Nächster Spießrutenlauf oder nachhaltiger Stimmungsumschwung - wie reagieren die Fans auf Timo Werner? Nach seinen Glanzauftritten in der Nationalmannschaft und der Versöhnung mit den DFB-Fans steht der Topstürmer auch in der Bundesliga im Fokus. Selbst HSV-Coach Markus Gisdol forderte indirekt Respekt für den Starspieler von RB Leipzig ein.
"Was das Verhalten der Zuschauer diesem Spieler gegenüber angeht, habe ich großes Vertrauen in unsere Fans", sagte der Trainer des Hamburger SV vor dem Freitagabendspiel gegen den Vizemeister: "Unsere Zuschauer haben ein gutes Gespür und sollen lieber wieder ihre ganze Energie reinhauen und uns anfeuern. Das hat uns immer gutgetan."
Gisdol erhält in seiner Einschätzung Unterstützung vom HSV-Supporters-Chef: "Ich halte die Kritik an RB, die weit über den Kommerz hinausgeht, für richtig und wichtig", sagte Timo Horn der "Hamburger Morgenpost": "Aber das darf sich natürlich nicht an einem Spieler entladen."
Großer Coup des HSV?
Der Fußball soll im Mittelpunkt stehen - und vieles deutet erneut auf ein erneut spektakuläres Duell hin. In der Rückrunde der vergangenen Saison war dem HSV mit einem 3:0 im Stadion der Sachsen ein großer Coup gelungen, nachdem das Hinspiel mit 4:0 zugunsten von RB ausgefallen war. "Leipzig war letztes Jahr in der Vorrunde die beste Pressing-Mannschaft der Liga und wir zählten in der Rückrunde zu einer der besten Pressing-Mannschaften", sagte HSV-Coach Gisdol, der nach einem Top-Start mit zwei Siegen mehr will.
Doch auch Leipzig strebt schnellstmöglich den Anschluss an die Liga-Spitze an und setzt dabei auch auf seinen Topstürmer, der von Joachim Löw nach drei Toren in den beiden jüngsten WM-Qualifikationsspielen geadelt wurde.
Großes Lob von allen Seiten
Der Bundestrainer hatte seine neue Option Nummer eins in der Sturmspitze als "Rakete" bezeichnet und vom großen Spielvermögen geschwärmt. Werners Läufe in die Tiefe, der "brutale Zug zum Tor" und die Schnelligkeit seien "extrem schwer zu verteidigen." Auch die Deutschland-Fans feierten den 21-Jährigen - das war nicht immer so.
"Es freut mich, dass er in Stuttgart erstmals die Ovationen bekommen hat, die einem Spieler zustehen, der für Deutschland alles gibt", sagte RB-Coach Ralph Hasenhüttl. Ob damit auch die Schmähungen in den Bundesliga-Stadien ein Ende haben, muss sich erst zeigen. Die Verunglimpfungen hatten nach einer Schwalbe von Werner im Dezember 2016 angefangen.
Hasenhüttl erlebte Werner nach seiner Rückkehr von der Nationalelf durchweg positiv. "Er wirkt im Moment sehr in sich ruhend und fokussiert, obwohl er sehr viele Spiele in den Beinen hat", sagte der Österreicher am Donnerstag. "Die Auftritte im DFB-Trikot taten ihm sehr gut. Dennoch läuft er nicht Gefahr, abzuheben", so Hasenhüttl.




























