Nach ihrer zweiten Niederlage verliert die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der WM in Dänemark das Viertelfinale schon aus den Augen.
Zwei Tage nach der Auftaktniederlage gegen den Gastgeber verlor das Team von Bundestrainer Marco Sturm auch gegen Norwegen 4:5 (2:2, 1:1, 1:1, 0:0, 0:1) nach Penaltyschießen und rutschte in der Gruppe B auf den siebten Platz ab.
Die Münchner Patrick Hager (15./28.) und Yannic Seidenberg (51.) sowie der US-Collegespieler Marc Michaelis (19.) erzielten die Tore für die neuformierte Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes, in der nur noch zehn Silbermedaillengewinner von Pyeongchang stehen.
Für die Skandinavier trafen Ken Andre Olimb (2.), Thomas Valkvae Olsen (8.), Anders Bastiansen (22.) und Daniel Sörvik (51.), der Krefelder Mathias Trettenes besiegelte dann im Penaltyschießen die deutsche Niederlage. Nächster Gegner des deutschen Teams sind am Montag die USA.
"Über das Viertelfinale brauchen wir momentan nicht zu reden", ärgerte sich Sturm: "Die Fehlerquote war einfach zu hoch. Jeder Einzelne hat nicht seine Leistung gezeigt."
Ausgerechnet der Älteste brachte die DEB-Auswahl mit einem anfängerhaften Fehler früh in Rückstand. In Überzahl ließ sich Kapitän Dennis Seidenberg trotz seiner Erfahrung von 928 NHL-Spielen an der Bande hinter dem eigenen Tor den Puck abnehmen, Ken Andre Olimb zog vors Tor und traf im zweiten Versuch.
Es sollte noch schlimmer kommen. Nach einem Wechselfehler kassierte das Sturm-Team in Unterzahl das 0:2 - Torhüter Timo Pielmeier hatte den Puck nach vorne abgewehrt. Im sechsten Versuch gelang endlich der erste Powerplaytreffer des Turniers - unter tatkräftiger Mithilfe des Gegners: Ein Eigentor von Ludvig Hoff wurde Hager gutgeschrieben.
Deutschland beweist Nehmerqualitäten
Der Münchner, bester deutscher Scorer bei Olympia, hatte sich nach dem harten Check im ersten Spiel und einer Trainingspause am Samstag rechtzeitig fit gemeldet. Dennoch stellte Sturm um: Der Nürnberger Oliver Mebus kam als siebter deutscher WM-Debütant für den Düsseldorfer Bernhard Ebner in der Verteidigung zum Einsatz. Zudem schickte der Bundestrainer den Berliner Marcel Noebels als Verstärkung in seine "Nordamerika"-Reihe mit Michaelis und Frederik Tiffels.
Diese Umstellung machte sich beim 2:2 bezahlt. Nach einem klugen Pass von Noebels setzte Michaelis den Puck in den Winkel. Doch das zweite Drittel begann mit dem nächsten Rückschlag: Beim dritten Gegentor standen mit Draisaitl, Seidenberg und Korbinian Holzer alle drei NHL-Profis auf dem Eis. Seine Stärke bewies Draisaitl wenig später beim 3:3, als er in Überzahl wieder die Vorarbeit für Hager leistete, der diesmal die Scheibe selbst über die Linie schaufelte.
Doch auch danach blieb das deutsche Spiel hektisch: Die Verteidiger Yannic Seidenberg und Moritz Müller liefen sich gegenseitig über den Haufen. Beim vierten Gegentor griff Pielmeier daneben.







