Fußball Deutschland Bundesliga  2014/2015 11. Spieltag Hertha BSC - Hannover 96 Liveticker

Fazit:
Hannover 96 gewinnt bei Hertha BSC völlig verdient mit 2:0 und feiert den dritten Sieg in Serie. Die Berliner rutschen dagegen in eine echte Krise. Von einer Wiedergutmachung für das schwache Paderborn-Spiel in der Vorwoche war nichts zu sehen. Erneut kamen die Hauptstädter kaum in die Zweikämpfe und hatten keine Idee im Spiel nach vorne. In der gesamten zweiten Hälfte blieb Hertha ohne echte Torchance. Hannover zeigte dagegen eine geschlossene Mannschaftsleistung und war über die gesamte Spieldauer die Mannschaft mit den besseren Torchancen. Durch den Sieg springt Hannover vorläufig auf Platz vier in der Tabelle. Berlin wird den Blick dagegen weiter nach unten richten müssen. Damit verabschieden wir uns. Bis zum nächsten Mal!

Die reguläre Spielzeit ist abgelaufen. Der Schiedsrichter wird noch drei Minuten nachspielen lassen. Wirklich Lust scheint aber niemand mehr zu haben.

Tayfun Korkut nimmt seinen besten Mann vom Platz. Kiyotake hat ein Tor vorbereitet und einen Treffer selbst erzielt. Viel besser kann so eine Partie kaum laufen.

Auf dem Rasen passiert fast gar nichts mehr. Die Hertha scheint sich aufgegeben zu haben.

Im Stadion machen sich aktuell nur die Gästefans bemerkbar. Die Hertha bringt die eigenen Anhänger noch nicht einmal mehr dazu zu pfeifen. Ein Schritt nach vorne war heute zu keiner Minute zu erkennen.

Gelbe Karte für Ronny (Hertha BSC)

Ist die Partie damit durch? Man braucht schon sehr viel Phantasie, um sich vorstellen zu können, dass die bisher so harmlosen Berliner hier noch zwei Treffer erzielen. Es scheint, als würde Hertha endgültig in die Krise rutschen.

Tooor für Hannover 96, 0:2 durch Hiroshi Kiyotake
Hiroshi Kiyotake macht das 0:2. Und jetzt pfeift ihn niemand mehr zurück. Vorangegangen war erneut ein Fehler der weit aufgerückten Berliner. Plattenhardt lässt den Ball durch und lädt die Hannoveraner so zum Kontern ein. Bittencourt spielt genau in den Lauf von Kiyotake, der es dann im Strafraum ganz stark macht. Einen Abwehrspieler lässt er vorbeirutschen und haut die Kugel dann in den Winkel. Kraft ist noch dran, kann den Treffer aber nicht mehr verhindern.

Jos Luhukay zieht bereits jetzt seine letzte Option und bringt Wagner für Haraguchi.

Auch das sah sehr unglücklich aus. Ronny führt eine Ecke kurz aus und passt auf Kalou, der die Kugel dann an der Strafraumkante vertändelt.

Nach über 70 Minuten haben sich die Zweikampfwerte der Berliner leicht verbessert. Mit 43% liegen sie aber weiterhin auf sehr überschaubarem Niveau. Schlimmer wiegt, dass die Gastgeber momentan den Ball einfach nicht in die gefährliche Zone bekommen.

Gelbe Karte für Hiroshi Kiyotake (Hannover 96)
Die Partie wird hektischer. Kiyotake packt gegen Ronny die Sense aus und wird ebenfalls mit einer Gelben Karte bedacht.

Gelbe Karte für John Anthony Brooks (Hertha BSC)
Brooks hat sein Bein im Zweikampf sehr weit oben und bekommt dafür die Gelbe Karte.

Hosogai unterläuft der nächste Stockfehler, der fast bitter bestraft wurde. Bittencourt ist alleine durch. Aber der aus seinem Kasten eilende Kraft ist knapp eher an der Kugel.

