Fußball Deutschland Bundesliga  2013/2014 8. Spieltag 1. FSV Mainz 05 - TSG Hoffenheim Liveticker

Fazit:
Mainz und Hoffenheim trennen sich 2:2 und das geht am Ende auch in Ordnung. Nach der souveränen ersten Hälfte agierte Hoffenheim in der zweiten Halbzeit viel zu passiv und erspielte sich kaum noch eine Torchance. Mainz kämpfte, hatte viel mehr vom Spiel, ohne aber richtig gefährlich zu werden. Erst als Choupo-Moting die Kugel zum 1:2 über die Linie drückte, nahm das Spiel Fahrt auf. Nicolai Müller hätte schon das 2:2 machen können, aber so blieb es Yunus Malli vorbehalten, noch den Ausgleich zu erzielen, auch wenn dieser nichts dafür konnte, sondern unglücklich angeschossen wurde. Die TSG wird für ihre Passivität bestraft, während Mainz für eine starke kämpferische Leistung belohnt wird.

Tooor für 1. FSV Mainz 05, 2:2 durch Yunus Malli
Willkommen im Tollhaus! Was war denn das für ein Treffer? Ecke von der rechten Seite. Heinz Müller hat seinen Kasten verlassen und lauert am Elfmeterpunkt und genau da kommt der Ball hin, Müller schraubt sich hoch, köpft zu Choupo-Moting, der den Ball aber nicht verwerten kann. Beck will die Situation klären, Malli bekommt das Leder irgendwie an den Rücken und der Ball zappelt im Netz.

Drei Minuten bleiben Mainz noch, um zum Ausgleich zu kommen.

Gelbe Karte für Niklas Süle (1899 Hoffenheim)

Müller kann das 2:2 machen! Der Nationalspieler wird mit einem herrlichen Lupfer rechts im Strafraum freigespielt und hält dann sofort aufs lange Ecke. Die Kugel rauscht aber Zentimeter am Pfosten vorbei. Vielleicht wäre ein Pass in die Mitte die bessere Option gewesen, da standen zwei Mainzer völlig frei.

Wird es jetzt nochmal spannend? Die Kulisse ist plötzlich wieder da und feuert die Tuchel-Truppe lautstark an.

Tooor für 1. FSV Mainz 05, 1:2 durch Maxim Choupo-Moting
Mainz kommt zum Anschlusstreffer. Pospech hat auf der rechten Seite viel Platz, sieht den frei stehenden Johannes Geis, der sofort in den Strafraum flankt. Am langen Pfosten kann sich Choupo-Moting gegen Vestergaard durchsetzen und die Kugel mit rechts über die Linie drücken.

Hoffenheim spielt auch noch mit. Lange Zeit war von den Krauchgauern gar nichts zu sehen. Ein Freistoß von Firmino aus zentraler Position landet direkt in den Armen von Heinz Müller.

Die Aktionen der Gastgeber wirken zu wenig durchdacht. Man hat den Eindruck, als wollen die 05er mit dem Kopf durch die Wand und hier das Tor mit der Brechstange erzwingen, aber es fehlt der überraschende Moment, der eine gegnerische Abwehr vor Probleme stellen könnte. Im Moment ist das alles zu durchschaubar und Hoffenheim hat keine Mühe, das 2:0 zu halten.

Gelbe Karte für Zdeněk Pospěch (1. FSV Mainz 05)

Auch Nicolai Müller schafft es nicht, die Kugel im Tor unterzubringen. Hoffenheim verliert den Ball am gegnerischen Strafraum. Die Mainzer kontern über Choupo-Moting, der im richtigen Moment den Pass auf Müller spielt. Der Nationalspieler taucht frei vor Casteels auf, kann ihn aber mit seinem Flachschuss nicht bezwingen.

Thomas Tuchel zieht seine letzten beiden Wechseloptionen. Malli und Parker sollen nun für mehr Schwung in der Offensive sorgen.

Das Spiel plätschert so vor sich hin. Richtige Torchancen bleiben Mangelware.

Immerhin kommt der FSV jetzt hin und wieder mal zum Abschluss. Okazaki zieht von der Strafraumgrenze aus zentraler Position ab, aber der Schuss ist viel zu harmlos und landet in den Armen von Casteels.

