Es wäre eine dieser Geschichten. Eigentlich schien zwischen dem italienischen Fußball-Klub SSC Neapel und Alejandro Grimaldo García - kurz Álex Grimaldo - von Benfica SL nahezu alles geklärt. In wenigen Wochen soll der Linksverteidiger eigentlich aus Portugal zum Vizemeister der Serie A wechseln. Doch der Transfer geriet zuletzt aufgrund besonderer Umstände ins Stocken. Dies eröffnet nun Borussia Dortmund neue Möglichkeiten.
Laut dem italienischen Journalisten Raffaele Auriemma sind die Verantwortlichen des BVB in den Poker um Grimaldo eingestiegen. Wie Auriemma in der Sendung "Si Gonfia la Rete" des Senders "Radio CRC" verriet, haben die Schwarz-Gelben bereits eine erste Offerte für den Defensivmann abgegeben, der in der Jugendakademie des FC Barcelona ausgebildet wurde.
Unklar sind jedoch die Rahmenbedingungen für einen Transfer. Bei einem Wechsel von Benfica zu Neapel wären angeblich 30 Millionen Euro fällig. Grimaldo würde dann ein Salär von 1,8 Millionen Euro winken. All dies soll vor Monaten in einer Vorvereinbarung geklärt worden sein.
Laut dem Journalisten könnten die Dortmunder dem Spieler allerdings ein höheres Gehalt bieten und sollen zudem bereit sein, die gleiche Ablösesumme zu zahlen wie die SSC.
Gut möglich, dass der BVB am Ende jedoch mehr Geld auf den Tisch legen müsste. Immerhin haben die Portugiesen dem 22-Jährigen, dessen Vertrag noch bis 2021 läuft, eine Ausstiegsklausel in den Vertrag geschrieben, die bei 60 Millionen Euro liegt. Offenbar verdient zudem der FC Barcelona als Ausbildungsverein bei einem Wechsel mit.
Viel hängt an Faouzi Ghoulam
Denn Barca hat den Linksverteidiger in seiner Akademie La Masia groß gemacht. Schon im zarten Alter von 16 Jahren feierte der spanische U-Nationalspieler sein Debüt für Barcelona B in der Segunda División und avancierte damit zum jüngsten Spieler aller Zeiten in der zweithöchsten spanischen Spielklasse.
Anfang 2016 schloss sich Grimaldo schließlich Benfica an. Auch dort überzeugte der Abwehrmann die Fußballwelt durch solide Defensivarbeit, starkes Stellungsspiel und große taktische Intelligenz. Außerdem ist der 1,71 Meter große Spanier bei ruhenden Bällen gefährlich und traf bereits per direktem Freistoß.
Dass Grimaldo überhaupt wieder auf dem Markt ist, ist der Lage von Faouzi Ghoulam geschuldet. Dieser ist zur Zeit noch bei der SSC Neapel unter Vertrag, steht allerdings vor einem Wechsel zu Manchester United. Grimaldo sollte den algerischen Top-Star ersetzen.
Was plant Carlo Ancelotti?
Doch durch Ghoulams schwere Knieverletzung von Ende letzten Jahres (Kreuzbandriss und Kniescheibenbruch) gibt es Zweifel, ob der 27-Jährige den italienischen Vizemeister tatsächlich in diesem Sommer verlässt.
Die SSC-Verantwortlichen brauchen offenbar den Erlös aus dem Verkauf des Algeriers, um Grimaldo überhaupt zu finanzieren. Außerdem ist offen, ob Carlo Ancelotti, der neue Coach der Neapolitaner, überhaupt auf die Dienste von Grimaldo setzt.
