Viele Gesichter aus dem deutschen Fußball spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den Medien im Ausland. Diesmal im sport.de-Rampenlicht: ein Ex-Star des FC Bayern und ein Spieler, der nicht nur positiv auf seine Zeit beim BVB blickt.
In seinen ersten 13 Ligaspielen im Trikot von Galatasaray erzielte Leroy Sané drei Tore und bereitete einen Treffer vor. Eine solide Ausbeute, sicher aber nicht das, was man sich in Istanbul versprochen haben dürfte, als man den deutschen Nationalspieler durchaus überraschend dazu bewegen konnte, seinen Vertrag beim FC Bayern nicht zu verlängern und stattdessen am Bosporus anzuheuern. Bei Galatasaray schenkte man dem Flügelflitzer dennoch weiter volles Vertrauen - und wird dafür belohnt.
Am 1. Dezember stand für Sané sein erstes großes Derby in der türkischen Metropole auf dem Plan. Zwar wirkte der gebürtige Essener bereits Anfang Oktober gegen Besiktas mit, stand beim 1:1 aber nur vier Minuten auf dem Rasen. Gegen Erzrivale Fenerbahce bestritt Sané allerdings die vollen 90 Minuten, erzielte beim 1:1 den einzigen Treffer seiner Farben und überzeugte auch ansonsten.
Seitdem folgten zwei weitere Einsätze in der SüperLig, Sané drückte jedem Spiel seinen Stempel auf. Beim umkämpften 3:2 gegen Samsunspor erzielte der Flügelflitzer das 1:0 und legte das 2:0 auf, beim jüngsten 4:1-Sieg bei Antalyaspor gab Sané erneut den Türöffner, den Schlusspunkt durch Mauro Icardi bereitete der Deutsche zudem vor. Coach Okan Buruk hob Sanés Leistungen anschließend explizit hervor. Kein Wunder, neun Scorerpunkte zieren inzwischen Sanés Konto - Bestwert beim amtierenden Meister und Pokalsieger der Türkei.
Übrigens: Sollte Sané auch im kommenden Ligaspiel gegen Kasimpasa (21. Dezember) treffen, würde der 29-Jährige einen persönlichen Rekord aufstellen. Noch nie zuvor war Sané in vier aufeinanderfolgenden Liga-Partien erfolgreich. Eine Dreierserie gelang ihm hingegen bei jeder seiner bisherigen drei Stationen FC Schalke 04, Manchester City und FC Bayern.
Bei ManCity (u.a. 2 Mal Meister, 1 Mal Pokalsieger) und dem FC Bayern (u.a. 4 Mal Meister) füllte Sané auch seinen Trophäenschrank bereits gewaltig, in Istanbul deutet nun vieles darauf hin, dass weitere Erfolge hinzukommen werden. Nach 16 Spieltagen grüßt man von der Tabellenspitze.
Dass nicht weniger als die Titelverteidigung das Ziel ist, betonte nach dem Sieg gegen Antalyaspor ein Teamkollege Sanés, der ebenfalls bereits in der Bundesliga aktiv war: Roland Sallai. "Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Die drei Punkte haben wir uns verdient. Wir wollen dieses Jahr wieder Meister werden. Dafür müssen wir solche Spiele gewinnen", sagte der ehemalige Freiburger, der ebenfalls gegen Antalyaspor treffen konnte.
Ex-BVB-Star in Frankreich auf CL-Kurs
Auch Thomas Meunier weiß nur zu gut, wie es sich anfühlt, Titel zu gewinnen. Neben drei Meisterschaften und drei Pokalsiegen mit Paris Saint-Germain und dem Gewinn des belgischen Pokals mit Club Brügge holte der Außenverteidiger 2021 den DFB-Pokal mit dem BVB, für den Meunier dreieinhalb Jahre lang die Knochen hinhielt.
Wirklich glücklich wurde Meunier in Dortmund allerdings nicht. Rückblickend erklärte der Belgier im Interview mit "L'Équipe": "Ich werde nicht sagen, dass es die beste Erfahrung meines Lebens war, aber ich bereue es absolut nicht." Im Februar 2024 zog Meunier schließlich zum türkischen Erstligisten Trabzonspor, wo er direkt zur prägenden Figur wurde.
Gerne wird man in Trabzon letztlich aber nicht an den Routinier denken, denn die Zeit endete im Sommer 2024 mit einem Knall. In allerletzter Minute machte Meunier von einer Klausel Gebrauch, die ihm einen Abschied ermöglichte, schloss sich dem OSC Lille an und stieß seinem Ex-Klub knallhart vor den Kopf - Drohung einer Klage inbegriffen.
Letztlich ließ sich Meunier aber nicht davon abhalten, in Lille durchzustarten. Nach rund eineinhalb Jahren ist der 34-Jährige fest gesetzt und bestritt schon 63 Pflichtspiele. Das jüngste wird Meunier allerdings nicht in bester Erinnerung haben.
Beim Stand von 1:2 gegen Underdog Auxerre nahm Trainer Bruno Génésio unter anderem Meunier vom Feld - und beflügelte sein Team. Nach 90 Minuten setzte sich Lille mit 4:3 durch und feierte einen wichtigen Sieg im Fight um die Champions-League-Plätze.
































