Die "Green & White Army" zieht "extra Motivation" aus den Aussagen des Bundestrainers.
Das scheinbar vergiftete Lob von Julian Nagelsmann kam bei Michael O'Neill gar nicht gut an - und soll seiner "Green & White Army" als "extra Motivation" für das "Wunder vom Windsor Park" dienen. Ein gewisser Joachim Löw, stichelte der nordirische Nationaltrainer, habe einst "sehr respektvoll" über den Spielstil seiner Elf gesprochen - und der sei ja Weltmeister. Der freche Mister Nagelsmann dagegen, legte O'Neill nahe, hat noch gar nichts gewonnen. Und das soll fürs Erste auch so bleiben.
Denn O'Neills Nordiren sind wild entschlossen, den deutschen WM-Traum in ihrem Hexenkessel in Belfast in Flammen aufgehen zu lassen. Erst recht, seit Nagelsmann nach dem 3:1 im Hinspiel im September in Köln über ihre "vielen langen Bälle" gesagt hat: "Diese Art von Fußball ist nicht besonders schön anzusehen." Dass das anerkennend gemeint war und der Bundestrainer diesen Stil als "effektiv und nicht so einfach zu verteidigen" würdigte, haben sie auf der grünen Insel im Sinne des Motivationsschubs ignoriert.
Nach dem "herrlichen" (O'Neill) 2:0 am Freitag gegen den DFB-Schreck Slowakei ist Nordirland heiß auf die vierte WM-Teilnahme, die erste seit 1986. Vor dem Wiedersehen mit Nagelsmann und Co. liegen sie in der Gruppe A gleichauf mit Deutschland, haben aber noch zwei Heimspiele, "vielleicht verschafft uns das einen kleinen Vorteil", meinte O'Neill. Zu Hause ist seine Elf seit sieben Spielen ungeschlagen, holte ein 2:0 gegen Dänemark und ein 1:1 gegen die Schweiz.
Nordiren wollen das DFB-Team schocken
Der letzte und einzige Heimsieg gegen Deutschland ist fast 43 Jahre her, mit "Heißmacher" Nagelsmann soll der zweite gelingen. Dessen Worte dienten als "extra Motivation", schrieb die "BBC". Der frühere Nationalspieler Stephen Craigan nannte sie "ein wenig respektlos", O'Neill hielt ihnen vor seinem 100. Länderspiel entgegen, auch Deutschland spiele "viele lange Bälle". Außerdem sei es "nicht mein Job, meine Mannschaft darauf vorzubereiten, dass der andere Trainer hierher kommt und uns schlägt".
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Das werde ohnehin schwer, prophezeite Gerry Armstrong, einer der WM-Helden beim Einzug in die Zwischenrunde 1982. Er lobte das "Selbstvertrauen" seiner Erben sowie den "Glauben ineinander" und meinte: "Das liebe ich an ihnen."
Schwer wiegt allerdings, dass Kapitän Conor Bradley vom FC Liverpool gelbgesperrt fehlen wird. Dennoch sei nach "einer unserer besten Leistungen" gegen die Slowakei "noch mehr drin", meinte O'Neill zuversichtlich: "Und ich denke, die Spieler glauben das auch."
Thank you, Mr. Nagelsmann! "Hoffentlich", meinte dessen Kritiker Craigan verächtlich, "wird er in Belfast herzlich empfangen."










