Bei den Chicago Bulls liegt derzeit einiges im Argen. Neben der offensichtlichen sportlichen Misere ist nun aber auch der Teamgeist innerhalb des Kaders angegriffen. Mittendrin: Stinkstiefel Rajon Rondo.
Nach der Niederlage gegen die Atlanta Hawks am Mittwoch, bei der die Mannschaft eine Zehn-Punkte-Führung in den letzten drei Minuten verspielte, hatte Dwyane Wade genug: "Ich weiß nicht woran es liegt, aber wir finden uns immer wieder in diesen Situationen. Und wir verlieren diese Spiele."
Es bedeute einigen im Umfeld einfach nicht genug ein Spiel zu gewinnen, kritisierte Wade. "Es pisst mich an." Jeder einzelne müsse besser werden - in allen Bereichen. Ähnliche Töne schlug auch Co-Star Jimmy Butler an: "Wir spielen nicht immer hart - das ist verdammt enttäuschend."
Rondo reagiert auf Instagram
Zusammen legten die beiden Shooting Guards 73 Punkte auf. Auf Unterstützung ihrer Kollegen warteten sie dabei vergeblich. "Am Ende des Tages muss jeder das machen, was dem Team hilft zu gewinnen. Was diese Organisation von dir verlangt - an beiden Enden des Courts."
Die mediale Schelte nahm einer ganz persönlich: Point Guard Rajon Rondo. Auf seinem Instagram-Profil ließ der 30-Jährige Dampf ab. "Die jungen Spieler erscheinen, arbeiten und verdienen diese Vorwürfe nicht. Wenn irgendetwas infrage zu stellen ist, dann die Führung dieser Mannschaft."
Verbrannte Erde in Dallas und Sacramento
Neben einem Bild aus alten Boston-Tagen, welches Rondo neben Kevin Garnett und Paul Pierce zeigt, schrieb der Spielmacher noch: "Meine Veteranen wären niemals in die Medien gegangen. Sie wären zum Team gekommen." Pierce und Garnett hätten sich außerdem nicht einzelne Nächte gesucht um Leistung zu bringen, die beiden hätten jeden Abend Leistung gebracht, so Rondo.
Ob sein öffentliches Eingreifen in diesen Streit helfen wird eben jenen zu schlichten, darf bezweifelt werden. Schließlich hat der frühere Celtic eine lange Geschichte in der NBA. Sowohl seine Zeit bei den Dallas Mavericks als auch bei den Sacramento Kings bescherte Rondo mehr Feinde als Freunde.