Die Green Bay Packers reisen als einer der Höhepunkte von Woche 15 der NFL-Saison zu den Denver Broncos. Während für beide die Playoffs zum Greifen nahe sind, werden mit diesem Duell aber auch große Erinnerungen wach, die sich in naher Zukunft wiederholen könnten.
Packers gegen Broncos - da war doch was! Da beide Teams seit jeher in unterschiedlichen Conferences spielen, treffen sie nur äußerst selten aufeinander. Insgesamt gab es dieses Matchup nur 16 Mal insgesamt seit 1971 - die Broncos führen im direkten Duell 8-7-1. Eines dieser Duelle fand dabei in den Playoffs statt, genau genommen im Super Bowl.
In der Saison 1997 trafen die Packers auf die Broncos in Super Bowl XXXII aufeinander. Es war ein denkwürdiges Spiel, eines, das die Zukunft geprägt hat, eine legendäre Karriere vollendete und eines mit einem MVP, den es so seither nicht mehr gab.
Es gibt so viele Dinge, die man über den damaligen Super Bowl sagen kann. Es war das erste Mal, dass mit den Broncos ein Wild-Card-Team das große Spiel gewann. Die Broncos (12-4) kamen nur als Zweiter der AFC West in die Playoffs - hinter den Chiefs (13-3) -, obwohl sie damals unter Head Coach Mike Shanahan die beste Offense der Liga stellten, angeführt von einem 37 Jahre alten Quarterback John Elway.
Packers waren der haushohe Favorit
Jener Elway, der zuvor in seiner Karriere drei Super Bowls - vernichtend - verloren hatte. Der Gegner waren die Packers, der damals amtierende Champion nach dem Sieg im Vorjahr über die Patriots, angeführt von Superstar-Quarterback Brett Favre, der seinerzeit zum dritten Mal in Serie zum MVP gewählt wurde - Rekord! Die Packers waren der Top-Seed der NFC mit einer 13-3-Bilanz und marschierten durch die Playoffs, traten sogar als 11-Punkte-Favorit an.
Insgesamt war dies der fünfte Super Bowl für die Broncos, die ersten vier gingen allesamt mit einer Gesamt-Punktedifferenz von 50:163 verloren. Umso überraschender war es dann, dass Denver einen durchaus starken Start hinlegte. Zwar eröffneten die Packers souverän mit einem Drive, den Favre mit einem 22-Yard-Touchdown-Pass auf Antonio Freeman vollendete, doch danach übernahmen die Broncos.
Running Back Terrell Davis sorgte mit einem 1-Yard-Touchdown-Run für den Ausgleich und nach einer Interception von Favre in der eigenen Hälfte ging Denver sogar in Führung. Elway selbst lief nach Bootleg in die Endzone. Ein Field Goal von Jason Elam aus 51 Yards stellte die Führung sogar auf 17:7 zum Start des zweiten Viertels.
Favre brachte sein Team zum Ende der ersten Hälfte mit einem TD-Pass auf Mark Chmura wieder ran und nach einem Fumble von Davis im ersten Play nach der Pause kam Green Bay zum Ausgleich - Kicker Ryan Longwell aus 27 Yards.
Elway-Helicopter als Sinnbild
Am Ende des dritten Viertels wurde dann deutlich, wie sehr Elway diesen Erfolg wollte. Das Signature Play dieses Spiels war ein Scramble von Elway über acht Yards bis an die 4-Yard-Linie. Elway schloss das Play mit seinem berühmten Helicopter-Sprung ab - er wurde quasi von zwei Verteidigern abgeräumt, als er fürs neue First Down hechtete und drehte sich dabei in der Luft wie die Propeller eines Hubschraubers. Spektakulär und denkwürdig, gerade für einen 37-Jährigen!
Kurz darauf lief Davis zu seinem zweiten Touchdown und brachte die Broncos erneut in Führung. Favre gelang postwendend der Ausgleich mit einem weiteren TD auf Freeman, worauf sich beide Seiten im Positionskampf befanden, bis die Broncos 3:27 Minuten vor Schluss nach einem kurzen Punt nochmal den Ball an der 49 der Packers bekamen. Davis übernahm mit mehreren längeren Läufen, Elway fand Running Back Howard Griffith für 23 Yards und letztlich lief Davis zu seinem dritten Score mit 1:47 auf der Uhr. Die Denver-Defense hielt und Elway und die Broncos durften jubeln.
Elway (12/22, 123 YDS, INT) machte wahrlich nicht sein bestes Spiel und wurde von Super Bowl MVP Davis getragen (30 CAR, 157 YDS, 3 TD), doch gewann er endlich die Lombardi Trophy nach drei erfolglosen Anläufen und kurz vor Ende seiner denkwürdigen Karriere, die als First-Overall-Pick 1983 von den Baltimore Colts und dem anschließenden Trade nach Denver begann.
Elway sollte noch ein Jahr dranhängen und trat schließlich als MVP von Super Bowl XXXIII dann endgültig ab, ehe er dann in die Hall of Fame aufgenommen wurde. Davis spielte noch bis 2001 und landete ebenso in der Hall of Fame wie noch ein paar andere Spieler aus diesem Spiel, darunter Broncos-Safety Steve Atwater.
Was die Verlierer des Abends betrifft, trat Favre mit zahllosen Rekorden ab und landete am Ende auch in der Hall of Fame. Der legendäre Pass-Rusher Reggie White tat es ihm gleich, wenn auch erst nach seinem viel zu frühen Tod im Jahr 2004 im Alter von nur 43 Jahren).
Für Favre war dies schon der letzte Auftritt im Super Bowl. Broncos-Head-Coach Mike Shanahan wartet noch auf seinen Anruf aus Canton/Ohio ebenso wie sein damaliger Gegenüber, Mike Holmgren, der in der Saison 2005 auch noch mit den Seattle Seahawks im Super Bowl stand.

Spitzenspiel im Jahr 2025
Dieses Spiel ebnete zudem den Weg für die Zukunft. Es war das erste Mal seit dem Jubiläums-Super-Bowl XXV (25), das beide Teams das Logo des jeweiligen Spiels auf den Trikots getragen haben. Eine Tradition, die seither anhält.
Für die Broncos war es der erste Super-Bowl-Triumph, es sollten noch zwei (XXXIII, 50) folgen, während die Packers danach noch einen weiteren (XLV) gewannen und somit bei vier Lombardi-Trophäen stehen.
In dieser Saison sehen beide Teams so aus, als ob ein weiterer Trip ins große Spiel möglich ist. Die Broncos führen derzeit die AFC mit einer 11-2-Bilanz an, die Packers wiederum stehen mit 9-3-1 auf Rang 1 der NFC North und belegen Rang 2 der NFC hinter den Los Angeles Rams (10-3). Am Sonntag (ab 22:25 Uhr live bei RTL) geht es für die Broncos sogar schon darum, als eines der ersten Teams in diesem Jahr einen Playoff-Platz zu sichern. Die Packers wiederum können sich in einer hart umkämpften Division derweil keine Ausrutscher leisten.
Zwar hat das aktuelle Duell noch nicht den Stellenwert des damaligen Super Bowls, doch könnten wir in einigen Jahren auf dieses Duell mit großen Augen darauf zurückblicken, denn Leute wie Micah Parsons bei den Packers oder Patrick Surtain II bei Denver sind nur zwei Namen, die womöglich in die Fußstapfen der damaligen Stars treten könnten. Und wer weiß, vielleicht sehen wir dieses Matchup ja schon im Februar ein zweites Mal in dieser Saison.



































