Die Philadelphia Eagles haben auch das Super-Bowl-Rematch gegen die Kansas City Chiefs (20:17) für sich entschieden und damit für ein ungewolltes Novum in der Karriere von Patrick Mahomes gesorgt.
Eagles @ Chiefs: Auf einen Blick
In einem zähen Spiel war es letztlich ein Rookie, der die Eagles auf die Siegerstraße brachte und das Super-Bowl-Rematch damit erfolgreich für den Titelverteidiger gestaltete.
Die Eagles setzten mal wieder auf den Tush Push in diversen engen Momenten und profitierten davon. Zudem änderten sie ihren defensiven Gameplan im Vergleich zum Super Bowl, was allerdings auch für Probleme sorgte.
Ausgerechnet Travis Kelce sorgte für den entscheidenden - und einzigen - Turnover im Spiel. Für Patrick Mahomes kam es so zu einem unschönen Novum.
Eagles @ Chiefs: Die Analyse
Anders als im Super Bowl im Februar waren in diesem Spiel beide Defenses von Anfang an im Spiel, während sich die Fehler beider Offenses zunächst in Grenzen hielten. Das Resultat waren zunächst mal zwei Punts und dann ein relativ unwahrscheinlicher Field-Goal-Versuch aus 58 Yards von Chiefs-Kicker Harrison Butker, der weit rechts vorbei ging. Das jedoch gab den Eagles ein kurzes Feld, das sie dankend ausnutzten.
Angeführt von einem jetzt effektiveren Run Game fand schließlich Saquon Barkley aus 13 Yards die Endzone für die ersten Punkte im Spiel. Die Chiefs wurden dann erneut zu einem Field-Goal-Versuch gezwungen, weil - anders als noch im Februar - die Eagles-Defense mithilfe eines Blitzes einen Sack durch Safety Andrew Mukuba und Linebacker Zack Baun gegen Patrick Mahomes bei 3rd Down schaffte. Dieses Mal jedoch war Butker erfolgreich aus 56 Yards.
Wenig später zeigte Mahomes dann die Tücken des Gameplans von Vic Fangio in diesem Spiel, der für mehr Man Coverage der Eagles als sonst stand: Die Verteidiger spielten oft mit dem Rücken zur Mahomes, der sich immer mal wieder aus der Pocket befreite und dann mit Scrambles wichtige Yards und First Downs erlief. Und dann fand er bei eben so einem Run auch selbst die Endzone für einen 13-Yard-Touchdown zur ersten Chiefs-Führung des Spiels. Die Eagles schlugen zurück und glichen durch ein 58-Yard-Field-Goal von Jake Elliott noch vor der Pause aus (10:10).
Nach dem Break ging es zäh weiter. Die Chiefs wurden bei einem vierten Versuch in der eigenen Hälfte gestoppt - Kareem Hunt kam trotz Jumbo-Package nicht zum nötigen Yard - und die Eagles antworteten mit einem 51-Yard-Field-Goal von Elliott, nachdem der Verzweiflungspass von Jalen Hurts gegen Cover-0 (All-out-Blitz) daneben gegangen war. Es folgten weitere schnelle Stopps, ehe die Chiefs ihren vielleicht besten Drive hinlegten. Nach ein paar guten Chunk-Plays und effizienten Runs standen die Chiefs an der 10 der Eagles. Mahomes sucht Kelce kurz vor der Endzone, doch der Tight End ließ den Ball durch die Hände gleiten, Mukuba schnappte sich das Leder und rannte Richtung gegnerische Endzone. Dass er dort nicht ankam, lag nur daran, dass Rookie-Tackle Josh Simmons ihn irgendwie doch noch an der Chiefs-41 zu Boden brachte.
Tush Push sorgt für Entscheidung
Das jedoch verzögerte nur das Resultat, denn Philly marschierte Richtung Endzone - befeuert von einem Rainbow-Pass-Jump-Ball auf DeVonta Smith (28 YDS) - und Hurts drückte den Ball schließlich nach einem zweiten Tush Push in Serie über die Line. 20:10 Eagles mit knapp sieben Minuten zu spielen.
Im Anschluss wurde es hektisch und nachdem beide Seiten den Ball nochmal hatten, gingen die Chiefs aufs Ganze. Mahomes feuerte mehrere Deep Balls Richtung Tyquan Thornton und der dritte davon saß - 49-Yard-Touchdown! Mit knapp drei Minuten zu spielen und ohne Timeouts der Chiefs gingen jene auf Onside-Kick, der bei A.J. Brown landete. Anschließend gelang noch das nötige letzte First Down - natürlich per Tush Push - und die Eagles gingen als Sieger vom Feld.
Damit stehen die Chiefs zum ersten Mal seit 2014 bei 0-2 in einer Saison. Das war das letzte Mal, dass Kansas City bis heute nicht die Playoffs erreichte.
Philadelphia Eagles (2-0) @ Kansas City Chiefs (0-2)
Ergebnis: 20:17 (7:0, 3:10, 3:0, 7:7) BOXSCORE
Eagles @ Chiefs: Die wichtigsten Statistiken
- Mahomes ist der erste Chiefs-Quarterback überhaupt, der in aufeinanderfolgenden Spielen für mindestens 50 Yards und einen Touchdown gelaufen ist.
- Bei seinem Touchdown-Saving-Tackle nach der Mukuba-Interception erreichte Simmons laut "Next Gen Stats" eine Höchstgeschwindigkeit von 18,35 Meilen pro Stunde. Das war die dritthöchste Geschwindigkeit eines O-Liners in den vergangenen zwei Jahren.
- Für Mahomes ist es das erste Mal überhaupt in seiner NFL-Karriere (seit 2018 Starter), dass er drei Spiele am Stück verloren hat (Super Bowl LIX, das Chargers-Spiel in Woche 1, dieses Spiel).
Der Star des Spiels: Andrew Mukuba (Safety, Eagles)
Der Rookie sorgte mit seinem Blitz und Sack (zusammen mit Baun) nicht nur für einen frühen Stopp, er fing auch die Interception, die letztlich die Vorentscheidung bedeutete.
Der Flop des Spiels: Travis Kelce (Tight End, Chiefs)
Eigentlich war Kelce neben Hollywood Brown die einzige zuverlässige Anspielstation für Mahomes im Spiel, doch sein schlimmer Drop kostete die Chiefs nicht nur einen Touchdown, sondern leitete eben mit der Interception einen Touchdown auf der anderen Seite ein. In einem so engen Spiel ist das richtig teuer.
Analyse: Eagles @ Chiefs - das fiel taktisch auf
- Die Eagles gingen mit einem im Vergleich zum Super Bowl veränderten defensiven Gameplan ins Spiel. Sie spielten deutlich mehr Man Coverage als damals und sonst üblich, ebenso blitzten sie früh. Das machte sie allerdings anfällig für Mahomes' Scrambles, denn sie sie scheiterten beim Versuch, die Edges zu etablieren und ließen ihm immer Raum zum Laufen. Generell zeigte sich Mahomes sehr aggressiv mit seinen Läufen gegen Man.
- Die Chiefs setzten früh häufiger auf ihre Base-Defense, um besser für den Run gerüstet zu sein. Die Eagles wiederum spielten meist im Sub-Package gegen die Chiefs, die dann auch gerne mal selbst aufs Run Game setzten, selbst in frühen Downs, was sie sonst eher selten tun.
- Mit fortlaufender Spieldauer wurden die Chiefs aggressiver mit Blitzes, woraufhin die Eagles häufiger auf den Run setzten, um dem Gegner ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen.




































