Unter 15 Prozent Einsatzzeit - das war in den vergangenen eineinhalb Jahren bittere Realität für Patrick Herrmann. Nach seiner langen Verletzungspause feierte der Gladbacher nun ein gelungenes Comeback.
Gegen den SC Freiburg stand Herrmann am vorletzten Spieltag zum ersten Mal seit drei Monaten wieder auf dem Platz. In der 90. Minute eingewechselt, benötigte der 26-Jährige nicht einmal 120 Sekunden für sein Tor zum 3:0-Endstand gegen den Aufsteiger.
"Das war Gänsehaut pur. In diesem Moment schoss mir unglaublich viel durch den Kopf. Wie ich mich in der Reha gequält habe, wie hart so ein Weg zum Comeback ist", erklärte Herrmann seinen Tränen-Jubel vor der Fankurve gegenüber dem "kicker".
Seit Oktober 2015 hatte Herrmann immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Erst zog er sich einen Kreuzbandriss zu. Danach wurde er von einer Schambeinverletzung und einem Muskelfaserriss zurückgeworfen. Als der 26-Jährige dann gerade wieder durchstarten wollte, folgte der Schock: Im Spiel gegen Hertha verletzte sich Herrmann am Sprunggelenk - mehrfacher Bänderriss.
Startelf-Einsatz gegen Bremen
Beim 1:0-Sieg in Bremen am vergangenen Wochenende stand "Flaco", wie er in seiner Mannschaft genannt wird, dann erstmals wieder in der Startelf. Zwar blieb dem Mittelfeldspieler ein Tor verwehrt, dennoch war der zweimalige Nationalspieler Aktivposten im Gladbacher Angriff. Zwei Torschüsse gab er ab, den einen wehrte Keeper Felix Wiedwald ab, der zweite wurde abgeblockt.
Neben den körperlichen Problemen haben ihm auch psychische Blockaden zugesetzt. "Die Angst ist dein größter Feind. Solange nicht dieses absolute Vertrauen in den Körper da ist, wird es nichts", verriet Herrmann. Der Kopf müsse wissen, dass nichts passieren kann.
"Eineinhalb Jahre zum Wegschmeißen"
Die Verletzungsmisere ging zu einem besonders schlechten Zeitpunkt los. "Ich war damals mittendrin, meinen Traum zu leben. Ich hatte einer super Saison hinter mir, war top drauf und durfte dann noch das Highlight Nationalmannschaft erleben. Im Verein wartete die Champions League auf uns", erklärte Herrmann und ergänzte: "Eineinhalb Jahre zum Wegschmeißen".
Doch den Traum von der Nationalmannschaft hat der Mittelfeldspieler noch nicht aufgegeben: "Ich will es (das Trikot; d. Red.) noch einmal überstreifen. Wer einmal in der Nationalmannschaft war, möchte diese Momente nochmal erleben". Dabei blickt Herrmann optimistisch in die Zukunft: "Ich spüre, dass noch einiges in mir drinsteckt. Über mehr Einsätze, mehr Spielpraxis. Ich weiß ja, welche Qualitäten ich habe".




























