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Projekt mit Potenzial, aber ...

Audi und Hülkenberg werden in der Formel 1 leiden müssen

Nico Hülkenberg fährt für Audi in der Formel 1
Nico Hülkenberg fährt für Audi in der Formel 1
Foto: © IMAGO/Hasan Bratic/DeFodi Images
13. November 2025, 12:34

Mit viel Tamtam enthüllt Audi das Design für sein erstes Formel-1-Auto, die Bosse verkünden dabei große Ziele. Für Felix Görner steckt hinter dem Debüt 2026 mehr als der bloße Einstieg eines deutschen Autobauers. In einer Sonderausgabe seiner F1-Kolumne für sport.de schätzt der langjährige RTL-Reporter die Erfolgschancen des Projekts ein - und prophezeit Audi einen Leidensweg.

Der Audi-Einstieg in die Formel 1 im nächsten Jahr ist das Comeback des "Made in Germany", denn in dem Projekt steckt ganz viel "Made in Germany". Vier Jahre Entwicklungszeit des neuen Motors in Deutschland lassen die Herzen deutscher Motorsport-Fans natürlich höher schlagen.

Aber man muss ganz klar sagen: Auf Audi wartet eine lange Lehrzeit in der Formel 1. Boss Gernot Döllner sagt, bis 2030 will man um den WM-Titel kämpfen - das ist sehr, sehr ambitioniert.

Gemessen an den üblichen Zyklen in der Formel 1 kann Audi froh sein, wenn es in fünf Jahren erst einmal überhaupt siegfähig ist. Aber an dem Fünf-Jahres-Plan müssen sich Audi und Döllner ab jetzt messen lassen. Realistischer wäre sicher zu sagen, 'wir holen in den nächsten Jahren jetzt erstmal den ersten Audi-Sieg in der Formel 1'. 

Video: Audi macht Titel-Ansage für Formel 1

Audi schon nächstes Jahr Formel-1-"Mittelklasse"?

Der Vorteil des Audi-Projekts: Die Sauber-Infrastruktur, die man übernimmt, ist gut. In Kombination mit einem hoffentlich konkurrenzfähigen Motor aus der Fabrik in Neuburg an der Donau kann das Werksteam durchaus schnell in die Mittelklasse der Formel 1 gelangen.  

Die Fahrerpaarung Nico Hülkenberg/Gabriel Bortoleto ist clever gewählt. Der junge Bortoleto gehört zu den spannendsten Aktien in der F1, die steigen. Das hört man auch aus den Einschätzungen des erfahrenen Hülkenberg. Bortoleto ist ein rasant lernender Brasilianer, dessen Talent uns auch ganz früh schon Bernie Ecclestone ans Herz gelegt hat. 

Felix Görner ist seit vielen Jahren RTL-Reporter in der Formel 1
Felix Görner ist seit vielen Jahren RTL-Reporter in der Formel 1

Aufgrund all dieser Faktoren kann das Team schon nächstes Jahr überraschen. Kann wohlgemerkt, nicht muss, nicht wird. Und nur, wenn alle Teile zusammenpassen und Audi das schöne weiße Blatt Papier des neuen Reglements mit Leben, mit Speed füllt. In Sachen konkurrenzfähiger Motor ist für Audi auch das Thema Haltbarkeit entscheidend. Kein Motorhersteller mag Motorschäden. 

Bei dem ganzen F1-Projekt Audis darf man auch die Großwetterlage nicht außer Acht lassen. Der VW-Konzern inklusive seiner Sportmarken Porsche und Audi steht massiv unter Druck. Gerade bei Milliarden-Investitionen wie im Falle von Audi wird mit Argusaugen geschaut: Macht das alles Sinn oder verbrennt man Geld?

Video: Mit diesem Design will Audi die Formel 1 erobern

Im Sinne des "Made in Germany" ist das Audi-Engagement ein Fingerzeig, der sich wie ein Comeback der Autonation anfühlt. Hoffen wir, dass die "Herren der Ringe" alles richtig machen in den ersten Jahren. Der Enthusiasmus ist da, das merkt man allen Beteiligten in Deutschland an, das merkt man Rennstall-Boss Mattia Binotto und auch Hülkenberg an.

Aber: Audi wird leiden müssen, wird Durststrecken durchstehen müssen. Im Haifischbecken Formel 1 wartet keiner auf Frischlinge. Audi muss zeigen, dass es in der Motorsport-Königsklasse einen Platz hat.

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1GroßbritannienLando NorrisMcLaren390
2AustralienOscar PiastriMcLaren366
3NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing341
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team276
5MonacoCharles LeclercFerrari214

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