Hinten sattelfest, vorne in Überzahl ins Glück: Der 1. FC Köln hat eine traumhafte Rückkehr in die Fußball-Bundesliga gefeiert. Der Aufsteiger gewann das Duell der Karnevalshochburgen beim FSV Mainz 05 mit 1:0 (0:0) und bescherte seinem neuen Trainer Lukas Kwasniok ein perfektes Erstliga-Debüt.
Mit ihrer kompakten Defensive machten die Kölner den Rheinhessen das Leben schwer, in der Offensive nutzte Marius Bülter (90.) nach der Roten Karte für Paul Nebel (60.) eine der wenigen Chancen.
"Das war sehr emotional, dass wir uns zum Schluss den Sieg holen", sagte Matchwinner Bülter bei "DAZN".
Damit riss zugleich die bis dahin längste laufende Serie der Liga, Mainz war zuvor 13 Partien und insgesamt 309 Tage ohne Heimniederlage geblieben. Nach dem Mammutpensum mit drei Spielen in den vergangenen sieben Tagen samt aufwendiger Reise nach Norwegen zum Hinspiel der Conference League fehlte den lange überlegenen Rheinhessen die letzte Spritzigkeit.
Spätes Trömmelche! Köln bejubelt Sieg in Mainz - die Highlights auf RTL+ streamen
"Die ganzen 90 Minuten waren wild. Es war jetzt kein Gaumenschmaus fußballerisch", bewertete FC-Coach Kwasniok den Sieg vor 4500 mitgereisten Kölner Fans.
Auf Mainzer Seite sah Nationalspieler Nadiem Amiri eine "bittere" Niederlage. "Aber es ist der erste Spieltag. Köpfe nach oben. Wir sind letztes Jahr auch schwierig gestartet und haben dann eine top Saison gespielt. Von daher: Köpfe nach oben, am Donnerstag zählt es. Das Spiel ist morgen vergessen."
Im Play-off-Rückspiel der Conference League gegen Rosenborg Trondheim braucht es am Donnerstag (21.00 Uhr/SWR) eine Steigerung, das Hinspiel ging 1:2 verloren.
1. FC Köln nach der Pause mutiger
In Mainz drängten am Sonntag zunächst die Hausherren: Nach Flanke von Philipp Mwene gab es im Zentrum für Nebel und Anthony Caci eine Doppelchance, doch beide Male brachten die Kölner in höchster Not ein Bein dazwischen (2.).
Nach einer Viertelstunde musste der neue Angreifer Benedict Hollerbach mit einer Verletzung im linken hinteren Oberschenkel raus. Es kam U21-Vizeeuropameister Nelson Weiper, der nach einigem Wirbel in der vergangenen Woche nun doch vor einer Vertragsverlängerung bei den Rheinhessen steht.
In Folge passierte allerdings vor den Toren nur noch wenig. Mainz kontrollierte vor 33.305 Zuschauern gegen meist tiefstehende Kölner zwar das Spiel, kam aber nach dem Abgang von Toptorjäger Jonathan Burkardt im letzten Drittel kaum einmal durch.
Der Aufsteiger spielte seinerseits bei den Umschaltmomenten meist sehr ungenau, kurz vor der Pause ergab sich aber doch eine Großchance für Jakub Kaminski. Torhüter Robin Zentner parierte den Schlenzer des Neuzugangs stark (45.).
Nach dem Wechsel agierte Köln etwas mutiger, Kristoffer Lund zielte in dieser Phase nur Zentimeter zu hoch (49.). Als Mainz dann wieder das Kommando zu übernehmen schien, liefen die 05er nach eigener Ecke in einen Konter und Nebel konnte Kaminski als letzter Mann nur per Foul stoppen. Köln brachte bei einem Dreifachwechsel nun unter anderem Neuzugang Ragnar Ache, der kurz vor Schluss verletzt wieder vom Platz musste, und intensivierte die Offensivbemühungen.
Das wurde in der Schlussphase belohnt. Bülter verwertete eine Flanke des eingewechselten Luca Waldschmidt per Kopf.




