Es soll einfach nicht sein. Ecke von der rechten Seite. Am langen Pfosten gewinnt Choupo-Moting das Kopfballduell. Der Ball kommt in die Mitte, wo Zimling unbedrängt abziehen kann. Im letzten Moment wirft sich Abraham in den Schuss und vereitelt auch diese Chance.

Die zweite Hälfte läuft im Moment ähnlich wie die erste, Mainz versucht das Spiel zu machen, ohne dabei gefährlich zu werden. Hoffenheim lauert auf Konter und wenn sie dann mal im Strafraum der Gäste auftauchen, wirds auch immer gefährlich.

Erster Eckball für die TSG. Der Ball kommt von der rechten Seite hoch in den Strafraum. Abraham schraubt sich in der Mitte hoch, bekommt aber nicht genügend Druck hinter den Ball und so landet er direkt in den Armen von Heinz Müller.

Mainz kommt mit Tempo aus der Kabine. Geis schickt Pospech auf die Reise. Der Tscheche sucht Müller im Strafraum, seine Hereingabe kann aber von einem Hoffenheimer abgefangen werden.

Gelbe Karte für Sven Schipplock (1899 Hoffenheim)

Die zweite Hälfte läuft. Beide Trainer haben auf Wechsel in der Pause verzichtet.

Halbzeitfazit:
Hoffenheim führt zur Pause verdient mit 2:0 gegen Mainz 05, ohne allerdings dabei zu glänzen. Zwei Nachlässigkeiten in der Verteidigung sorgten dafür, dass die 05er mit einem Rückstand in die Kabine gehen müssen. Hoffenheim war zunächst die aktivere Mannschaft. Nach der beruhigenden Führung zogen sie sich aber immer mehr zurück und überließen Mainz das Feld. Der FSV kam so zwar zu mehr Strafraumszenen, aber immer wieder verhinderte eine Unachtsamkeit oder ein zu ungenauer Pass, dass es mal gefährlich für Casteels im Tor der Kraichgauer wurde. Thomas Tuchel muss sich für die zweite Hälfte was einfallen lassen. Bis gleich!

Zwei Minuten Nachspielzeit werden angezeigt. Geht da noch was für Mainz?

Thomas Tuchel ist überhaupt nicht mit seiner Mannschaft zufrieden und gibt an der Seitenlinie das Rumpelstilzchen.

Es ist aber auch wie verhext beim FSV. Nach einem Freistoß von der linken Seite bekommt Soto die Kugel in aussichtsreicher Position zugespielt, aber bei der Ballannahme springt ihm das Leder an die Hand und so gibt es anstatt einer Torchance den Freistoß für die Hoffenheimer.

Hoffenheim hat sich mittlerweile auf Konter verlegt. Nach einem Fehler von Park wartet Schipplock zu lange mit dem Pass auf Firmino. Im letzten Moment kann ein Mainzer dazwischen gehen, sonst wäre der Brasilianer frei vor Müller gewesen.

Die Einstellung stimmt bei den 05ern. Sie wirken nun entschlossener und scheinen den Rückstand verdaut zu haben.

Die Gäste haben einen Gang zurückgeschaltet und überlassen dem FSV das Spiel. Die Mainzer tauchen jetzt zwar immer öfter im gegnerischen Strafraum auf, aber es fehlt einfach der letzte entscheidende Ball, um hier zum Torerfolg zu kommen.

Nach langer Zeit tauchen die 05er mal vor dem Tor von Casteels auf. Nach einer Ecke von der linken Seite kommt Bell am langen Pfosten einen Schritt zu spät. Sonst wäre es gefährlich geworden.

Tooor für 1899 Hoffenheim, 0:2 durch Roberto Firmino
Das geht zu einfach. Der eingewechselte Schipplock wird bei seinem ersten Ballkontakt auf der rechten Seite nur halbherzig attackiert, ein kurzer Blick und dann kommt der Pass auf Roberto Firmino. Der Brasilianer zieht in den Strafraum, lässt dort Bell stehen und überlupft dann den herauseilenden Heinz Müller aus spitzem Winkel.

Hoffenheim ist momentan die bessere Mannschaft. Das Spiel wirkt bei den Kraichgauern viel flüssiger und durchdachter. Mainz versucht mit Kampf dagegen zu halten, kommt aber meistens einen Schritt zu spät.

Die Fans in der Coface Arena machen ihrem Unmut sehr früh Luft. Die ersten Pfiffe sind zu hören.