Die Gastgeber hatten noch keine echte Chance im zweiten Durchgang. Während Hannover immer wieder gefährlich vor Thomas Kraft auftaucht, hakt es im Offensivspiel der Berliner noch gewaltig. Vielleicht kann ja der eingewechselte Ronny neue Impulse setzen.

Standardsituationen von Hannover bleiben gefährlich. Eine Freistoßhereingabe von Kiyotake wird von Schulz verlängert und Gülselam kommt völlig frei zum Kopfball. Er kann die Kugel allerdings nicht aufs Tor drücken.

Die Entscheidung des Schiedsrichterteams war korrekt. Der Pass nach vorne kam von Kiyotake und Bittencourt stand eindeutig im Abseits. Der Assistent hatte offenbar zunächst gedacht, dass der Ball von einem Berliner kam.

Gelbe Karte für Valentin Stocker (Hertha BSC)

Kiyotake erzielt das 0:2. Zumindest dachten das alle im Stadion für etwa eine halbe Minute. Aber dann nimmt Schiedsrichter Sippel den Treffer wieder zurück. Offenbar lag eine Abseitssituation vor. Aber genau auflösen lässt sich die Szene nicht.

Der Kapitän der Berliner muss runter. Nach einem Laufduell war Lustenberger liegen geblieben und hielt sich die Leiste. Für ihn ist jetzt Brooks in der Partie.

Natürlich hat Hannover jetzt Räume zum Kontern. Bittencourt zieht in den Strafraum und sucht den Abschluss. Da hätte er aber lieber mal den Pass auf einen Mitspieler gewählt. Denn Heitinga ist zur Stelle und blockt ab.

Gülselam und Hosogai geraten nach einem Zweikampf kurz aneinander. Schiedsrichter Sippel trennt die beiden Streithähne aber schnell wieder.

Auf der anderen Seite versucht sich Stocker an einem Kopfball, den er aber nichts aufs Tor bringt. Hertha hat in der ersten Hälfte gerade mal 39% der Zweikämpfe gewonnen. Das ist sogar ein noch schlechterer Wert als in den letzten Spielen. Da muss einfach mehr kommen.

Schmiedebach steckt für Bittencourt in den Strafraum durch, wo der aus Dortmund ausgeliehene Spieler aber nur das Außennetz trifft. Trotzdem zeigt die Szene, dass Hannover hier weiter nach vorne spielen will.

Ohne personelle Veränderungen geht es mit der zweiten Hälfte weiter.

Halbzeitfazit:
Mit einem Pfeifkonzert werden die Berliner Spieler in die Halbzeitpause verabschiedet. Dank eines Treffers kurz vor der Pause liegt Hannover 96 nicht unverdient mit 1:0 in Führung. Die Gäste haben in einer insgesamt eher schwachen Partie mehr für das Spiel gemacht und auch deutlich mehr Zweikämpfe gewonnen. Die Berliner sind dagegen nur vereinzelt über Konterchancen gefährlich geworden. Insgesamt ist der Auftritt der Hauptstädter aber erneut ohne wirkliche Spielidee und in den entscheidenden Duellen ziehen sie meist den Kürzeren. Die Verunsicherung der Hertha dürfte nach dieser Hälfte eher zugenommen haben.

Tooor für Hannover 96, 0:1 durch Jimmy Briand
Und da ist der Ball plötzlich drin und natürlich fällt der Treffer nach einer Standardsituation. Eine Ecke von Kiyotake segelt in den Strafraum, wo Plattenhardt schülerhaft gegen Briand verteidigt. Der Franzose ist mit einem Schritt vor seinem Gegenspieler, der Ball landet genau auf seinem rechten Schlappen und schlägt dann im Netz ein. Kraft hatte da überhaupt keine Chance mehr zu reagieren.

