Fußball FC Augsburg Team-Info

Geschichte

Binnen neun Jahren aus der Viertklassigkeit in die Bundesliga

• Der FC Augsburg entstand 1969 durch eine Fusion zweier Traditionsklubs: der beiden langjährigen Oberligisten BC Augsburg und dessen langjähriger schärfster Stadtrivale TSV Schwaben Augsburg (Lizenzspieler-Abteilung). Als Gründungsdatum gilt der 8. August 1907, an dem der erste Vorgängerklub des BCA gegründet wurde – die Jahreszahl erscheint seit 2002 im FCA-Vereinswappen unterhalb einer Zirbelnuss, die für die alte Römerstadt Augsburg steht.
• 1973 gelang der Aufstieg in die (damals zweitklassige) Regionalliga, ein Jahr später scheiterte der FCA erst in der Aufstiegsrunde knapp am Bundesliga-Aufstieg. Nach einigen Jahren in der neu gegründeten 2. Liga folgte 1979 der Abstieg in die Drittklassigkeit (damals die "Bayernliga", später die Regionalliga); durch Lizenzentzug musste der Klub im Jahr 2000 sogar in die vierte Liga.
• Mit dem Einstieg einer Investorengruppe um den Textilunternehmer Walther Seinsch konsolidierte sich der Klub finanziell, kehrte 2002 in die Regionalliga zurück und 2006 in die 2. Bundesliga. 2011 gelang unter Trainer Jos Luhukay der erstmalige Aufstieg in die Bundesliga.
• 2015 qualifizierten sich die "Fuggerstädter" (eine Anspielung auf das mittelalterliche Handelsimperium der Fugger in Augsburg) unter Trainer Markus Weinzierl erstmals für den Europapokal, überstanden in der Europa League die Gruppenphase und empfingen im Februar 2016 den FC Liverpool (0:0 H, 0:1 A) zum "größten Spiel der Vereinshistorie".

Deutsche Juniorentitel Anfang der 1990er Jahre

• Im Erwachsenenbereich gewann der FCA nie einen bundesweiten Titel, dafür einige bei den Junioren. 1993 wurde die U19 des Klubs Deutscher Meister durch einen 3:1-Finalsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern. Unter dem Erfolgstrainer Heiner Schuhmann wurde Anfang der 1990er Jahre zudem gleich viermal der DFB-Pokal der Junioren geholt: 1991, 1992, 1994 und 1995. Zu den Titelgewinnern unter den Spielern zählte der damalige Verteidiger Thomas Tuchel oder der spätere türkische WM-Held von 2002, Ilhan Mansiz.

Traditionen und Legenden

Stadion

• Die 2009 eröffnete Augsburg Arena (auch WWK-Arena) gilt als das erste klimaneutrale Fußballstadion der Welt, u. a. aufgrund von Wärmepumpen zur Temperatursteuerung sowie Bioerdgaskessel zur Energiegewinnung. Vor dem Stadion steht die Statue der Vereinslegende Helmut Haller.
• Von 1951 bis 2009 fanden die Heimspiele im Rosenaustadion statt, das mit seiner Laufbahn stilbildend und neben dem Fußball auch Schauplatz zahlreicher Leichtathletik-Wettkämpfe war. Bis 2009 wurde hier der Spielstand noch per Hand geändert, was fast 40 Jahre lang (ohne ein Spiel zu verpassen) der bei den Fans als Kultfigur verehrte Josef Wagner († 2014) tat.

Rivalitäten

• Die Rivalität der bayerischen Schwaben mit dem TSV 1860 München aus der Landeshauptstadt hat lange Bestand. Die sportliche Rivalität des Vorgängerklubs begann schon vor dem Zweiten Weltkrieg und hielt danach in der Oberliga Süd an. Nach der FCA-Gründung gipfelte die Rivalität mit 1860 im August 1973 in einem Regionalligaspiel (damals die zweithöchste Liga) im Münchener Olympiastadion vor bis zu 100.000 Zuschauern (die genaue Zahl ist unbekannt, da nach Spielbeginn viele weitere Menschen ins Stadion drängten; es kam zu diversen Verletzten), was als Weltrekord für ein Zweitligaspiel gilt.
• Der VfB Stuttgart war ebenfalls schon zu Oberliga-Zeiten ein regionaler Rivale der Augsburger, zwischenzeitlich in der 2. Liga Süd (1975-77) und dann erneut in der Bundesliga von 2011 an. 

Legenden

• Der gebürtige Augsburger Helmut Haller spielte von früher Jugend an für den Klub (damals noch der BCA) und kehrte 1973 nach über zehn Jahren als Legionär in Italien zurück. 1974 führte der dreimalige WM-Teilnehmer den FCA bis an die Schwelle der Bundesliga (knappes Scheitern in der Aufstiegsrunde). Bernd Schuster, ein weiterer in Augsburg gebürtiger späterer Weltstar, spielte in der Jugend zwei Jahre für den FCA. Auch Armin Veh wurde in Augsburg geboren und begann sowohl seine Spieler- als auch seine Trainerkarriere beim FCA.
• Karl-Heinz Riedle begann seine Karriere im Erwachsenenbereich 1983 beim FCA und spielte bis 1986 als Amateur für die Augsburger in der Bayernliga.

Torhymne aus der Puppenkiste

• Als Torhymne dient eine Rockversion des Liedes "Eine Insel mit zwei Bergen" aus der Trickfilmreihe "Jim Knopf" der berühmten Augsburger Puppenkiste, mit der der Klub seit 2009 kooperiert. Vor Anstoß der Spiele überreicht der FCA-Kapitän seinem Pendant anstelle eines Vereinswimpels eine der Figuren aus der Marionettensammlung.