Mit gerade mal 20 Jahren blickt Youssoufa Moukoko bereits auf eine Fußball-Laufbahn, die vor Höhen und Tiefen nur so strotzt. Der Angreifer, der immer noch die Rekorde für den jüngsten Bundesliga-Spieler, den jüngsten Bundesliga-Torschützen und den jüngsten WM-Spieler der DFB-Geschichte innehat, wurde bei Borussia Dortmund einst als Wunderkind gefeiert, konnte seinem kometenhaften Aufstieg dann immer weniger gerecht werden und brach 2024 seine Zelte beim BVB endgültig ab, um in Dänemark sein Glück zu versuchen. Eine unerwartete Wendung, die allerdings Balsam für die Seele des Youngsters zu sein scheint.
Dass er seine Schuhe einmal in der dänischen Superliga beim FC Kopenhagen schnüren würde, hätte er selbst nicht geglaubt. Das offenbarte Ex-BVB-Talent Youssoufa Moukoko nun in einem emotionalen Interview mit dem TV-Sender "TV2".
Den Rat, sich dem Klub aus der dänischen Hauptstadt anzuschließen und somit auch ein wenig dem Rampenlicht zu entfliehen, habe ihm der langjährige BVB-Nachwuchscoach Mike Tullberg gegeben, so Moukoko. Sein ehemaliger Trainer habe ihm erklärt, Kopenhagen "sei eine wunderschöne Stadt und die Mannschaft spiele wirklich gut", packt der Angreifer aus.
Dass Moukoko dem Rat letztlich folgte, soll Tullberg allerdings am besten noch bereuen, wenn es nach dem ehemaligen deutschen Nationalspieler geht. Denn, wie es der Zufall will, verließ Tullberg selbst den BVB unlängst in Richtung seiner dänischen Heimat, wo er den Posten des Cheftrainers beim FC Midtjylland übernommen hat.
"Ich kann ihn nur darauf vorbereiten, dass er aus den beiden Spielen keine drei Punkte holen wird. Die bleiben bei uns", stichelt Moukoko in die Richtung des Dänen, dessen Einfluss auf seine Karriere er nur positiv hervorhebt.
Nur Positives, das gehört auch zur Wahrheit, hat der Torjäger ansonsten nicht erfahren. Seit seinem Aufstieg begleiten ihn Gerüchte, seine Geburtsurkunde sei gefälscht, er sei in Wirklichkeit einige Jahre älter. Ein Umstand, der auch juristisch behandelt wurde und wird.
"Vielleicht mache ich eines Tages meinen eigenen Dokumentarfilm"
"Ich glaube, es hat mich überrascht, wie viele Leute alles tun, um Aufmerksamkeit zu erregen. Manche Leute sind unglaublich gierig. Vielleicht mache ich eines Tages meinen eigenen Dokumentarfilm", bezieht Moukoko Stellung zu dieser Episode seiner Karriere und gesteht emotional: "Ich habe schon geweint und gedacht: 'Wie komme ich da raus?' und: 'Wann wird es besser?' Viele sagen nach schwierigen Zeiten einfach: 'Alles ist gut.' Aber ich möchte darüber sprechen. Manchmal muss man lernen, um Hilfe zu schreien."
Inzwischen sei ihm egal, was geschrieben werde, allerdings hat der einstige Überflieger auch Vorkehrungen getroffen, die ihm helfen. Unter anderem arbeitet Moukoko einmal pro Woche mit einem Sportpsychologen, was er früher nie getan hätte, inzwischen jedoch "jedem empfehlen" würde.
Vor allem beim nicht gerade leichten Start in Kopenhagen habe auch Trainer Jacob Neestrup einen guten Einfluss gehabt. Der 37-Jährige habe ihn beruhigt, wenn eine Aktion mal nicht zum Erfolg führte und betont, Moukoko müsse nicht sofort zeigen, wie gut er sei. "Ich habe sein Vertrauen immer gespürt, aber am Anfang war es nicht leicht für mich", so der Gewinner der goldenen Fritz-Walter-Medaille im Jahr 2023.
Mittlerweile ist Moukoko allerdings offensichtlich angekommen. In den letzten vier Spielen traf er dreimal für seinen neuen Klub. Wohl auch, da er endlich frei aufspielen kann.





