Nach längerer Zeit gelingt Hannover mal wieder ein Abschluss. Briand zieht nach einem hohen Pass in die Spitze sofort ab. Platzieren konnte er die Kugel aber nicht richtig und so segelt auch dieser Versuch über die Latte.

Die Gäste gewinnen fast 60% der Zweikämpfe. Das ist erneut kein gutes Zeichen für die Berliner. Bereits gegen Paderborn hatten sie ähnlich schwache Werte.

Kiyotake lässt diese Chance allerdings liegen. Er schießt den Ball in die Mauer.

Hosogai legt sich den Ball am eigenen Strafraum zu weit vor und rutscht dann mit gestrecktem Bein in Briand rein. Das gibt eine gute Freistoßgelegenheit für Kiyotake.

Wirklich ansehnlich ist die Partie nach einer halben Stunde nicht. Hannover lässt den Ball nicht mehr so schön laufen wie in der Anfangsphase und die Berliner sind eigentlich nur gefährlich, wenn der Gegner zu weit aufgerückt ist. Aktuell herrscht so eher Stillstand auf dem Rasen.

Die Fehler macht nun der Gegner. Sakai spielt einen schlimmen Fehlpass im Mittelfeld und die Hertha kann kontern. Kalou agiert in dieser Szene allerdings zu eigensinnig und sucht selbst den Abschluss. Sein Schuss aus der zweiten Reihe fliegt deutlich drüber.

Die Berliner sind nun besser drin in der Partie. Hinten lassen sie den Gästen kaum noch Räume und trauen sich nun auch häufiger nach vorne, wie die Chance von Kalou gerade gezeigt hat.

Kalou hat die Berliner Führung auf dem Fuß. Die Hannoveraner spielen auf Abseits. Aber bei einem hohen Ball in den Strafraum lässt der Assistent die Fahne unten und Kalou steht allein vor Zieler. Dann zögert der Neuzugang aber etwas zu lange und Marcelo geht im letzten Moment dazwischen.

Kraft beißt die Zähne zusammen und kann weitermachen.

Bei einer Flanke von Thesker kommt Kraft aus seinem Kasten, faustet den Ball aus der Gefahrenzone, prallt allerdings auch mit Briand zusammen. Der Torwart muss behandelt werden.

Kalou legt den Ball im Strafraum mit dem Kopf für Haraguchi ab. Der Japaner haut die Kugel dann aus schwierigen Winkel über den Kasten. Das war die erste gute Möglichkeit für die Gastgeber.

Bittencourt hat die nächste gute Chance für Hannover. Briand chippt den Ball in den Strafraum, wo ihn Bittencourt technisch gut mitimmt und aus spitzem Winkel abzieht. Kraft wehrt die Kugel mit einem Bein ab.

Beide Teams sind nicht gerade dafür bekannt, das Spiel machen zu wollen. Aber was die Gäste hier spielen, kann sich schon sehen lassen. Sie versuchen die gegnerische Hälfte schnell zu überbrücken und dann den Abschluss zu suchen.

Zum ersten Mal tauchen die Gastgeber vorne auf und es gibt gleich mal einen Eckball, der allerdings völlig ungefährlich für Ron-Robert Zieler bleibt.

Was ist denn mit Heitinga los? Völlig übermotiviert geht der Niederländer mit gestrecktem Bein in seinen Gegenspieler rein. Wieder kommt er ohne Karte davon.

Berlin ist bisher nicht aus der eigenen Hälfte gekommen. Im Mittelfeld gewinnen die Hannoveraner die Bälle und versuchen dann schnell umzuschalten.

Das sah sehr merkwürdig aus. Heitinga tritt Joselu mit dem Bein in den Rücken. Der Ball war da weit weg. Wenn der Schiedsrichter diese Aktion sieht, könnte man sogar über eine Rote Karte nachdenken. Nach kurzer Behandlung kann Joselu weitermachen.

