Paula Botet erlebt eine wilde Achterbahnfahrt in der noch jungen Biathlon-Saison. Beinahe hätte die Französin nach der verpassten Weltcup-Qualifikation im November hingeschmissen, wie sie nun bekannte. Doch dann legte sie den Schalter um und dominiert seither im IBU-Cup - was sie wiederum nun zurück in die erste Liga führte.
Die französische Biathletin Paula Botet dachte vor dem Saisonbeginn ans Aufhören. "Es war wirklich sehr schwer. Ich wollte aufgeben. Ich habe mich ernsthaft hinterfragt", verriet sie im Interview mit "La Dauphiné": "Ich fragte mich, warum ich etwas weitermachte, das mir mehr Schmerz als Freude bereitete. Denn Wettkämpfe waren damals eher eine Qual. Das Gefühl, ständig im Auswahlprozess zu sein, ist alles andere als angenehm."
Im November bei der französischen Saisoneröffnung in Bessans, die vom Verband zugleich genutzt wurde, um die letzten Weltcup-Tickets zu vergeben, hatte die 24-Jährige nicht überzeugen können. Botet, die im Januar noch mit Platz eins im Sprint von Oberhof ein allererstes Ausrufezeichen in der obersten Biathlon-Liga hatte setzen können, musste sich letztlich mit dem zweitklassigen IBU-Cup begnügen.
Dass sie dann doch nicht alles hingeschmissen hat, lag vor allem an ihrer "Leidenschaft" für den Sport: "Morgens aufzustehen und zu trainieren ist keine Last, sondern ein wahres Vergnügen. Also bin ich mit den Junioren in ein Trainingslager nach Bessans gefahren, und das hat mir sehr gutgetan. Sie haben mir neuen Schwung gegeben." Eine weitere Stütze sei der französische IBU-Cup-Trainer Baptiste Desthieux gewesen.
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Botet dominiert im IBU-Cup - Comeback beim Heim-Weltcup
Das Weitermachen hat sich für Paula Botet definitiv gelohnt: Beim IBU-Cup in Obertilliach gewann sie sogleich den Sprint und wurde Dritte in der Verfolgung, in Ridnaun legte sie dann eine regelrechte Gala hin.
Aus allen drei Rennen - im Einzel, Sprint und Verfolger - ging sie als Siegerin hervor, sodass sie nun souverän die Gesamtwertung anführt - und sich sogar ein Ticket für den Heim-Weltcup in Annecy - Le Grand-Bornand erkämpfte.
"Ich bin richtig glücklich", sagte sie zu ihrem Comeback im Weltcup: "Nach meinen Rennen in Ridnaun hatte ich das erwartet. Oder besser gesagt, erhofft. Man weiß ja nie. Es stimmt, dass es bei dem aktuellen Niveau der Konkurrenz unter den Frauen nicht einfach ist, sich zu qualifizieren. Deshalb freue ich mich sehr, hier zu sein."


