qualifikation, auch wenn ich nicht in der Lage bin zu spielen."
Das wird auch für das letzte Qualifikationsfenster im Frühjahr 2019 gelten. Drei Tage vor dem Rückspiel gegen Griechenland in Bamberg am 24. Februar steht dann auch noch ein kniffliges Duell in Israel an.