Hannover gibt hier in den ersten Minuten den Ton an. Kiyotake treibt den Ball schnell nach vorne und zieht aus der Distanz ab. Der Schuss ist aber sichere Beute für Keeper Kraft.

Der Eckstoß von der linken Seite wird am kurzen Pfosten per Kopf verlängert. Dann kommt aber kein Hannoveraner mehr an den Ball.

Die heute in schwarzen Trikots spielenden Gäste haben Anstoß und holen gleich nach 20 Sekunden die erste Ecke raus.

Schiedsrichter Peter Sippel führt die beiden Mannschaften jetzt ins weite Rund des Olympiastadions. Etwa 40.000 Zuschauer haben trotz Bahnstreik den Weg in den Berliner Westen gefunden.

Ähnlich wie Jos Luhukay muss auch Tayfun Korkut heute auf einige verletzte Spieler verzichten. Christian Pander, Leon Andreasen und kurzfristig auch Edgar Prib fallen aus. Früher als erwartet kehrt dagegen Lars Stindl in den Kader zurück. Neu in die Startelf rücken heute Stefan Thesker und Ceyhun Gülselam, der nach seinem Platzverweis in Dortmund wieder spielberechtigt ist.

Ihren letzten Auftritt in Berlin werden die Hannoveraner in guter Erinnerung haben. Am 25. Spieltag der letzten Saison gewannen die Niedersachsen mit 3:0 und feierten den bisher höchsten Sieg in der Ära Korkut. Jos Luhukay hat dagegen als Trainer in sieben Spielen gegen Hannover noch nie gewonnen. Ob sich das heute ändert?

Genau wie Berlin ist auch Hannover in der zweiten Pokalrunde gescheitert. Die Situation in der Liga stellt sich allerdings anders da. Ohne groß aufzufallen, hat sich 96 in die europäischen Ränge der Tabelle hochgekämpft. Heute könnte sogar der Sprung auf Platz vier gelingen. Dabei hatten auch die Hannoveraner auswärts ihre Probleme und konnten hier erst vier Punkte holen. Zuletzt steht aber ein 1:0-Erfolg in Dortmund in der Ergebnisliste. Die Niedersachsen sind also auch in der Fremde zu beachten.

Zwei neue Spieler rücken heute in die Startelf von Jos Luhukay. Marvin Plattenhardt und Genki Haraguchi nehmen die Plätze von Marcel Ndjeng und Peter Niemeyer ein, die gegen Paderborn noch von Beginn an dabei waren. Neuzugang Plattenhardt steht damit zum ersten Mal in der Anfangsformation der Hertha. Verletzt fehlen weiterhin Sascha Burchert, Sebastian Langkamp, Johannes van den Bergh, Alexander Baumjohann, Tolga Ciğerci und Julian Schieber.

Einen einzigen Punkt konnte die Alte Dame bisher aus der Fremde mitnehmen. In der Auswärtstabelle belegen sie den letzten Platz. Die gute Nachricht für die Hertha: Heute darf man wieder im heimischen Olympiastadion ran und hier haben die Berliner die letzten drei Spiele (Wolfsburg, Stuttgart, Hamburg) gewonnen. Gelingt heute der vierte Sieg, könnten die Hauptstädter von Platz 13 mindestens auf Rang zehn springen. Geht die Partie verloren, würden allerdings die Abstiegsplätze bedrohlich näher kommen.

Pokalaus in Bielefeld, Niederlage in Paderborn - für die Hauptstäder sind die Auftritte in der ostwestfälische Provinz gründlich in die Hose gegangen. Mit den blutleeren Auftritten haben es sich die Berliner auch mit ihren eigenen Fans verscherzt, die am Sonntag in Paderborn sogar ein "Versager"-Banner im Gästeblock enthüllten. Auch wenn diese drastische Wortwahl sicherlich überzogen ist, haben die Anhänger allen Grund sauer zu sein. Denn besonders auswärts hat Hertha in dieser Saison fast noch gar nichts geholt.