Tooor für 1899 Hoffenheim, 0:1 durch Kevin Volland
Hoffenheim nimmt Fahrt auf. Volland spaziert unbedrängt durchs Mittelfeld, erhöht dann blitzschnell das Tempo, Noveski greift nicht an und so zieht Volland einfach von der Strafraukante ab. Der Ball kommt aufs kurze Eck, Müller sieht nicht gut aus und schon steht es 1:0 für die Gäste.

Wahnsinnsding von Elyounoussi!! Was hat der Norweger für ein feines Füßchen. Von der linken Sechszehnerkante schlenzt Elyounoussi die Kugel auf den Kasten von Müller. Der Mainzer Schlussmann kann nur verdutzt zuschauen, wie sich das Spielgerät ans Lattenkreuz senkt.

Mainz will einen Elfmeter. Zimling geht im Laufduell mit Abraham im Strafraum zu Boden, aber nach Rücksprache mit seinem Assistenten verzichtet Stark auf den Elfmeterpfiff. Dabei kann man den durchaus geben. Abraham hat die Hand auf der Schulter des Holländers und bringt ihn so zu Fall. Glück für die Kraichgauer.

Hoffenheim tut sich etwas schwer, in diese Partie zu kommen. Die Mainzer geben im Mittelfeld den Ton an.

Gerade mal drei Minuten gespielt und wir haben schon die dritte Unterbrechung in diesem Spiel. Beide Mannschaften attackieren sofort bei Ballbesitz des Gegners.

Rein in die Partie. Schiedsrichter Stark hat das Spielgerät freigegeben.

Bei strömenden Regen betreten die Mannschaften den Rasen der Coface Arena. Gleich geht's los!

Schiedsrichter der Begegnung ist Wolfgang Stark. Ihm assistieren Jan-Hendrik Salver und Mike Pickel.

Personell hat der Fußballlehrer weniger Probleme als sein Gegenüber Thomas Tuchel. Eugen Polanski hat seine muskulären Probleme überwunden und so wird nur Fabian Johnson wegen einer Stauchung am Sprunggelenk fehlen.

Damit die Erwartungshaltung an seine Mannschaft gegen Mainz nicht zu hoch gesetzt wird, ist 1899-Trainer Markus Gisdol bemüht, den Ball flach zu halten. "Mainz wird unser bisher schwerstes Spiel. Der Gegner steht schon mit dem Rücken zur Wand", erklärte Gisdol auf der Pressekonferenz vor dem Spiel.

Beim Gegner aus Hoffenheim dürfte die Stimmung in den letzten Wochen zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt geschwankt haben. Einem Galaauftritt wie beim 5:1 gegen Hamburg folgte zwei Wochen später ein desaströses 2:6 gegen Stuttgart. Zuletzt holten die Kraichgauer in einem kuriosen Spiel ein 3:3 gegen Schalke. Und so sind die Fans des Tabellenzehnten gespannt, welches Gesicht die „Wundertüte“ Hoffenheim heute zeigen wird.

Der 40-Jährige weiß, dass das größte Problem seiner Mannschaft derzeit der Kopf ist. "Wir müssen uns frei machen von den Umständen und Serien.“ Neben dem psychologischen Problem bereiten Tuchel auch die zahlreichen Verletzten Kopfzerbrechen. Neben Julian Koch, Nico Bungert und Julian Baumgartlinger fällt nun auch noch Bo Svensson für längere Zeit aus. Ihn ersetzt der 22-Jährige Stefan Bell in der Innenverteidigung.

"Unsere Stärke hier in Mainz war es doch schon immer, dass wir alles unaufgeregt und abseits vom reinen Ergebnisdenken betrachtet haben - auch wenn wir nach fünf Niederlagen in Folge natürlich nicht auf der Insel der Glückseligkeit leben" , sagte der Mainzer Coach Thomas Tuchel vor dem Spiel gegen Hoffenheim.

Frust und auch ein bisschen Ratlosigkeit bestimmten die letzten Tage bei den Mainzern. Gegen Aufsteiger Hertha BSC gingen die 05er am letzten Spieltag wettbewerbsübergreifend bereits zum fünften Mal in Folge als Verlierer vom Platz. Der tolle Saisonstart mit neun Punkten aus den ersten drei Spielen ist längst vergessen. Und doch ist man am Bruchweg weit davon entfernt, in Panik zu verfallen.