Torhüter Felix Wiedwald ist bei Werder Bremen längst nicht mehr die unumstrittene Nummer eins. Im Nord-Derby beim HSV am Wochenende kam erneut Routinier Jaroslav Drobný zum Zug. Für den kommenden Sommer suchen die Verantwortlichen hinter den Kulissen laut übereinstimmenden Medienberichten schon nach einem neuen Stammkeeper.
Heißer Kandidat ist nach Informationen des "kicker" Koen Casteels. Der belgische Schlussmann spielt beim VfL Wolfsburg derzeit nur die zweite Geige hinter Diego Benaglio. Kontakte nach Bremen hat er: In der Rückrunde 2014/2015 spielte er bereits auf Leihbasis für Werder. Schon in der letzten Transferperiode versuchten die Hanseaten, den 24-Jährigen an den Osterdeich zu locken.
Für Wiedwald könnte die Verpflichtung eines neuen Torhüters bedeuten, dass sein zweites Engagement an der Weser nach nur zwei Jahren wieder vorbei ist. Der Vertrag des 26 Jahre alten Schlussmannes läuft ohnehin nur noch bis 2017.
Die Laufzeit des Arbeitspapiers verlängert sich zwar automatisch, wenn Wiedwald in der laufenden Spielzeit auf 20 Pflichtspiel-Einsätze kommt. Das ist allerdings aktuell eher unwahrscheinlich.
Drobny vorerst die Nummer eins
Trainer Alexander Nouri wird in der näheren Zukunft auf den 37-Jährigen Drobny setzen. "Wir haben uns für 'Jaro' entschieden, um mehr Stabilität von hinten raus zu bekommen", erklärte der Coach seine Maßnahme, dem Tschechen für die Partie in Hamburg das Vertrauen zu schenken. Sport-Chef Frank Baumann verspricht sich von Drobny "einen Tick mehr Sicherheit" als von Konkurrent Wiedwald.
Ob Drobny eine echte sportliche Verstärkung für den Tabellen-16. darstellt, bleibt nach den Eindrücken aus dem Derby allerdings abzuwarten. Vor allem fußballerisch offenbarte der frühere Berliner und Hamburger im Volksparkstadion große Mängel.
Unter anderem diese Schwäche hatte auch Wiedwalds Standing in Bremen in den letzten Monaten nachhaltig beschädigt. In der vergangenen Spielzeit stand der 1,90-Meter-Mann noch in allen 34 Ligaspielen der Grün-Weißen zwischen den Pfosten.